Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Welches sind die besten ?

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Wolfram
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Wolfram »

Ich finde es interessant, wenn ein Trompeter bei der Entstehung einer Trompete mitwirken kann.
Er bekommt einen viel tiefere Beziehung zu dem Instrument. Und Areo ist sicherlich erfahren genug eine gewisse Klangvorstellung mitzubringen.

Was Gewährleistung angeht...
Wer sagt denn, dass er schon im Vorfeld einen Kaufvertrag abschließt?
Er kann dem Instrumentenbauer seine Hilfe anbieten und bei Gefallen im Anschluß das Instrument erwerben.
So gehen Beide ein geringes Risiko ein.
Der Instrumentenbauer kann von Areo lernen Ideen umzusetzen und Areo kann kreativ mitwirken.
Ich finde, das ist eine spannende Sache!
LG, Wolfram
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kleinerTrompeter
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von kleinerTrompeter »

Hallo!

Ein Instrument bauen lassen- stelle ich mir sehr spannend vor!
Allerdings sollte er schon 2-3 Standardinstrumente haben, an denen ich die Grundausrichtung seines Schaffens erkennen kann.
Die Geschmäcker sind halt extrem verschieden.

Grüße Jörg
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NW
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von NW »

Ich würde mir nur eine Trompete von einem Instrumentenbauer bauen lassen, dessen Instrumente mir ohnehin schon sehr liegen. Für mich stellt die individuelle Anfertigung kein Selbstzweck dar, sondern ist lediglich eine Möglichkeit, die letzten Prozent den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Gerade wenn man das erste mal ein Instrument in Auftrag gibt, ist es gar nicht so leicht zu verbalisieren, was man gerne ändern würde. Wenn dann noch die klanglichen Philosophien auseinander liegen, ist es schwer, zu einem guten Ergebnis zu gelangen. Die Tatsache, dass viele aktuell angesagte Inbstrumentenbauer vor 10-20 Jahren ebenfalls noch unbekannt waren, ändert daran nichts. Denn schließlich ist damals wie auch heute noch eine Schagerl oder HvL oder was auch immer nicht für jeden das Richtige. Damals wie heute musste man sie antesten...

Handwerklich gute Arbeit leisten sicherlich viele und ich finde es auch ehrenvoll, jemand junges unterstützen zu wollen. Aber ich würde jemandem nur den Auftrag erteilen, wenn ich von seinen Instrumenten bereits (fast) restlos überzeugt bin. Alles andere grenzt meiner Meinung nach an ein Lotteriespiel.

Viele Grüße,
Nils
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von tromsax »

maniactrumpet hat geschrieben: Gerade so "gepuschte" Werstätten wie "Martens, HvL und Schagerl" kommen mir immer etwas unseriös vor!
Hallo zusammen,

ich finde, man sollte auch die unbekannten Hersteller unterstützen. Jeder hat mal klein angefangen und ist ein nicht unbeträchtliches Risiko eingegangen.
Allerdings finde ich es etwas unfair, bei erfolgreichen Werkstätten von "gepuscht" und "unseriös" zu sprechen.
Besuche und unterhalte dich z.B. mal mit einem Herrn Martens - da wird sich deine Meinung aber schnell ändern.
Ich habe schon mit mehreren erfolgreichen Instrumentenbauern gesprochen, es sind alles Handwerker, die wissen wovon sie reden und in keinster Weise abgehoben und herablassend gegen andere Produkte sind.
Diese Hersteller haben sich als erstes durch ihre tollen Produkte einen Namen gemacht.
Der tolle Werbeauftritt und das Künstlersponsoring kam mit Sicherheit erst nach einem erfolgreichen Produkt.
Kein Profi macht Werbung für Schrott und verdirbt sich seinen Namen.
Dass jeder darüber spricht ist doch der Erfolg ihres Handwerks. So sollte es doch in jeder Branche sein.

Natürlich gehört auch medienwirksame Werbung zum Erfolg. Aber schaut euch doch mal die Websites an. Dort gibt es auch große Unterschiede. Bei den einen kennst du nach erfolgreichem Besuch der Website fast jede Schraube beim Namen. Bei den anderen hast Du nur dürftige Infos über die Instrumente. Trotzdem ist jeder für sich erfolgreich.
Und Musiker, die mit ihrem Namen für ein Produkt werben, machen nichts anderes wie Showmaster für Gummibärchen.

Was kann der Meister dafür, dass, wenn er tolle Instrumente baut, jeder darüber redet und sie haben will ....... was ist daran gepuscht?

@NW: ....aber wie soll ein junger Handwerker seinen Betrieb beginnen, wenn er keine Kunden hat, die ihm eine Chance geben und ein gewisses Risiko eingehen. Testen muss man die Instrumente natürlich. Wenn sie nicht passen, müssen sie halt noch umgeändert werden. Die Bezahlung kommt doch erst, wenn alles passt und das Instrument "abgenommen" ist. Und bei gewissen "Lehranstalten" hat man doch schon die Meinung, dass der junge Meister weiss, was er will und baut.


Grüße

tromsax
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Areo »

Hallo! Entschuldigung, dass ich selbst so lange nichts mehr geschrieben habe, ich war dieses Wochenende leider nicht da.
Tatsächlich ist es so, dass ich schon viele Instrumente auf dem Markt getestet habe und auch da ein Instrument gefunden habe, dass mich anspricht, nur eben noch nicht so ganz passt. Es ist eine Schilke B1. Ich mag diesen hellen, offenen Klang, die leichte Ansprache ist auch nicht zu verachten. Nur irgendwie fehlt da etwas, vom Klang her ist sie mir schon wieder etwas zu dünn.
Ich werde das Hilko sagen, dass es in Richtung Leichtgewicht geht und dann werden wir mal schauen, was wir machen. Eine Sache haben wir sogar schon festgelegt an meiner neuen Trompete: Sie soll eine Bauerfeind Maschine haben. Er hat mir auch gesagt etwas anderes würde er nicht empfehlen. Mir ists Recht. IM Forum sind sie ja auch allgemein als sehr gut bekannt.

Also dann, schönen Dank für die netten Antworten und Tipps, ich werde euch auf dem Laufenden halten

Oliver
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Erik Veldkamp »

Es ist nicht so wichtig wo du die Trompete herstellen lasst, er muss Dir nur gefallen. Wenn mann dann 15 min. oder 2,5 Stunden fahren muss ist nicht so wichtig. Ich fahre mindestens 4x im Jahr zu van Laar und das ist auch 520km auf eine Tag für mich. Manchmal fahr ich hin nur um zu kuken ob es etwas neues gibt...

Wichtig für mich war das ich weiss was es so gibt auf die Markt, also ich kann meine van Laar vergleichen mit jedes andere Marke die ich interessant finde und hab deswegen ein gutes Gefühl das ich nichts vermisse oder die falsche Wahl genommen hab.
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Troubadix »

Hallo Erik,

da muss ich Dir wiedersprechen. Für mich sind die Fahrtkosten und Zeit die entstehen wenn ich mir eine neues Instrument kaufe schon ausschlaggebend.
Deswegen ist bei meinem letzten Kauf HvL aussen vor gewesen.
Wenn man noch mind. 2-3 mal hinreisen mit hinein kalkuliert, dann ist ein Instrument von einem weit entfernten Instrumentenbauer schon deutlich teurer als ein eventueller lokaler Instrumentenbauer. -- Klar für Dich als Profi ist das kein Kriterium.
Da ich das Instrument nicht jeden Tag spiele, habe ich mich nach adequaten
Alternativen umgeschaut und auch gefunden ,
wo das Preis Leistung Verhältnis + Reisekosten passt.

Gruss
Troubadix
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Dobs
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Dobs »

Ich behaupte mal ganz frech, daß die Unterschiede zwischen den Instrumenten der guten Instrumentenbauer ohnehin eher marginal und größtenteils subjektiv geprägt sind. Trompetenbau ist keine Geheimwissenschaft (es sei denn man ist Anhänger der Monettisten) und jeder der das Handwerk gut gelernt hat und die passenden Maschinen dafür hat, kann sehr gute Trompeten bauen.
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Wolfram
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Wolfram »

Dobs hat geschrieben:Ich behaupte mal ganz frech, daß die Unterschiede zwischen den Instrumenten der guten Instrumentenbauer ohnehin eher marginal und größtenteils subjektiv geprägt sind. Trompetenbau ist keine Geheimwissenschaft (es sei denn man ist Anhänger der Monettisten) und jeder der das Handwerk gut gelernt hat und die passenden Maschinen dafür hat, kann sehr gute Trompeten bauen.
Diese Meinung kann ich so nicht im Raum stehen lassen.
Es genügt nicht, nur gute Maschinen und Kapital für den Einkauf von gutem Material zu haben!

Die Ausbildung und das Berufsbild eines Instrumentenbauers ist einfach zu vielschichtig, als das es von Jedem "beherrschbar" und überschaubar ist.
Auch ich lerne nach über 25 Jahren Berufserfahrung immer noch dazu.

Die Unterschiede beginnen in der Berufsausbildung, wo es immer noch an einem modernen und guten fundierten Fachbuch mangelt.
Viele Kenntnis bleiben einfach nur theoretisch und werden in ihrer Komplexheit weder praktisch erlernt noch angewendet.
Ich kenne nur sehr wenige Kollegen, die alle Arbeitsgänge für die Entstehung eines Intrumentes schon mal selber gemacht haben.
Das beginnt mit dem Ausschneiden eines Schallstückes aus der Blechtafel, dessen Zusammenlöten, dem Drehen von Wechsel und Sprengdeckel auf einer Drehbank, dem Schmieden von Wasserklappen und deren passgenaues Zusammenlöten, dem Biegen von Bögen in Blei und deren handwerkliche Nacharbeit, dem Beschichten von Instrumenten in einer Galvanik und vielleicht sogar der eigenen Lackierung...
(Ich habe hier nur einen kleinen Teil der vielfältigen Aufgaben angerissen.)

Nur der Kollege, der offen ist, sich über all diese Gebiete Wissen und Erfahrung anzueignen, in der Lage ist mit Computer und Rechenformeln eigene Instrumente zu entwerfen, Zusammenhänge von konischem Rohrverlauf und Materialeigenschaften kennt, der sich ständig weiter bildet und recherchiert, der mit guten Musikern kommuniziert und experimentiert, ist in meinen Augen ein guter Instrumentenbauer.

Nur einzelne Teile einkaufen und zusammenlöten ist es nicht...
Nicht umsonst gibt es im deutschsprachigem Raum vielleicht nur 20 ernst zunehmende Instrumentenbauer. Kollegen, die auch in der Lage sind durch die Kommunikation mit guten Musikern etwas Gutes entstehen zu lassen.

Wenn nun ein junger Instrumentenbauer am Beginn seiner beruflichen Laufbahn ist, hat er es natürlich besonders schwer. Er benötigt zum einen gute Musiker, die ihm Vertrauen schenken und ihm helfen (auch über anfängliche Fehler) sich kontinuierlich weiter zu entwickeln und seine eigenen Erfahrungen zu sammeln.
Und dann spielt es auch eine große Rolle, wie man sich und seine Instrumente vermarkten kann.

In der heutigen Zeit ist es leider nicht immer nur die Qualität die entscheidend ist, sondern eben auch der "populäre" Name der im Becher eingraviert ist!

Auch hier im Thread wird als Kaufargument sehr oft darauf hingewiesen, dass man bestimmte Marken besser wiederverkaufen kann als unbekannte !
Deshalb finde ich gut, dass AREO bereit ist, hier "Pioniersarbeit" zu leisten und diesem jungen Mann eine Chance zu geben.
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von supertobi »

Wolfram, du hast natürlich völlig Recht. Aber das widerspricht ja nicht dem, was Dobs geschrieben hat, oder? Meinte Dobs nicht folgendes:

Ein mittelmäßiger Instrumentenbauer baut heutzutage viel bessere Trompeten als ein mittelmäßiger Instrumentenbauer vor 75 Jahren. Damals wie heute gab es exzellente Trompetenbauer, aber damals gab es wohl auch ziemlich schlechte. Gibt es die heute noch?

Korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege. Aber ich würde vermuten, dass heutzutage - im Gegensatz zu früher - auch ein mittelmäßiger Trompetenbauer eine anständige Trompete bauen kann, gerade weil der technische Fortschritt und der höhere Wissensstand die Aufgabe doch etwas leichter gemacht haben,

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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Hex90 »

Hallo,

ich denke, es ist mit den Instrumentenbauern genau so, wie mit jedem anderen Beruf auch.

Jeder gelernte Fliesenleger kriegt es hin, dir dein Bad neu zu fliessen. Willst du ne Dusche ohne Wanne, sondern eine gefliesste Dusche, musst du drauf achten, dass der Fliesenleger deiner Wahl erfahrung darin hat, mit was für einem Mittel er ausfugen muss, wie der Untergrund beschaffen sein muss und so weiter.

Willst du, dass dein Bad nicht scheisse aussieht, muss du darauf achten, dass du einen gewissenhaften fliessenleger bekommst, der gewissenhaft arbeitet und dir die Fliessen nicht schepp an die Wand klatscht.

Ein Fliessenleger, der beides kann, wird wohl in der Gegend etwas bekannter sein, und deshalb wohl auch teurer. Willst du es günstiger, musst du irgendwo abstriche machen.

Natürlich kannst du jetzt auch einen engagierten jungen Fliessenleger erwischen, der schon alles weiss, gerade erst angefangen hat und sich einen Ruf erst noch aufbauen muss. Aber neu angefangen und Erfahrung sind nunmal zwei dinge, die im gegensatz zueinander stehen. Aber wie gesagt, ein normales Bad, kann dir jeder fliessen ;)

grüsse, Dirk
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Erik Veldkamp »

Dobs hat geschrieben:Ich behaupte mal ganz frech, daß die Unterschiede zwischen den Instrumenten der guten Instrumentenbauer ohnehin eher marginal und größtenteils subjektiv geprägt sind. Trompetenbau ist keine Geheimwissenschaft (es sei denn man ist Anhänger der Monettisten) und jeder der das Handwerk gut gelernt hat und die passenden Maschinen dafür hat, kann sehr gute Trompeten bauen.
Trompete spielen ist auch kein Geheimwissenschaft und trotzdem gibt es schlechte und gute Trompeter. Es hat also nichts zu tun mit Material aber mit eigene Talente unsw.

Was Fahrtkosten angeht, ich bin noch nie zurückgefahren nach Hub van laar um mein gekauftes Instrument verbessern oder ändern zu lassen. Also es geht nur um eine Fahrt zu Hub für ein bestimmtes Instrument. Aber es ist für jeder persönlich wieviel mühe er macht um eine Trompete (oder wasimmer) zu kaufen.
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Dobs »

Wolfram, das ist ja alles richtig, ich habe auch nichts anderes gesagt. Ich habe doch nirgends geschrieben, daß es nur darum geht Maschinen zu kaufen und Teile zusammenzulöten. Natürlich bedarf es einer guten Ausbildung und Erfahrung.

Aber ich sage: Ein Instrumentenbauer, der eine gute Berufsausbildung, wie Du sie beschriebst, genossen hat und noch dazu, wie Du schreibst "offen ist, sich über all diese Gebiete Wissen und Erfahrung anzueignen, in der Lage ist mit Computer und Rechenformeln eigene Instrumente zu entwerfen, Zusammenhänge von konischem Rohrverlauf und Materialeigenschaften kennt, der sich ständig weiter bildet und recherchiert, der mit guten Musikern kommuniziert und experimentiert" kann mit dem richtigen Material und den richtigen Maschinen sehr gute Instrumente bauen.

Und ich glaube die Unterschiede zwischen diesen Instrumenten und denen seiner Kollegen, die genau so gut qualifiziert sind, sind marginal und zu einem großen Teil subjektiv geprägt und da kommt eben auch der populäre Name ins Spiel, der auf dem Becher eingraviert sein muss, damit man auch wirkich das Gefühl hat die "beste" Trompete zu besitzen. Beispielsweise baut Christoph Endres wahrscheinlich genau so gute Trompeten wie van Laar und umgekehrt, aber die "Jazzer" fühlen sich zur Zeit besser, wenn van Laar auf dem Becher eingraviert ist.
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von burt »

Na ja, ich hatte die Gelegenheit, sowohl das Modell 6L als auch die Future von Endres zu testen. Beide waren leider super.
Bei van Laar habe ich 8 verschiedene Modelle angeblasen und nur eines sagte mir klanglich nicht zu. Alle anderen waren hervorragend.
Die Erfahrung zeigt, daß auch immer wieder ich will nicht sagen schlechte, aber eben weniger gute Instrumente aus Meisterbetrieben kommen.
Ich denke da nur an eine Deutsche B von HSM im letzten Jahr. Die war sogar richtig schlecht.
Ich gebe Dir insofern recht, daß ein Instrumentenbauer mit den genannten Voraussetzungen in der Lage sein sollte, ein gutes Instrument zu bauen. Eines mit dem gewissen etwas zu bauen, vermag er dann aber noch lange nicht.
Und da gibt es eben doch einige, die es einfach raus haben, nicht nur ein gutes, sondern ein überragendes Instrument zu bauen.
Schönen Gruß vom Burt
supertobi
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von supertobi »

burt hat geschrieben:Na ja, ich hatte die Gelegenheit, sowohl das Modell 6L als auch die Future von Endres zu testen. Beide waren leider super.
Mit Verlaub, bist du sicher, dass es nicht an die liegt, bzw. an deinen Vorlieben? Natürlich gibt es objektiv schlechte Instrumente. Aber wenn ich zu FMB gehe und 15 Trompeten durchprobiere, gefallen mir nur zwei (ich kann sogar sagen, welche: Yamaha 6310Z und B&S Challenger MBX). Die anderen finde ich alle schlecht (z.B. die Selmer Concept TT. Die würde ich nicht geschenkt haben wollen.). Aber das liegt dann ja wohl an mir.

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