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Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 07:35
von haynrych
ich bin der meinung dass ventile aus edelstahl am besten sind.

ich wäre ja sogar der meinung das mundstücke aus medizinischem stahl besser als messingmundstücke wären, aber ich habe noch niemanden gefunden der mir sowas herstellen könnte.

wieso?

medizinischen stahl müsste man nicht beschichten. titan z.b. auch nicht, aber titan ist leichter als messing, also weniger projektion und ich will ja ein mundstücke, dass die energie nach vorne in die leadpipe (auf deutsch: das mundrohr) bringt.

mein verdacht: es macht dir niemand ein stahlmundstück weil es des herstellers werkzeuge zu stark verschleissen würde (stahl ist wesentlich härter als messing).

ein weiterer vorteil von stahl wäre z.b.: beschichtung (versilberung oder vergoldung) fällt weg und somit schwingt das material viel einheitlicher, zugegeben: dieser unterschied kann sich jedoch nur marginal auswirken. auf alle fälle wäre ein stahlmundstück langlebiger und weniger anfällig auf verschleissspuren und verformungen (mundstück im hosensack).


aber jetzt zurück zu stahlventilen: der grund wieso sich stahlventile nicht durchsetzen dürfte ein rein fertigungstechnischer sein, denn es ist zumindest der zehnfache zeitaufwand ein stahlventil einzuläppen (im vergleich zum standard-monelventil).

eines kann ich auf alle fälle bestätigen: die schnellsten ventile die ich je gespielt habe sind jene meiner getzen eterna piccolo, aber ich vermute dass die auch einen kürzeren ventilweg hat.

die zweitschnellsten sind die von meiner neuen jupiter mit stahlventilen. ob meine theorie über langlebigkeit langfristig stimmt kann ich euch im konkreten fall in ungefähr zehn jahren mitteilen.

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 10:15
von trumpetfan
Getzen Ventile sind aus Nickel und dazu hart-vernickelt, was sie offenbar besonders hart und besonders glatt macht. Gemäss den Angaben aus der Fabrik erfordert die Fertigung und Einpassung etwa doppelt soviel Zeit wie bei Monel.

Aber es lohnt sich offenbar doch. Gute Qualität wird bemerkt. Nach meiner Beobachtung sehen Getzen Ventile bezüglich Gebrauchsspuren nach 5-10 Jahren Gebrauch in etwa so aus wie Monel-Ventile nach 1-2 Jahren.

Siehe dazu den Testbericht aus der Getzen – Fabrik unter:
http://www.getzen.com/gazette1/category/manufacturing/

(natürlich nicht ein neutraler Bericht, aber doch aufschlussreich als Erklärung warum Getzen – Ventile besonders gut sind. Stahlventile sind hier nicht berücksichtigt, da kann ich aus Erfahrung nichts sagen.)

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 12:06
von Puukka
Interessant dabei, dass vernickelte Ventile teilweise ein Merkmal von Schülertrompeten sind.
So hat die King 600, Conn Director, Bach Bundy vernickelte Pumpen.
Jedoch war das ja auch Standard bei Conn bis in die Siebziger.
Also wieder kein "echtes" Merkmal.
Der Getzen Pumpentest wurde mit einer 390er durchgeführt, also dem Schülermodell. Weil sie eben genauso produziert werden, wie Die der Profimodelle.
LG Herbert

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 12:22
von mijoh1211
Frohes Neues Euch Allen !!!!

Interessant dazu der sonic Test der Spiri Vario:

"Die Funktions- und Dichtigkeitsprüfung steht am Anfang und endet mit einem "sehr gut". Ein Blick ins Innere zeigt Erstaunliches: Spiri setzt nicht auf Monel oder Edelstahl, sondern auf ein vernickeltes Messingventil. Ist das noch zeitgemäß? Die Vorteile der vernickelten Lauffläche liegen auf der Hand: kaum Korrosionsgefahr, auf Dauer eine glatte Oberfläche und besondere Härte. Wird die Nickelschicht jedoch zu dünn gewählt (wie man es vor allem bei billigen Schülerinstrumenten immer wieder sieht), reibt sie sich schnell ab; hier können die Pumpen schon durch einmaliges Einschleifen zerstört werden. Bei der Beschichtung muss besondere Sorgfalt angewandt werden, um die Ventiloberfläche perfekt zu versiegeln. Gelingt das nicht, platzt die Beschichtung anschließend auf und Blaswasser zerfrisst das Grundmaterial - die Optik bei "befallenen" Musica- oder Getzen-Ventilen sind weithin bekannt. Das dürfte bei den Spiri-Pumpen sicher die große Ausnahme sein, denn die Stärke der Nickelschicht beträgt 3/100 mm - selbst durch intensive professionelle Benutzung wird sie sich wohl kaum beschädigen lassen."

Kann aber bestätigen, dass die Ventile meiner etwa 11 Jahre alten Getzen Renaissance fast keine Pflege benötigen und dennoch äußerst zuverlässig sind.

Gruß - Michael (mit Kater)

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 13:39
von Deakt_20120717
haynrych hat geschrieben: ich wäre ja sogar der meinung das mundstücke aus medizinischem stahl besser als messingmundstücke wären, aber ich habe noch niemanden gefunden der mir sowas herstellen könnte.
Stimmt nicht, gibt es!!

Ich hab schon mal hier danach gefragt, es kennt sie aber keiner!
http://www.gwmouthpieces.com/

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 14:09
von haynrych
maniactrumpet,

DANKE !!!

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 15:43
von Dobs
Ich stelle mal eine freche Behauptung auf:

Mit dem entsprechenden Marketing, einem hohen Preis und der richtigen Markenbezeichnung wird aus einer Schülertrompete ganz einfach eine "Profitrompete".

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 15:50
von karmody
@Dobs

das ist ja die reinste "Verschwörungstheorie" :wink:

Gruß Karmody

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 15:54
von Areo
Dobs hat geschrieben:Ich stelle mal eine freche Behauptung auf:

Mit dem entsprechenden Marketing, einem hohen Preis und der richtigen Markenbezeichnung wird aus einer Schülertrompete ganz einfach eine "Profitrompete".
Jaaah, wenn ich da zum Beispiel an eine Challenger 1 denke, da wäre das bestimmt möglich, einige Modelle sind da wirklich genauso gut wie ne Original Bach, die Yamha 5er Serie würde man bestimmt auch so verkaufen können, allerdings muss es sich bei so einem Schülerinstrument auch schon um ein hochwertiges handeln, so ab 500€? Naja so kann man das nicht festmachen, man könnte eben sagen, die Jupiter 812 RGL, die 702, die Yammies meinetwegen ab der 4er, Chall1, Getzen ab 4er oder 5er, na ihr wisst schon was ich meine!
Allerdings glaube ich nicht, dass man z.B. eine Roy Benson oder etwas vergleichbares als Profiinstrument verkaufen könnte, da merkt man schon den Unterschied, finde ich!

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 17:28
von Dobs
karmody hat geschrieben:@Dobs

das ist ja die reinste "Verschwörungstheorie" :wink:

Gruß Karmody
:ironie:

Ja genau, in Wirklichkeit kommen alle Trompeten oder Trompetenteile aus der gleichen Fabrik irgendwo in Taiwan. Dann kommt noch ein Markenname drauf und das wars. Mit Ausnahme der B&S I-Kannen, die werden in Ungarn gebaut.

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 17:43
von Pappnase
Also auf meiner Ier Challenger steht "Made in Germany". Kann ich dann auch davon ausgehen, dass dieses Instrument komplett in Deutschland gefertigt wurde? Oder war nur die Endabnahme in Deutschland, wo man dann auch das B&S-Logo aufgebracht hat?

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 17:53
von Dobs
Pappnase hat geschrieben:Also auf meiner Ier Challenger steht "Made in Germany". Kann ich dann auch davon ausgehen, dass dieses Instrument komplett in Deutschland gefertigt wurde? Oder war nur die Endabnahme in Deutschland, wo man dann auch das B&S-Logo aufgebracht hat?
Wenn nur die Endabnahme in Deutschland durchgeführt wird, währe die Bezeichnung "Made in Germany" wettbewerbswidrig. Es ist aber grds. zulässig, daß eine Trompete die Bezeichnung "Made in Germany" trägt, obwohl einzelne Teile oder ganze Baugruppen im Ausland zugekauft wurden.

Sollte die Challenger I tatsächlich (was ich nicht weiss) vollständig in Ungarn hergestellt werden, wäre die Verwendung des Zeichens "Made in Germany" wettbewerbsrechtlich unzulässig.

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 17:58
von Deakt_20120717
Dobs hat geschrieben: Mit Ausnahme der B&S I-Kannen, die werden in Ungarn gebaut.
Falsch es sind, zumindest bei den Trompeten die IIer-Bimbos

Guggstu da:
http://www.joseph-sternberg.com/products.htm

:question: :question: :question: :question:

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 18:10
von karmody
Dobs schrieb
Ja genau, in Wirklichkeit kommen alle Trompeten oder Trompetenteile aus der gleichen Fabrik irgendwo in Taiwan. Dann kommt noch ein Markenname drauf und das wars. Mit Ausnahme der B&S I-Kannen, die werden in Ungarn gebaut.
mit dieser These werden Dich die hiesigen Instrumentenbauer mit standing Ovations huldigen. :ironie:

Gruß Karmody

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 18:20
von Dobs
maniactrumpet hat geschrieben:
Dobs hat geschrieben: Mit Ausnahme der B&S I-Kannen, die werden in Ungarn gebaut.
Falsch es sind, zumindest bei den Trompeten die IIer-Bimbos

Guggstu da:
http://www.joseph-sternberg.com/products.htm

:question: :question: :question: :question:
Interessant:
http://www.joseph-sternberg.com/history.htm

Bach geht nach China und B&S geht nach Ungarn. Na bidde!
Aber der B&S Klang ist ja auch schon lange nicht mehr das, was er mal war...
:ironie: