"sandstrahlen"

[PC-Fan]

Hallo alle miteinander,
ich spiel seit geraumerzeit trompete, nun ist meine jetzige etwas mitgenommen, und da ich offen für alle spielereinen am instrument bin, überlege ich ob ich sie nicht neu überziehen soll. es geht dabei um sandstrahlen, die meisten werdens wohl kennen, die trompete bekommt dann ne rauhe (nebenbei sehr flegeleichte) eben sandige oberfläche. obs einem gefällt ist natürlich geschmacksache. ich finds aber eigentlich ganz gut. ich hab gesehen dass das garnicht so teuer ist, aber wenn ich das einmal gemacht hab ist meiner versilberung weg und die ist (glaube ich) teuerer als das sandstrahlen. die frage ob mir das optisch gefällt hab ich schon für mich beantrwortet, aber spielt vielleicht einer von euch auf so einer trompete, kann vielleicht jemand sagen ob das die trompete klanglisch stark beeinflusst, denn in dieser hinsicht bin ich mit meiner B&S eigentlich ganz zufrieden und ich möchte nicht dass die danach "flacher" (oder wie man das beschreiben soll) klingt, denn ein erneutes versilbern kommt nich in frage weil zu teuer. vielleicht können ja einfach die die so ne oberfläche etwas dazu sagen wie ihnen der klang im gegensatz zu anderen gefällt und so...
danke schonmal im vorraus

[grrr...]

hallo,
besitze zwar keine trompete in solcher ausführung, jedoch find ich die optik durchaus ansprechend , deshalb würd mich auch interessieren wer dir das für wieviel macht?! denn irgendwie scheint sandstrahlen ja doch noch keine allzu gängige methode zu sein, da es in den meisten preislisten oder angeboten gar nicht drin steht.
vielen dank.

p.s. ich denke, dass risiko mit der versilberung musst du dann schon eingehen. niemand wird dir, glaub ich, hundertürpzentig sagen können, wie deine trompete nachher klingt.
p.p.s. müsste man das entlacken dann zusätzlich bezahlen, oder ist das dann da mit drin, oder muss das beim sandstrahlen gar nich...??!

viele viele fragen..

[Gisbert]

Hi,

ich würde die Trompete nicht unbehandelt, sprich ohne Lack oder Versilberung, lassen. Die unbehandelte Oberfläche wird auf jeden Fall korrodieren, besonders an den Stellen, wo sie gehalten wird. Mein Rat ist die Trompete nach den sandstrahlen (wahrscheinlich handelt es sich eher um "glasstrahlen") wenigstens lackieren zu lassen.

[PC-Fan]

Es handelt sich wirklich um sandstrahlen, mit glas hat das wenig zu tun, die trompete bekommt eine wirklich grobe, eben sandige oberfläche. schützen tut die soweit ich weiss wie ne lackierung oder sowas, denn es gibt solche trompeten zu genüge die ohne drüberlackieren bleiben.

@ grrr... ein bekannter von mir hat nen kleinen privaten musikladen, und der hat das mal am schallstück selbstgemacht. quasie umsonst. das war allerdings unbehandelt sodass das entfernen des lacks wegfällt. wenn ich mich allerdings für so eine bestrahlung entscheiden sollte, werde ich die trompete zu na firma oder so schicken die sowas ständig macht, nicht dass nochwas drankommt.
das sandstrahlen an sich kostet glaube ich etwa 150 € +- n bisschen. aber ich könnt mir auch vorstellen das das entfernen vorher auch nochmal extra kostet, weiss ich aber nicht...

[Gisbert]

Hi PC-Fan,

der Unterschied zwischen sand- und glasstrahlen liegt am Material das mit Druckluft auf die Oberfläche geblasen wird. Beim einen nimmt man Sand und beim anderen Glasstaub. Da Trompeten recht empfindlich sind (wegen der geringen Blechstärke), hatte ich vermutet, dass man hier das schonendere Glasstrahlen verwendet. Beide Verfahren ergeben eine "sandige" Oberflächenstruktur.

Woher die schützenden Schicht kommen soll, die du ober erwähnst, kann ich mir nicht vorstellen. Es wird ja nichts aufgetragen.

Aber, wem's gefällt

[PC-Fan]

Mal wieder was gelernt, von glasstrahlen hab ich nämlich noch nie was gehört, danke. zu meiner erwähnte schicht, die ist leicht zu erklären, hab einfach n worte oben vergessen, denn es wird eben nichts weiteres drübergemacht, sie wird nur bestrahlt, wie auch immer, ob sand oder glas, beschichtet wird da nix mehr, muss ich dir recht geben...

[lurchi]

Sand/Glasstrahlen liefert keine Schutzschicht. Die oberste Schicht wird aufgeraut, das ist alles. Also ganz im Gegenteil, die äußere Oberfläche wird vergrößert und somit der Korrosion mehr Angriffsfläche gegeben. Bevorzugt wird dieses Verfahren m.E. bei vergoldeten Instrumenten angewandt, da gibt es keine Korrosion an der Oberfläche (aber umso lieber drunter, wenn sich mal ein Kratzer auftut. Silber geht auch, da das auch nur langsam anläuft. Bei Messing roh wärs aber Quatsch. Das wird von selber matt, da braucht man nicht nachhelfen. Aber so ein samtig rauer Messingglanz, mit einer Lackschicht drüber könnte ich mir durchaus reizvoll vorstellen.

gruß
Uli

[Gisbert]

Ich habe mal eine Trompete gesehen, die war erst gestrahlt und dann mit Palladium beschichtet. Die Palladiumschicht wirkt matt-sibergrau und durch die angeraute Oberfläche sieht das wirklich edel aus. Ausserdem läuft Palladium nicht an und muss nicht, wie z.B. Silber, ständig polliert werden - ist also sehr pflegeleicht. Leider konnte ich nocht niemanden finden, der das anbietet. Über die Kosten weis ich also nichts.

[Dennis]

Die Kanstul "Wayne Bergeron" ist von haus aus "gestrahlt" und sieht einfach genial aus *schwärm* ....Spielen tut die sich auch gut aber leider etwas teuer

Hier ein Bild...

[Miss Trumpet]

Hallo!

Ich kann euch sagen, wie die Firma Schagerl (http://www.schagerl.at oder auch http://www.schagerl.de) vorgeht: Das Instrument wird sandgestrahlt (ob Sand oder Glas weiß ich nicht, glaube zweiteres) und dann mit Klarlack lackiert. Ohne Klarlack ist dieser Effekt des "Kommt-grad-direkt-aus-dem-Gefrierfach" noch viel intensiver und schöner, allerdings würde sich die Oberfläche an stark beansprucht Stellen wieder glätten, und das ganze würde häßlich unregelmäßig aussehen. Auch das Polieren wegen dem Anlaufen würde das Bewirken, und die fein aufgerauht Fläche ist auch viel empfindlicher auf chemische Einflüsse.

In einem Satz: Du zahlst für Silber/Gold, für das Sandstrahlen (rein optischer Effekt), für den Klarlack - und erhältst eine teure Trompete, die geil aussieht, vom Spielgefühl aber (nur) wie ein lackiertes Instrument ist.

LG, Miss Trumpet

[hotblack Desiato]

also ich kenne das nur so, dass die oberflächenbeschichtung sandgestrahlt wird (ist glaube ich bei der kanstul und allen anderen sandgestrahlten auch so). ich habe mal eine adaci gespielt, die hatte eine titanbeschichtung, die gesandstrahlt war, also nicht das reine blech. das problem war, dass die trompete vorne zwar tierisch laut war, hinter der trompete war es aber ziemlich leise, ich hatte beim spielen also wenig kontrolle.

HB

[hotblack Desiato]

außerdem ist die optik doch geschmakssache. nicht, dass es mir nicht gefallen würde, aber wenn jemand mit so einem extravaganten gerät kommt, dann würde ich auch was extravagantes erwarten, und wer kann das als amateur schon liefern ?
HB

[Miss Trumpet]

Tarnen und täuschen...

[guenni-trumpet]

Genau!
Wenn ich schon nicht gut spiele, dann muss wenigstens die Tröte was hermachen. Ich mach das übrigens auch mit den Klamotten: Wenn ich schon nicht gut spiele, dann schau ich wenigstens gut aus!!!

[horstdilo]

Hallo Leute,
Sand - oder Glasstrahlen ist nicht so ganz richtig. Was hier in Frage kommt ist das Glaskugelstrahlen. Dabei wird die Metalloberfläche eingedrückt ( verdichtet ). Die winzigen Glaskugeln bilden winzige Mulden in der Metalloberfläche wobei das Metall nicht verdrängt sondern verdichtet wird. Dabei vergrößert sich die Metalloberfläche und damit die Resonanzfläche. Das Instrument bekommt also nach hinten und zur Seite mehr "Körper"( Klang ).
Also vom Theoretischem ist mir das ein Begriff, vor allem weil ich mit der Sandstrahltechnik zu tun habe. Denn das Sand-oder Glasstrahlen ist zu agressiv für die dünne Metalloberfläche.
Nach dem Glaskugelstrahlen ist es immer am besten die Metallobefläche zu versiegeln. Dabei ist es eine Geschmackssache mit was das geschieht. Ist völlig irrelevant ob Lack-Gold-oder Silber oder Palladium oder hast du nicht gasehen.
horstdilo