Schülertrompete vs. Profiinstrument

Welches sind die besten ?

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Soulman

Beitrag von Soulman »

Die Behauptung von Dobs ist gar nicht so abwegig. Man muss sich nur einmal umschauen, welche Instrumentenmacher z.B. die Schallstücke selbst fertigen. Schon wird die Luft dünn. Aber auch Züge, S-Bögen für Waldhörner etc. lassen sich im Teile-Karton einkaufen. Somit ist die Grenze vom Trompetenbauer zum Trompetenverlöter fließend und der Würde tragende Begriff "Handarbeit" dehnbar.

Grüße Soulman
trumpetfan
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Beitrag von trumpetfan »

Ich wollte mich eigentlich nicht mehr einmischen, denn für mich ist klar:

1. Dobs hat mit seiner Theorie zum grössten Teil Recht. Schülerkannen der oberen Kategorie tun es fast ebenso gut. Mit kleinen Einschränkungen, eben z.B. du kannst nicht auswählen zwischen verschiedenen Ausführungen. Ist ja irgendwie erfreulich, dass sich diese Kategorie durch neue Fertigungstechniken so dem Profi-Standard angenähert haben.

2. Wir kaufen trotzdem lieber eine professionelle Trompete. Aus Liebe zum schönen Instrument mit klingendem Namen. Und mit der Hoffnung, doch noch ein Quentchen besser zu spielen.

Aber der Beitrag von maniactrumpet und der Link nach Ungarn hat mich nun doch verwirrt. Da wird tatsächlich im Bild die Challenger II gezeigt (falls es stimmt, dass man sie allein am Stopper des dritten Ventils von der Challenger I unterscheiden kann). Musik Bertram, Freiburg verkauft aber die Instrumente mit der Bezeichnung 3373 / Sternberg als Challenger I für 675 Euro. Es wird langsam kompliziert.

Oder wäre das vielleicht die Möglichkeit ein Schnäppchen zu machen. Eine Challenger II, die als Challenger I und dazu noch besonders günstig verkauft wird? Trotzdem fühlt man sich durch die Marketingleute ein bisschen verschaukelt.
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Puukka
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Beitrag von Puukka »

Hm, Du hast recht, da ist das Stopperschräubchen der Challenger II zu sehen. Ob schwarze Filze oder Gummis auf den Pumpenkappen sind, sieht man auf den Bildern nicht.
http://www.joseph-sternberg.com/products.htm
LG Herbert
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guenni-trumpet
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Beitrag von guenni-trumpet »

Meines Wissens wird die Challenger II in Deutschland gefertigt.
Durch die Gründung von Sternberg sollte insbesondere der ungarische und der osteuropäische Markt mit Instrumenten der B&S-Qualität versorgt werden.
Die Abbildungen der Produkt lässt darauf schließen, dass dort aus Challenger -Teilen die eigene Sternberg-Linie gebaut wird.
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Beitrag von Deakt_20120717 »

guenni-trumpet hat geschrieben:Die Abbildungen der Produkt lässt darauf schließen, dass dort aus Challenger -Teilen die eigene Sternberg-Linie gebaut wird.
Umgekehrt! Umgekehrt!
Weiss ich aus Instrumentenbauerkreisen d. Fa. JA!!!
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

Ist doch eigentlich egal. Offensichtlich unterscheiden sich diese Instrumente ohnehin nur in der Gravur. Die JA Musik GmbH hat einfach nur den Markennamen Sternberg eingekauft und durch das Werk in Ungarn können die Challenger/Sternberg/Allora etc. Instrumente günstig produziert werden. Das kann man anprangern, is aber so.
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haynrych
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Beitrag von haynrych »

stell' dir vor du bist fabriksarbeiter und sie schliessen deine fabrik. natürlich darfst du jammern, dass die bösen unternehmer deine fabrik geschlossen haben und natürlich darfst du auch beklagen, dass arbeiter in anderen ländern zu billig sind und damit deine arbeit entwerten und natürlich darfst du die alleinschuld der bösen globalisierung zuordnen und du darfst dir auch in deiner opferrolle gefallen.




aber hier haben menschen ausser jammern auch noch anderes getan. sie haben verantwortung übernommen und dem entsprechend gehandelt. filmtipp der woche:

http://de.wikipedia.org/wiki/The_Take

termine: http://www.take-uebernahme.de/kinotermine.html
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

haynrych hat geschrieben:stell' dir vor du bist fabriksarbeiter und sie schliessen deine fabrik. natürlich darfst du jammern, dass die bösen unternehmer deine fabrik geschlossen haben und natürlich darfst du auch beklagen, dass arbeiter in anderen ländern zu billig sind und damit deine arbeit entwerten und natürlich darfst du die alleinschuld der bösen globalisierung zuordnen und du darfst dir auch in deiner opferrolle gefallen.
Wenn Dir das Spaß macht, kannst Du das selbstverständlich tun. Hat denn die JA Musik GmbH eine deutsche Fabrik geschlossen und Mitarbeiter entlassen? Vielleicht sollte man die Fabrik in Ungarn wieder schliessen und die ungarischen Genossen auf die Strasse setzen.
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Beitrag von haynrych »

keine ahnung. habe ich nie behauptet.

ich werde nur immer wieder mit menschen konfrontiert die sich über globalisierung und produktionsauslagerung beschweren und manche wortmeldungen über trompeten aus ungarn lesen sich für mich eben auch in diese richtung. als ich mir vor kurzem die jupiter gekauft habe war's auch ein bisserl komisch für mich (so ein leichtes schlechtes gewissen oder so ähnlich - schwer zu beschreiben).

in meinem heimatort wurde vor einigen jahren das semperit-werk geschlossen und ich habe dort auch einiges mitbekommen. erwähnte doku erachte ich aus einem grund interessant: ungebildete arbeiter gehen aus ihrer opferrolle heraus (obwohl ihnen nicht viel mehr als halbwissen zur verfügung steht) und bringen den mut auf ihre welt ein bisschen zu verändern.

mir tut das gut, denn ich höre in meiner umgebung leider viel zu oft: 'heinz - du wirst die welt nicht ändern ... ' und manchmal geht's leider auch so weit, dass PC oder gutmensch als beschimpfung verwendet werden (z.b.: "depperter gutmensch - du!").

wieweit ich mir meine rolle als altlinker selbst ausgesucht habe ist mir noch nicht klar (stichwort: freier wille), aber ich arbeite mit einer fachfrau daran es herauszufinden.
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haynrych
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Beitrag von haynrych »

Dobs hat geschrieben:Vielleicht sollte man die Fabrik in Ungarn wieder schliessen und die ungarischen Genossen auf die Strasse setzen.

so ähnlich habe ich mir dann den jupiter-kauf letztendlich auch schön geredet und ich bin auch froh darüber weil's eine sehr gute trompete ist.

ich kann mich nicht daran erinnern irgendetwas negatives über ungarische trompeten gesagt zu haben!? versuchst du mich mit deiner frage in eine ecke zu drängen in die ich nicht gehöre? hast du deine frage absichtlich als statement getarnt indem du einen punkt statt einem fragezeichen am ende des satzes gemacht hast (verschwörungstheorie)? vielleicht ist es aber auch keine frage sondern ein statement?

es steht sicher nicht in meiner macht irgendein werk in irgendeinem land zu schliessen und ich beneide auch niemanden um so eine entscheidung! wie frei ist ein manager der ein werk schliesst? würde er bereit sein ein bisschen luxus der menschlichkeit zu opfern oder denkt er sich: 'wenn's nicht ich mache, dann macht's ein jahr später ein anderer ... '? welche rolle spielt ein jahr einkommen für einen arbeitnehmer der eine familie zu ernähren hat und dessen kleinkinder weinen weil die wohnung auch im winter kalt bleibt ... bla ...
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Beitrag von Dobs »

Ich möchte Dich in gar keine Ecke drängen. Ich wollte Dich nur dazu anregen, einen Lösungsvorschlag zu unterbreiten, wenn für Dich diese deutsch-ungarische Kooperation der wirtschaftlichen Ausbeutung deutscher Arbeitnehmer Vorschub leistet.
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Beitrag von haynrych »

Dobs hat geschrieben:Ich möchte Dich in gar keine Ecke drängen. Ich wollte Dich nur dazu anregen, einen Lösungsvorschlag zu unterbreiten, wenn für Dich diese deutsch-ungarische Kooperation der wirtschaftlichen Ausbeutung deutscher Arbeitnehmer Vorschub leistet.
lieber dobs,


kann mich zwar nicht erinnern wo ich das behauptet haben soll, aber du kannst mich gerne zitieren sobald du entsprechendes zitat gefunden hast.


gerne würde ich mit dir noch weiter ping-pong-spielen aber leider muss ich jetzt wirklich in die schicht (geld verdienen).


liebe grüsse,
heinz.
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Beitrag von Dobs »

Hallo Heinz,

Du hast das nicht explizut behauptet, aber Dein Post hat den Eindruck erweckt, daß Du der Ansicht bist, die JA Musik GmbH beute ihre Arbeiter durch das neu errichtete Werk in Ungarn aus. Entschuldige, wenn ich Dich mißverstaden habe und viel Spaß auf der Schicht. Ich muss glücklicherweise nicht arbeiten, habe Urlaub.

Gruß

Kai
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Beitrag von Arturo »

Ja genau, in Wirklichkeit kommen alle Trompeten oder Trompetenteile aus der gleichen Fabrik irgendwo in Taiwan. Dann kommt noch ein Markenname drauf und das wars. Mit Ausnahme der B&S I-Kannen, die werden in Ungarn gebaut.

Mooooment mal...da müssen wir aber doch mal was klarstellen :)
also es ist richtig dass yamaha und roy benson(HIER EIN BEISPIEL) teile aus der gleichen fabrik beziehen...aber das hat hier nicht mit "taiwan" oder "china" zu tun... warum werden diese instrumente wohl dort gebaut? damit wir sie in deutschland billiger kaufen können! das haut (fast) nichts mit qualität zu tun, reine arbeitskosten-einsparung, wie sie z.B. BMW usw auch macht. und außerdem werden tatsächlich außergewöhnlich viele instrumente auch in USA gefertigt(HOLTON,...)und Ungarn ist ja nun auch nicht unbedingt die "qualitätsstätte".


und nun noch etwas zu den schüler-/profimodellen:

ich denke man muss hier den preis im auge behalten. wenn bei yamaha eine profitrompete ab 900€ anfängt, ist das ja auf jeden fall nicht zu vergleichen mit einer stomvi. bei der eine schülertrompete manchmal schon um die 2000€ löhnt. ich denke es gibt einfach firmen(wie z.b. bach) die wirklich einen guten ruf haben und auf diesem guten ruf das vertrauen der käufer schon stark missbrauchen. es gibt ättliche kopien von ihren Produkten, die ich selber schon getestet habe: ich war mit kollegen in belgien und dort gab es noname-instrumente, auf denen stand:"copia di bach" , das stand auf nahezu allen trompeten. und beim anschauen sah man es ihnen an, dass sie den bach-instrumenten nachempfunden waren. sie waren in der qualität hervorragend verarbeitet, nur konnten wir sie dann doch nicht mehr anspielen. dr preis kag bei rund 30 €, was wir nicht zahlen konnten, weil wir kein platz im gepäck mehr hatten...schaade :x


LG arturo
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Beitrag von haynrych »

Olaf W. hat geschrieben: ... haben dann immer die gerauchten Jupiter bekommen.

sorry, dass ich den tippfehler so lustig finde. muss mir nur eben vorstellen wie sich jemand eine trompete anzündet um sie danach genüsslich zu rauchen.
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