Drehventiltrompete

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Gerber
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Drehventiltrompete

Beitrag von Gerber »

Warum schwören manche so auf die Drehventiltrompete. Die wenigen, die ich bis jetzt ausprobieren konnte, hatten alle durchaus sehr unterschiedliche Eigenschaften, nichts was man nur bei dieser Trompetenbauform finden kann (spezieller Sound, Widerstand, Ansprache,..) Geht es hier nur um Tradition oder steckt mehr dahinter?
trumpet_tim
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Beitrag von trumpet_tim »

Hi,
Drehventile sind schneller, da der Weg zum drücken kleiner ist und somit lassen sich schwere, klassische Passagen leichter drücken.
Zudem haben sie einen , gerade für symphonische Musik besseren Klang, da sie meist brillianter sind.
Hammerteile gibt es bei
http://www.schagerl.at/
Teuer, habe aber auf noch keiner besseren Drehventil Trompete gespielt.
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guenni-trumpet
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Beitrag von guenni-trumpet »

Hi,
also ich bin der Meinung, dass in erster Linie die Klangvorstellung eine Rolle spielt, ob eine Drehventil eingesetzt wird oder nicht. Soll der Klang traditionell "deutsch" sein --> Drehventil, ansonsten Perinet. Allerdings gibt es bei den Drehventiltrompeten mittlerweile so viele verschiedene Modellvariationen, dass man von einem "traditionellen" Klang fast nicht mehr sprechen kann (nur meine Meinung). Insofern nähern sich die Bauarten immer mehr an. Nur ganz angleichen werden sie sich sicherlich nicht, da die Bauweisen das nicht unbedingt zulassen (langes Mundrohr bei Perinet, kurzes bei Drehventil, zumeist kleinerer Schallbecher bei Perinet, großer bei Drehventil usw.), ausser man verändert die Bauweisen radikal.
Welche Trompetenart "gut" oder "schlecht" ist, kann man nicht sagen. In den amerikanischen Foren wird oft auf die Drehventilbauweise geschimpft, das hängt meines Meinung nach nur damit zusammen, dass die Leute in den Staaten es nur nicht gewohnt sind, auf engeren Bohrungen zu spielen, mehr Widerstand zu haben usw. Das ist oft nur eine Frage der Gewöhnung bzw. der richtigen Instrumentenmarke. Nur mal schnell reingetrötet reicht da oft nicht. Ich selber spiele zu 95% Drehventil, weil ich nur eine B habe, und das ist eine Drehventiltrompete. Ich habe zwar noch ne Perinet-C, ne Perinet-D und ne G, aber die kommen nur zum Einsatz, wenn ich die wirklich brauche, und das ist nicht so oft. Die C nehme ich nur dann, wenn ich was modernes zu spielen habe, da finde ich passt, der Klang besser. Ansonsten habe ich noch ne Drehventil-C, die ich auch noch sehr oft im Orchester einsetze. Was man vermeiden sollte, das ist ein Streit über "Weltanschauungen", denn der führt zu nix. Bruckner kann man auch auf ner Perinet spielen, technisch und klanglich kein Problem (gut nicht unbedingt auf ner superleichten Calicchio oder so was). Wenn man sich der deutschen/österreichischen Klangtradition verbunden fühlt, dann sollte man ne Drehventil nehmen, aber nur dann. Bei den Münchner Philharmonikern z.B. wird grundsätzlich auf Drehventiltrompeten gespielt. Einer der beiden Solo-Trompeter ist aber Belgier (der andere Österreicher) und spielt nur ungern Drehventil. Er sagt, dass er sich darauf nicht wohl fühlt. Gut, er spielt sehr oft auch Drehventil, aber bei manchen fiesen Sachen, fühlt er sich darauf nicht sicher genug. Und was macht er dann? Er nimmt einfach ne Perinet, die klanglich gut mit den anderen (Drehventil-) Trompeten harmoniert. Ich finde trotzdem, dass sich der supergut anhört. nie scharf oder grell.
Noch ein Wort zun Schagerl:
Klasse-Trompeten, zugegeben, aber derzeit so etwas wie Mode. Es gibt genügend andere (neben den bekannten wie Monke oder Thein), die ebenfalls hervorragende Trompeten bauen: Dowids, Kühn, Galileo, Kröger usw. Und die brauchen sich hinter Schagerl nicht zu verstecken. Sie sind halt bei der Werbung wesentlich zurückhaltender.........
guenni-trumpet
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