Fiedelak Bb-Trompete

[jogi86]

Hallo an alle,

da dies mein erster Post ist, vielleicht zunächst etwas Allgemeines.
Nachdem ich einige Jahre kaum bis wenig Trompete gespielt habe, hat mich vor einigen Wochen das Fieber wieder gepackt und ich übe seitdem recht intensiv. Ich spiele seit 20 Jahren eine Bach Omega in silber (Nettospielzeit vielleicht 13 Jahre ). Mit dem Instrument bin ich nach wie vor sehr zufrieden, doch habe ich begonnen mich wieder nach einer Konzerttrompete umzuschauen. Die Omega ist eine feine Muggenkanne, aber eben auch schon gut gebraucht. Weiterhin möchte ich an meinem Ton und meiner Technik arbeiten und wieder vermehrt klassische Literatur erarbeiten.
Da ich in Naumburg arbeite, habe ich heute nachmittag einfach mal den Herrn Fiedelak besucht. Der Laden/die Werkstatt ist einfach nur ein Traum. Lebendige Gechichte und eine gute Auswahl an Instrumenten (sowohl Eigenbau als auch Fremdhersteller). Aber nun zum eigentlich Thema:
Dort habe ich eine Konzerttrompete aus Neusilber angespielt. Was soll ich sagen..... Sie gefiel mir außerordentlich gut. Sehr leichtgängig, Töne rasten sauber ein, trotz Neusilber ein warmer Klang, obertonreich, wenig Kraftaufwand, stehender Ton. Fest steht, dass ich das Instrument dort mal mitnehmen werde, um sie ausgiebig zu testen.
Nun zur Frage: Da die Anschaffung finanziell kein Pappenstiel wäre und es sich um eine kleine Manufaktur handelt (keine großen Stückzahlen auf dem Markt), fragt man sich natürlich schon ein Stück weit, wie es um die Langlebigkeit und Verarbeitungsqualität der Instrumente bestellt ist. Die Trompete hat einen soliden Eindruck gemacht und war augenscheinlich gut verarbeitet. Hat hier jemand solch ein Instrument bzw. kann jemand Angaben zu meiner Frage machen?

Über Hinweise, Antworten und Ideen freue ich mich.

VG

Johannes

[Trumpetzky]

Ich kenne diese Trompeten garnicht, und die Homepage gibt so mal garnichts her.

Ich würde mich mal auf die Klärung folgender Fragen konzentrieren:

-) Wird der Korpus vor Ort gefertigt? Schallbecher sind meist Zukaufteile, die nach eigenen Schnitten von Fachbetrieben gefertigt werden. Die sollten tunlichst in Deutschland oder zumindest in Europa sitzen. Ist zwar etwas teurer, lässt aber hohe Qualität erwarten. Mundrohre werden mEn vom jeweiligen Hersteller für seine Instrumente entwickelt und im Haus gefertigt.

-) Welche Maschinen kommen zum Einsatz? Meinlschmidt, Ziernbauer, Glas, Voigt, evtl. Worischek sind hier die gebräuchlichsten und lassen hohe Qualität erwarten. Die Ventilzüge sind ebenfalls meist Zukauf und werden im Haus nurnoch angepasst und konfektioniert

-) Kommen Zukaufteile aus Fernost

Generell darf man bei kleinen Manufakturen im oberen Preissegment erwarten, dass die Materialzusammenstellung (Neusilber, Goldmessing) Langlebigkeit garantiert. Selbst Messing ist, bei entsprechender Verarbeitung und Pflege (durch den Besitzer) Langlebig, wie man an den vielen Vintage-Instrumenten sieht, die selbst nach Jahrzehnten noch immer funktionieren

Die Verarbeitung ist so eine Sache. Wenn sie äußerlich sauber verlötet, gefeilt, poliert,.... ist, und alle Töne sauber funktionieren und stimmen, darf man davon ausgehen, dass der Meister sein Handwerk versteht und alles gut verarbeitet ist. Würde hier geschlampt, gäbe es, ungewöhnliche "kranke" Töne, die schlecht ansprechen oder stimmen.

Wenn das Instrument durch die Bank sauber intoniert, und auch die bekannten Problemkombinationen (1-2/1-3 Kombinationen) sauber stimmen und d2, e2 nicht brutal tief- bzw. f2 und g2 nicht außergewöhnlich hoch sind, dann hast du ein solides Instrument an der Hand, über das du dir relativ wenig Gedanken machen brauchst - außer beim Preis natürlich

Wertarbeit hat ihren Preis, belohnt dich aber auch mit problemloser Funktion und hoher Zuverlässigkeit - und das über Jahrzehnte.