Seite 1 von 5

Schülertrompete vs. Profiinstrument

Verfasst: Freitag 29. Dezember 2006, 11:29
von Dobs
"Schülertrompete" vs. "Profinstrument", worin unterscheiden sich diese Trompeten wirklich?

Verfasst: Freitag 29. Dezember 2006, 11:42
von Miss Trumpet
Bei Klang, Spielgefühl, Intonation, Verarbeitungsqualität und Preis.

LG, Miss Trumpet

Verfasst: Freitag 29. Dezember 2006, 12:05
von Puukka
Miss Trumpet hat geschrieben:Bei Klang, Spielgefühl, Intonation, Verarbeitungsqualität und Preis.
Also in der Richtung zum Zweifeln hatten mich schon einst die Getzen 390 und 490 gebracht.
Sind die Schülermodelle jedoch ist die Bauweise quasi die Gleiche wie die Profi Eternas. Die gleichen superflutschigen Pumpen, Verarbeitung 1A, Klang 1A. Ich hab deshalb auch ein paar Jahre auf einer 390er gespielt.

Oft wird ein Zweiteiliger anstelle einteiliger Becher verwendet...Nachteile nicht wirklich erwiesen.
Das Holton Schülermodell hat mich auch in der Richtung begeistert. Die Yamaha Schülermodelle sind ja auch schön gefertigt und tadellos.

Deshalb hab ich manchmal den Verdacht, der Unterschied besteht nur im verstellbaren Fingerring am dritten Zug. :wink:
Wenn ich mir Heinz seine neue Jupiter um heisse 500,- hernehme:
Schwere Mundstückzwinge, Sterling Silber Mundrohr, Edelstahlventile, etc.
LG Herbert

Verfasst: Freitag 29. Dezember 2006, 12:08
von Dobs
Miss Trumpet hat geschrieben:Bei Klang, Spielgefühl, Intonation, Verarbeitungsqualität und Preis.

LG, Miss Trumpet
Möglicherweise, allerdings habe ich schon als Schülerinstrument bezeichnete Trompeten gespielt, die zumindest was Intonation und Verarbeitungsqualität angeht einwandfrei waren. Klang und Spielgefühl sind ohnehin sehr individuell und subjektiv geprägt.

Verfasst: Freitag 29. Dezember 2006, 12:46
von mijoh1211
Die sog. Schülermodelle, die ich bisher gespielt habe: Yam 2335, Besson 1000, Jupiter RGL, Challenger I spielten sich alle tadellos. Einziger merkbarer Unterschied zu (den meisten) Modellen des sog. Profisegments war die Ansprache im hohen Bereich. Kann mich da gut an die Besson erinnern, die mir jemand auf dem Forumstreffen zum Probieren gab. Sehr schöner voller Klang, gutes Einrasten der Töne, Verarbeitung war auch o.k. . Bloß ab C3 machte spürbar mehr zu.
Kann aber auch alles subjektiv sein.
Ich sehe das eh so: wenn man viel Freude an seinem Hobby hat (wie die meisten hier) kann man sich auch mal einen Traum erfüllen, auch wenn es nach objektiven Kriterien nicht sein müsste.
(bei den Preisen für Trompeten lacht sich z.B. ein Cellist eh schlapp; da kostet im Profibereich ein Bogen schon mehr als ne Monette)

Aber zurück zum Thema:

Bin morgen mit burt bei fmb verabredet. Da können wir ja mal ein paar Quervergleiche zwischen Schüler- und Profimodellen ziehen.

Gruß an Alle - Michael

Verfasst: Freitag 29. Dezember 2006, 18:08
von Miss Trumpet
Ich würde mal behaupten, dass im Unterschied zu den Drehventil-Trompeten bei den Perinetventil-Trompete die Qualität auch im unteren und mittleren Preissegment weniger problematisch ist. Außerdem gibt es eine verhältnismäßig große Auswahl an professionellen und semiprofessionellen Fabriksinstrumenten, die kein Vermögen kosten und so die Preisspanne beisammen halten. Bei den Drehventil-Trompeten habe ich noch kein einziges brauchbares (= für Schüler mindestens 2-3 Jahre geeignete) Instrument unter 1000 Euro angespielt. Die Yamaha 436 G scheint mit 1100 Euro die günstigste, verwendbare DV-Trompete zu sein, die auf dem Markt erhältlich ist.

LG, Miss Trumpet

Verfasst: Freitag 29. Dezember 2006, 18:52
von Sandu
Ich habe manchmal das Gefühl, dass man bei sog. Profiinstrumenten eine individuellere Klangvorstellung erreichen kann. Soll heißen: bei den Jupiter oder Yamaha Schülerinstrumenten hatte ich das Gefühl, dass man damit eine Art "Standartton" rauskriegt. Natürlich ist das von Könnensstufe zu Könnensstufe unterschiedlich und sehr subjektiv.
vg sandu

Verfasst: Freitag 29. Dezember 2006, 19:21
von ABC
da muss ich Miss Trumpet absolut beipflichten. Gerade bei Schülerinstrumenten ist ja ne besonders leichte Ansprache gewollt, dass eben auch Anfänger einen Ton ohne viel Mühe rauskriegen. Aber bei DV Trompeten ist die Streuung katastrophal. Der professionellere Spieler hat ja auch in der Regel ne bessere Technik, Luftfluss, usw.
ich hatte beispielsweise mal ne Miraphone Konzerttrompete probiert, und muss sagen: Kinderspielzeug. Da kommt fast ohne Luft ein Ton :wink:
und sie bricht aus, wenn man s Loch mal richtig aufmacht :roll:
will natürlich nicht gg Miraphone wettern, bitte net missverstehen

Verfasst: Freitag 29. Dezember 2006, 19:38
von mijoh1211
Noch extremer ist es m.E. bei den Piccolos. Da ist alles unter knapp 2000,-rausgeschmissenes Geld.

Gruß - Michael

Verfasst: Freitag 29. Dezember 2006, 20:00
von Miboba
Miss Trumpet hat geschrieben:Bei den Drehventil-Trompeten habe ich noch kein einziges brauchbares (= für Schüler mindestens 2-3 Jahre geeignete) Instrument unter 1000 Euro angespielt. Die Yamaha 436 G scheint mit 1100 Euro die günstigste, verwendbare DV-Trompete zu sein, die auf dem Markt erhältlich ist.
Hast Du schon mal die LTR 735 von Josef Lidl angespielt?

Ich bin kein Spezialist für Drehventil-Trompeten, da ich schon von klein auf auf Perinet-Trompeten gespielt habe. Nach einer guten Kritik hier im Forum habe ich mir die LTR 735 für 690 EUR gekauft und bin zufrieden damit.

Da ich noch nie auf einer anderen Drehventil-Trompete gespielt habe, fehlt mir der Vergleich aber falls Du es noch nicht getan hast, kannst Du sie ja mal anspielen.

Zur eigentlichen Frage von Dobs:

Wenn ich von Yamaha ausgehe, finde ich schon, dass sich von Stufe zu Stufe das Spielgefühl und der Klang verbessert. Das ist natürlich nur mein subjektiver Eindruck, nachdem ich über die Getzen 300, Yamaha 6320 und Yamaha 6335 bei der Yamaha 8335 gelandet bin.

Ich höre zwar schon die 9335 locken aber noch bin ich mit meiner Xeno glücklich verheiratet :wink:
Die habe ich nämlich heute zur 10.000 km-Inspektion gebracht und mein Dealer hatte beide 9335er da. Ich habe mich nur nicht getraut, sie anzufassen :oops:

Gruß

Miboba

Verfasst: Samstag 30. Dezember 2006, 14:31
von Areo
Sandu hat geschrieben:Ich habe manchmal das Gefühl, dass man bei sog. Profiinstrumenten eine individuellere Klangvorstellung erreichen kann. Soll heißen: bei den Jupiter oder Yamaha Schülerinstrumenten hatte ich das Gefühl, dass man damit eine Art "Standartton" rauskriegt. Natürlich ist das von Könnensstufe zu Könnensstufe unterschiedlich und sehr subjektiv.
vg sandu
Da kann ich dir zustimmen, bei den Schülerinstrumenten kommt es mir vor, als würde ich den Ton kaum verändern können.
Und obwohl ich schon viele Instrumente gefunden habe, die leichter ansprechen als meine Bach, habe ich erst 2 gefunden, die wirklich beides haben: Leichte Ansprache und diese Variabilität im Ton.
Leider sind beide schon vergeben, einmal das Gleiche Bach Modell wie ich es besitze, gehört ner guten Freundin und dann noch die Schilke meines Lehrers...

Verfasst: Samstag 30. Dezember 2006, 14:43
von Deakt_20120717

Verfasst: Sonntag 31. Dezember 2006, 00:42
von Trompeten-Michel
Halli-Hallo. Ich persönlich stelle mir immer häufiger die Frage, wo ein

"Schülerinstrument" aufhört, bzw. wo ein "Profiinstrument" anfängt ?

Ist z.B. ein Horn wie die Stomvi Forte, die in der Sonic 6.2004 als

"Schülerinstrument" vorgestellt wurde wirklich ein solches ? Gleiches

gilt für die Kato BSC (Sonic 4.2004). Und was sind dann z.B. die

Yamaha 6335 oder die Challenger 2, die ja zumindest rein Preislich

gesehen mit den beiden vorher genannten Tröten auf etwa einer ebene

liegen ? Was meint ihr dazu ?

Gruß und guten Rutsch, Michel :) .

Verfasst: Sonntag 31. Dezember 2006, 07:06
von haynrych
miss trumpet,


mein wissensstand bezüglich drehventiltrompeten ist zwar dramatisch veraltet aber offensichtlich hat sich auf diesem sektor des instrumentenbaus die letzten zwanzig jahre nichts verändert.

da gab's ganter die dann von der lechner abgelöst wurde (wobei ich trotz grossem trend in richtung lechner noch lange auf der schwereren ganter gespielt habe). aber es gab auch so todgeburten wie musica und weltklang und noch andere marken die mir jetzt nicht einfallen wollen; allesamt nahezu unspielbar.

es gab aber auch einen wiener instrumentenbauer in der koppstrasse, er hiess engel oder so ähnlich, der baute recht gute drehventilflügelhörner aus goldmessing (trompeten hatte ich von ihm nie probiert). ich habe jetzt aber überhaupt keine ahnung ob's den noch gibt.

der grosse unterschied dürfte einfach sein, dass es für pumpeninstrumente einen wesentlich grösseren markt gibt (überall, ausser im deutschsprachigen raum, spielen alle nahezu alles auf perinettrompeten). für grosse erheiterung sorgt auch immer wenn du einem amerikanischen symphoniker erzählst, dass seine tröte in österreich als jazztrompete gelten würde weil der klassische bereich bei uns nahezu ausschliesslich auf drehventilern stattfindet.

mit meiner jupiter billigpumpe bin ich hochzufrieden. ausserdem ist sie aus materialen zusammengebaut die eine nahezu unendliche lebensdauer erhoffen lassen. wenn mein sohn brav ist vererbe ich sie ihm.

ich weiss nicht ob ich jetzt komplett falsch liege, aber preise habe ich total anders in erinnerung. kann es sein dass ich für meine wenig gebrauchte ganter damals (~1980) 6.500 schilling bezahlt habe? das wären dann aber auch nur rund 500 euro. naja, müsste man sich dann die inflation ... u.s.w. ...

Verfasst: Sonntag 31. Dezember 2006, 21:23
von trumpetfan
Profi-Trompeten sind in verschiedenen Versionen zu haben. Schwer-leicht, weit-eng, Messing-Goldmessing. Daher können bei guter Beratung und wenn man sich auskennt oder Zeit nimmt, individuelle Tonvorstellungen realisiert werden. Somit sind das wohl kleinere Stückzahlen, d.h. teurer. Ist für mich einleuchtend.

Die Schüler-Instrumente kommen meistens in einer Version (ev. zusätzlich noch versilbert zu haben), haben damit höhere Stückzahlen und haben mehr oder weniger einen Standardklang, was aber überhaupt nicht negativ gemeint ist.

Dann gibt es noch gewisse Qualitätsmerkmale, die zu einer Profi-Trompete gehören, z.B. einteiliger handgehämmerter Schallbecher, die das Instrument verteuern, auch wenn der Vorteil wie oben erwähnt, nicht erwiesen ist. Wenn ein Merkmal als Qualitätszeichen akzeptiert ist, gehört das halt zur Profiversion dazu. Das ist ja auch mit den sog. Monel-Ventilen, die in jeder Werbung unterschwellig als als besonders gute Qualität gelten, obwohl Getzen schon lange bewiesen hat, dass es bessere Legierungen gibt.