Hallo Zusammen,
als Gearhead durchforste ich regelmäßig die Kleinanzeigenbucht nach eventuellen Schnäppchen im Blasinstrumentenbereich. 3 Marken fallen mir dort signifikant häufig auf obwohl sie in der modernen Trompetenwelt m. E. keine Rolle spielen.
Als da wären:
Amati Kraslice
Julius Keilwerth
Weltklang
Überdurchschnittlich oft werden vor allem Trompeten dieser Marken angeboten. Kann mir jemand sagen warum und was es mit den Marken auf sich hat?
Vielen Dank
Trompeten auf dem Gebrauchtmarkt
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Re: Trompeten auf dem Gebrauchtmarkt
Ich bin ebenfalls ein stetiger Beobachter des Gebrauchtmarktes, habe aber meinen Fokus hier auf andere Marken gerichtet.
Warum diese Marken sehr häufig auftauchen hat unterschiedliche Gründe, die ich wie folgt einschätze:
Amati Kraslice sind hautpsächlich Instrumente, die während des eisernen Vorhanges billig als Devisenbringer in den Westen exportiert- oder geschmuggelt wurden.
Die Instrumente, die auf dem Markt auftauchen sind >40 Jahre alt, häufig in schlechtem Zustand und von stark schwankender Qualität. Zinkfraß ist hier fast an der Tagesordnung und auch die Ventile glänzen nicht durch Zuverlässigkeit.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass China-Kannen aus namhafter Herkunft Neu etwa das kosten, was für Amati gebraucht bezahlt wird - und da ist die Qualität, Stimmung, Intonation häufig besser.
Ich schätze, dass es einfach sehr viele Amati's gibt, die aufgrund ihrer Qualität ausgetauscht werden und ihren Weg auf den Markt finden.
Julius Keilwerth sind insgesamt eher auf der guten Seite. Ich hatte schon Toneking und Toneking DeLuxe, die im Grunde einwandfrei funktioniert haben und angesichts des Alters keinen wirklichen Grund zur Beanstandung gaben. Wahrscheinlich sind das auch Volumen-Modelle, die es in großer Zahl gibt und veräußert werden, weil halt um schmales Geld auch andere Instrumente zu bekommen sind.
Weltklang ist eine der prominentesten Export-Marken aus DDR-Zeiten. Die stammen aus dem Raum Klingenthal und sind, soweit ich das weiß, von der Qualität her B&S-Instrumente und im Grunde in Ordnung. Es ist Einsteiger-Ware, die eben auch über die Zeit einfach ausgetauscht wird, weil es genug Alternativen um leistbares Geld gibt.
Mir kommt allerdings vor, dass z.B. Yamaha-Trompeten in weit größerer Anzahl am Gebrauchtmarkt zu finden sind und unterschiedliche Qualitätsklassen auch um das Geld zu bekommen sind.
Bevor ich z.B. 200€ für eine Weltklang, eine Toneking o.dgl. ausgebe, kaufe ich um 250€ eine gute erhaltene YTR-2330, weil die einfach besser sind.
Warum diese Marken sehr häufig auftauchen hat unterschiedliche Gründe, die ich wie folgt einschätze:
Amati Kraslice sind hautpsächlich Instrumente, die während des eisernen Vorhanges billig als Devisenbringer in den Westen exportiert- oder geschmuggelt wurden.
Die Instrumente, die auf dem Markt auftauchen sind >40 Jahre alt, häufig in schlechtem Zustand und von stark schwankender Qualität. Zinkfraß ist hier fast an der Tagesordnung und auch die Ventile glänzen nicht durch Zuverlässigkeit.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass China-Kannen aus namhafter Herkunft Neu etwa das kosten, was für Amati gebraucht bezahlt wird - und da ist die Qualität, Stimmung, Intonation häufig besser.
Ich schätze, dass es einfach sehr viele Amati's gibt, die aufgrund ihrer Qualität ausgetauscht werden und ihren Weg auf den Markt finden.
Julius Keilwerth sind insgesamt eher auf der guten Seite. Ich hatte schon Toneking und Toneking DeLuxe, die im Grunde einwandfrei funktioniert haben und angesichts des Alters keinen wirklichen Grund zur Beanstandung gaben. Wahrscheinlich sind das auch Volumen-Modelle, die es in großer Zahl gibt und veräußert werden, weil halt um schmales Geld auch andere Instrumente zu bekommen sind.
Weltklang ist eine der prominentesten Export-Marken aus DDR-Zeiten. Die stammen aus dem Raum Klingenthal und sind, soweit ich das weiß, von der Qualität her B&S-Instrumente und im Grunde in Ordnung. Es ist Einsteiger-Ware, die eben auch über die Zeit einfach ausgetauscht wird, weil es genug Alternativen um leistbares Geld gibt.
Mir kommt allerdings vor, dass z.B. Yamaha-Trompeten in weit größerer Anzahl am Gebrauchtmarkt zu finden sind und unterschiedliche Qualitätsklassen auch um das Geld zu bekommen sind.
Bevor ich z.B. 200€ für eine Weltklang, eine Toneking o.dgl. ausgebe, kaufe ich um 250€ eine gute erhaltene YTR-2330, weil die einfach besser sind.
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Re: Trompeten auf dem Gebrauchtmarkt
Ja das stimmt, da geb' ich dir recht. Yamahas fallen mir nicht so auf bzw. da scrolle ich einfach weiter weil ich sie einfach auch gut kenne.Trumpetzky hat geschrieben: ↑Montag 30. Mai 2022, 14:44
Mir kommt allerdings vor, dass z.B. Yamaha-Trompeten in weit größerer Anzahl am Gebrauchtmarkt zu finden sind und unterschiedliche Qualitätsklassen auch um das Geld zu bekommen sind.
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Re: Trompeten auf dem Gebrauchtmarkt
Wenn ich für mich selber mal wieder Experimentierfreude habe, schau ich ein bisschen bei den Exoten. Wenn ich fürs Jugendorchester oder Bläserklasse einkaufe, dann kauf ich Kühnl & Hoyer oder Yamaha. Da lassen sich wirklich gute Instrumente zum halben Neupreis bekommen. Das ist kosteneffizienter als Neukauf (Wobei ich hier sogar die Japan-Modelle bevorzuge).
Ich hatte mich auch schon bei den Holländern umgesehen. Mahillon oder Schenkelaars findet man immer wieder, die alten Franzosen (Couesnon, Courtois) werden mittlerweile fast unverschämt teuer. Selmer aus französischer Produktion sind quasi ausgestorben und die von mir sehr geschätzte King 2001 findet man auch nur sehr selten. Bei den King´s und Conn´s geistert auch eher die Einsteiger-Ware (Director & Co.) herum, wo ich dann auch wieder lieber zur Yamaha greife.
Die 1000er Linie von Hüttl, wenn in schönem Zustand, ist auch eine sehr gute Trompete für vergleichsweise wenig Geld. Ich hatte eine sehr frühe "Kanada-1000er" aus Holland gekauft, die mir wirklich sehr gut gefiel. Ich hab sie aber dann an einen befreundeten Profi weiter verkauft, der alte Trompeten sammelt und dem die gut in die Sammlung passte.
Eine Olds Mendez oder Recording hab ich noch auf der Liste, aber die sind mitterweile auch sehr teuer geworden. Eine Martin Comittee hätte ich auch gerne einmal gehabt, aber das ist die goldene Nadel im Heuhaufen
Um zum Thema zurück zu kommen: bei Amati, Keilwerth, Weltklang, Buffon,.... ist auffällig, dass es sich sehr häufig um reine Messing-Kannen handelt. Goldmessing oder Neusilber tauchen eher selten auf, lassen aber auf etwas gehobenere Modelle schließen - wobei hier Amati nicht konsistent ist. Bei Weltklang gabs, glaub ich, nichts anderes als Messing Pur und bei den Keilwerths findet man die "normalen" und die "DeLuxe"-Modelle, die qualitativ bekannterweise einordenbar sind.
Ich hatte mich auch schon bei den Holländern umgesehen. Mahillon oder Schenkelaars findet man immer wieder, die alten Franzosen (Couesnon, Courtois) werden mittlerweile fast unverschämt teuer. Selmer aus französischer Produktion sind quasi ausgestorben und die von mir sehr geschätzte King 2001 findet man auch nur sehr selten. Bei den King´s und Conn´s geistert auch eher die Einsteiger-Ware (Director & Co.) herum, wo ich dann auch wieder lieber zur Yamaha greife.
Die 1000er Linie von Hüttl, wenn in schönem Zustand, ist auch eine sehr gute Trompete für vergleichsweise wenig Geld. Ich hatte eine sehr frühe "Kanada-1000er" aus Holland gekauft, die mir wirklich sehr gut gefiel. Ich hab sie aber dann an einen befreundeten Profi weiter verkauft, der alte Trompeten sammelt und dem die gut in die Sammlung passte.
Eine Olds Mendez oder Recording hab ich noch auf der Liste, aber die sind mitterweile auch sehr teuer geworden. Eine Martin Comittee hätte ich auch gerne einmal gehabt, aber das ist die goldene Nadel im Heuhaufen
Um zum Thema zurück zu kommen: bei Amati, Keilwerth, Weltklang, Buffon,.... ist auffällig, dass es sich sehr häufig um reine Messing-Kannen handelt. Goldmessing oder Neusilber tauchen eher selten auf, lassen aber auf etwas gehobenere Modelle schließen - wobei hier Amati nicht konsistent ist. Bei Weltklang gabs, glaub ich, nichts anderes als Messing Pur und bei den Keilwerths findet man die "normalen" und die "DeLuxe"-Modelle, die qualitativ bekannterweise einordenbar sind.
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Re: Trompeten auf dem Gebrauchtmarkt
Entschuldigt, wenn ich bei "Holland" und "Belgien" immer wieder hellhörig werde. Immerhin habe ich dort selber über 10 Jahre gearbeitet.Trumpetzky hat geschrieben: ↑Montag 30. Mai 2022, 16:25 ...
Ich hatte mich auch schon bei den Holländern umgesehen. Mahillon oder Schenkelaars findet man immer wieder, ...
Die Marke "Mahillon" kommt nicht aus Holland, sondern aus Belgien. Über mehrere Jahre hatte ich dort einen Mitarbeiter, der die Werkstatt von Mahillon aufgekauft und die Werkzeuge bis heute im persönlichen Eigentum hat. Wenn Instrumente mit dem Namen "Mahillon" angeboten werden, haben sie immer ihren Ursprung in Belgien.
Noch eine kleine Anmerkung:
"Schenkelaar" Instrumente stammen aus Eindhoven und kommen aus der Region "Nord-Brabant" und nicht aus "Holland". Holland ist bekannterweise die nordwestliche Küstenregion mit direkten Küstenabschnitten. Besser wäre es zu schreiben: "Schenkelaar aus den Niederlanden"
Nehmt diese Korrektur bitte nicht zu wichtig...
LG, Wolfram
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Re: Trompeten auf dem Gebrauchtmarkt
@Wolfram: Ich sitze eine beträchtliche Strecke weiter südlich, daher bin ich bei "alles da oben"-Regionen etwas ungenau. Danke für deine Hinweise.
Ob jetzt Belgien oder Niederlande - sei es wie´s sei - da gibts ganz hervorragende Vintage-Instrumente, die mEn den viel gehypeten Franzosen überlegen sind, was Verarbeitung, Stimmung, Intonation und Qualität der Maschine angeht.
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