Frage zu Berko Trompete

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Thorstenk
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Frage zu Berko Trompete

Beitrag von Thorstenk »

Hallo liebe Blasmusikgemeinde,

ich habe eine Trompete geerbt, auf deren Trichter die Bezeichnung Berko eingraviert ist.
Eine Internet-Recherche ergab leider nicht wirklich viel - auẞer dass es eine namensgleiche Firma in Berlin bis kurz nach dem 2. Weltkrieg gab, die für Fahrrad-Dynamos und Kugellager sehr bekannt war.
Der Schriftzug dieser Firma passt vom Bild her auch.

Zudem gibt es noch Treffer bei Trichter-Lautsprechern in einem Forum für antike Radios einer Firma Berko.
Aber ingesamt bekomme ich leider keinen Kopf dran und hoffe mal auf die Schwarmintelligenz in diesem Forum.

Kennt jemand die Marke im Zusammenhang mit Musikinstrumenten?

Ein von mir photographiertes Bild kann ich leider (noch?) nicht hochladen, da mir dafür scheinbar irgendwelche Rechte eingeräumt werden müssen.

Herzlichen Dank und viele Grüße
Thorsten
Trumpetzky
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Re: Frage zu Berko Trompete

Beitrag von Trumpetzky »

Wenn es jene Instrumente sind, die man auf Google unter "Trompete Berko" findet, dann möchte ich meinen, dass das irgendwo aus dem Vogtland oder der Markneukirchner Ecke kommt. Diese Gravuren, speziell der äußere Rahmen, taucht mit unterschiedlichen "Markenbezeichnungen" auf.
Ich glaube, dass hier bei entsprechender Abnahmemenge einfach gewünschte Namen drauf graviert wurden und es sich im Endeffekt um günstige Standard-Instrumente handelt, die als Exportartikel und /oder Devisenbringer bestellt werden konnten.
Die Trompete ist kein rares Vintage-Instrument oder ein besonders erhaltenswertes Schätzchen. Wenn es gut funktioniert, dicht ist und ansonsten seinen Zweck erfüllt, dann ist der ursprünglichen Idee des Instruments schon mehr als Genüge getan.
Thorstenk
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Re: Frage zu Berko Trompete

Beitrag von Thorstenk »

Hallo Trumpetzky,

danke für Deine Antwort.
Bis auf meine eigene Anzeige bei EbayKleinanzeigen, wo im Prinzip inhaltlich dieselbe Frage formuliert ist wie hier im Forum, finde ich keinen Treffer zu „Trompete Berko“ bei Google.

Vielleicht magst Du mir mal ein paar Links einfügen, damit ich weiß, worauf du dich beziehst.

Die Idee, dass Firmen sowas als Werbemaßnahme mit ihrem Markennamen haben versehen lassen, hatte ich auch schon.
Allerdings stellt sich mir dann die Frage, was der Beweggrund dafür sein soll, wenn man selber als Unternehmen nichts mit Musik zu tun hat.
Weihnachtsgeschenke für die musizierende Belegschaft vllt :lol:
Zum Verschenken analog heutiger Kugelschreiber ist eine Trompete auch damals sicher etwas teuer gewesen.

Dicht ist sie, ja.
Ob sie klingt weiss ich nicht, da ich selber Tubist bin ist mir das Schätzchen 2 Oktaven zu hoch ist um darauf was ordentliches spielen zu können.
Vintage ist sie aber in jedem Fall, von der Bauart würde ich sie auf 1. Hälfte 20. Jhd schätzen. Alles recht eng mensuriert und recht klein gebaut.
Zur Aussage, dass sie nicht rar sei, hab ich keine Meinung. Habe zumindest mit dieser Art Verzierung noch keine Trompete gesehen- sowas spielt aber ja auch live heutzutage keiner mehr-
Da müsste man sich vermutlich mit einem Sammler unterhalten.

Mir reicht es jedenfalls, wenn sie schön poliert an der Wand hängt. Ich möchte sie weder verkaufen noch damit Geld machen. Mich interessiert nur der Hintergrund zum Instrument.

Viele Grüße
Thorsten
Trumpetzky hat geschrieben: Dienstag 27. Dezember 2022, 21:03 Wenn es jene Instrumente sind, die man auf Google unter "Trompete Berko" findet, dann möchte ich meinen, dass das irgendwo aus dem Vogtland oder der Markneukirchner Ecke kommt. Diese Gravuren, speziell der äußere Rahmen, taucht mit unterschiedlichen "Markenbezeichnungen" auf.
Ich glaube, dass hier bei entsprechender Abnahmemenge einfach gewünschte Namen drauf graviert wurden und es sich im Endeffekt um günstige Standard-Instrumente handelt, die als Exportartikel und /oder Devisenbringer bestellt werden konnten.
Die Trompete ist kein rares Vintage-Instrument oder ein besonders erhaltenswertes Schätzchen. Wenn es gut funktioniert, dicht ist und ansonsten seinen Zweck erfüllt, dann ist der ursprünglichen Idee des Instruments schon mehr als Genüge getan.
Trumpetzky
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Re: Frage zu Berko Trompete

Beitrag von Trumpetzky »

Der Hintergrund zu deinem Instrument ist, dass es im Vogtland bzw. Blechblasinstrumentenhersteller in großer Zahl gab. Das waren häufig kleine Meisterbetriebe oder mittelständische Fabrikanten, die dann in VEB's zusammengefasst wurden und nach dem Fall der Mauer als Instrumentenfabriken weiter bestanden haben, wieder in kleine Handwerksmanufakturen aufgegliedert wurden oder schlichtweg verschwunden sind. (z.B. war Scherzer eine kleine Edel-Manufaktur, die dann in die VEB Blechblas- und Signalinstrumente eingegliedert wurde und nach der Wiedervereinigung als eigenständige Marke bei B&S weitergeführt wurde. Und B&S ist heute mit all seinen Sub-Marken ein Teil der Buffet-Crampon-Gruppe).

In Zeiten der DDR waren West-Devisen immer heiß begehrt. Als westlicher Musikalienhändler konnte man sich in der DDR Instrumente mit eigenem Namen fertigen lassen. Das war quasi "Export"-Qualität. Dieselben Instrumente konnte man unter Bufon, Weltklang,..... am West-Markt kaufen. Insgesamt war das eher unterer bis unterster Qualitätsbereich, da hier hauptsächlich über Masse gearbeitet wurde. Die richtig "guten" Sachen wurden auf offiziellem Weg verkauft und kosteten auch dementsprechend.

Es ist im Prinzip so ähnlich, wie wenn heute Instrumente aus China kommen. Man kann - um in deinem Bereich zu bleiben - eine Tuba unter dem Label Thomann kaufen, die kann aber auch Classic Cantiabile, Monzani usw. usw. heißen oder die Eigenmarke eines anderen Online-Vertreibers.

Die Instrumente kommen alle aus Asien, sehen gleich aus, sind über weite Strecken gleich gemacht und unterscheiden sich nur in dem, was der jeweilige Anbieter dann auf den Markt schmeißt.
Es wird da auch welche geben, die den Ausschuss aussortieren und/oder nacharbeiten. Da sind die Tuben dann etwas teurer, und jene, die keine "Qualitätsprüfung" machen, die sind dann etwas günstiger.
Thorstenk
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Re: Frage zu Berko Trompete

Beitrag von Thorstenk »

Ja- die China-Tuben hab ich mal spaßeshalber getestet.
Dann doch lieber ne alte Cerveny oder sogar Amati. Da hat man mehr von!

Deinen Ausführungen kann ich gut folgen- hab vielen Dank dafür.

Ich verstehe allerdings noch nicht, wieso sich ein Unternehmen, das auf Dynamos und diverse Mechaniken fokussiert ist, sich Trompeten branden lässt- aber das ist ja eine andere Frage.
Das Verständnis dafür würde mein Bild abrunden- da die Firma Berko aber nach dem 2. WK insolvent gegangen ist. Da war von der DDR noch keine Rede und Devisen brauchte man im Kaiserreich auch keine.
Vielleicht mag die Markbeukirchner Ecke richtig sein- die Zeitangabe passt aber nicht so richtig.

Naja- zumindest hab ich jetzt etwas Hintergrund zu dem
Ganzen.
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