Qualitätseinschätzung von Flügelhorn "Symphonie"

[akkordschrammler]

Hallo Leute,

ich teste gerade ein Flügelhorn von meinem Verein und hätte gerne Näheres dazu recherchiert. Es handelt sich um einen Drehventiler. Es gibt keine Seriennummer, aber eine Bechergravur und eine Aufschrift: "Symphonie" steht auf dem Schallbecher.

https://drive.google.com/file/d/1UxmtJa ... drive_link

https://drive.google.com/file/d/1UEKh3Y ... drive_link

Woher kommt es? Ist das ein bekannter Hersteller? Oder anonyme China-Ware? Qualität zu erwarten oder nicht?

Vielen Dank.

[C-Becks]

Hallo,

der drive Link ist nicht freigegben man landet auf einer "Zugriff verweigert Seite".

[alberto1966]

Ich kenne nur Symphonie Westerwald Instrumente und diese sind im eher niedrigen Preissektor angesiedelt.

Ob es sich hier um China Ware handelt kann ich nicht sagen.

[Wolfram]

Da die Fotos nicht sichtbar werden, versuche bitte die Bilder anders zugänglich zu machen. Ein Anbieter dazu wäre dieser:
https://de.imgbb.com/
Danke, Wolfram

[akkordschrammler]

Vielen Dank für den Hinweis. Das geht natürlich nicht.

Hier sind hoffentlich funktionierende Links:

https://drive.google.com/file/d/1UxmtJa ... sp=sharing

https://drive.google.com/file/d/1UEKh3Y ... sp=sharing

[akkordschrammler]

Hier nochmal als BB-LInk:

[Trumpetzky]

Ich hab jetzt von den baulichen Details so garkeine Ahnung, aber die Gravuren schauen nach BM-Symphonic oder Weltklang aus. Ich würde es in die Markneukirchner- oder vogtländische Gegend einordnen.
China-Kanne ist es mEn keine, die Trommelfeder-Druckwerke lassen mich das Alter bei >40 Jahren einordnen.
Wenn ich das auf den Fotos richtig sehe, dann hat es Neusilber Aussenzüge, die Maschine schaut nach Meinlschmidt o.vgl. aus - also nicht das Schlechteste, was man für Geld bekommen kann.
Der Becher dürfte aus Blattzuschnitt- und einteilig gefertigt sein, also auch eher wertig ggü. Massenfabrikation.
Der Erhaltungszustand ist bemerkenswert und wenn Stimmung und Intonation (1-3, 1-2-3-Kombinationen, E2, und ab G2 aufwärts) im Rahmen sind, dann hast du ein schönes Instrument.

Würde man das Instrument monetarisieren wollen, hielte ich einen höheren dreistelligen Betrag für machbar. Wenn man schaut, was für Amati-Möhren u.dgl. verlangt wird, würde dieses Hörnchen da durchaus heraus stechen.

[akkordschrammler]

Danke für die Einschätzung. Es gehört meinem Musikverein und ich muss mich gerade entscheiden zwischen diesem Hörnchen und einem Karl Heck Flügelhorn mit Perinet-Ventilen., das ich dann spielen darf. Die Intonation scheint soweit okay zu sein, aber das Heck scheint mir deutlich besser anzusprechen und auch klanglich flexibler zu sein.

Beim Spielen des Symphonie kommt's mir so vor, als würden die Töne zwar brav kommen, aber sich dann nicht richtig entfalten. Der Dynamik-Umfang scheint etwas kleiner zu sein. Im Gesamtklang der Blaskapelle vermutlich schön unauffällig. Aber irgendwie bleiern und schwergängig im Direktvergleich zum Heck. Andererseits ist der Drehventiler aber irgendwie toleranter, wenn ich zu stark hineinblase. Der Ton wird nicht schief wie beim Heck, das man auch sensibler steuern muss. Und vielleicht muss ich meine Spielweise daran anpassen. Da hilft es schon deutlich, wenn man weiß, dass es ein wertiges Instrument ist.

Das Karl Heck macht mir dennoch deutlich mehr Spaß. Der Dirigent hätte gerne, dass ich Drehventiler spiel. Perinets sind deutlich wartungsfreundlicher und haben klangliche Vorteile. Im Orchester spielen einige Perinet-FHs insofern bleibt die Entscheidung bei mir. Bin unschlüssig.

Welche Vorteile hat man mit einem Drehventiler im Vergleich zum Perinet-FH?

[Wolfram]

Hallo,
Die Einschätzung von "Trumpetzky" würde ich unterstreichen:
- es ist keine China-Produktion! (Trommeldruckwerk ist dort unüblich)
- die Schrauben haben Vogtländischen Ursprung
- das Logo "Symphonie" deutet somit entweder auf eine "Export-Produktion" der DDR für einen Händler im westlichen Gebiet
oder die Maschine wurde im Osten eingekauft und im Westen fertig hergestellt.

Nach meiner Einschätzung: eine Deutsche Produktion aus der Zeit Ende-70 bis Ende-80er Jahre.
LG, Wolfram

[akkordschrammler]

Wow, also ein historisches Instrument, das 30 bis 40 Jahre auf dem Buckel hat. Danke für die Einschätzung.

[Trumpetzky]

Wenn ich die Beschreibung zu den Spieleigenschaften lese, vermeine ich, dass das "Symphonie" einen dickwandigeren Becher als das Heck haben könnte. Gutmütiger, toleranter usw. ist ein relativ wahrscheinliches Indiz für höheres Gewicht und weniger "Flexibilität". Das ist gut für Spieler, die weniger häufig üben (wollen/können) aber trotzdem Spaß an der Blasmusik haben. Wenn die Ohren nicht so gut trainiert sind, ist ein Instrument, das sich weniger "biegen" lässt eher besser geeignet.
Für erfahrenere, "bessere" Spieler macht ein Instrument, das formbarer ist, durchaus Sinn, außer man mag diese Spieleigenschaften nicht. Da sind die Geschmäcker verschieden.

Das ist eine Frage des persönlichen Gusto und der Klangvorstellung.

Aus welchen Gründen der Dirigent möchte, dass du Drehventil spielst, wäre im persönlichen Gespräch zu hinterfragen. Wenn es rein um die Optik geht, würde ich mich darauf nicht einlassen. Vor allem, wenn dir das Karl Heck spielerisch mehr entgegenkommt und du dich wohler fühlst.
Wenn es an der Klangvorstellung liegt, dass du im Satz nicht "herausstichst", dann könnte man sich darauf einlassen. Wenn ich aber lese, dass deine Kollegen auch Perinet spielen, seid ihr sowieso heterogen ausgerüstet. Daher durchaus mal ansprechen und mit dem Dirigenten abklären.

[akkordschrammler]

Das macht alles Sinn. Nachdem ich jetzt nicht befürchten muss, dass eines der Instrumente schlechter ist als das andere, kann ich jetzt relativ entspannt verglelchen. Je nach Tagesform schwankt das. Heute gefällt mir der Drehventiler besser.