Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Welches sind die besten ?

Moderator: Die Moderatoren

Areo
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Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Areo »

Hallo!

Ich möchte gerne von euch wissen, wie ihr das seht mit den Instrumentenbauern. Ich möchte mir nämlich demnächst ein handgemachtes Instrument zulegen. Nun weiß ich nur nicht, ob das mein Instrumentenbauer um die Ecke genauso gut kann wie z.B. Hub van Laar, Weber oder Martin Schmidt.
Was meint ihr dazu? Das Problem bei meinem Instrumentenbauer ist nur, dass er sich gerade erst selbstständig gemacht hat. Gelernt hat er bei Romeo Adaci, dann bei Thein gearbeitet und bei Schmelzer in Mönchengladbach seinen Meister gemacht. Da er seinen Laden eben noch nicht so lange hat, hat er auch fast noch kein Equipment. Sprich keine eigenen Ziehbänke etc. Meint ihr, er könnte mir da ein feines Instrument auf den Leib schneidern oder sollte ich lieber zum Hub van Laar fahren?
Ach ja, noch was: Zu Hub van Laar fahre ich ca. 2,5h mit dem Auto, beim anderen bin ich in 15 Minuten mit dem Zug. Falls ich also öfters mal hin müsste, wäre das schon auch eine Kostenfrage.

Was meint ihr?

MfG

Oliver
buddy
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von buddy »

Die speziell hier im Forum so gern gelobten Instrumentenbauer sind bekannt, weil sie vielfach hervorragende Arbeit geleistet haben, meist über etliche Jahre.
Du bist nicht umsonst skeptisch. Dein örtlicher Anbieter mag hochtalentiert und gut ausgebildet sein, er hat offenbar noch nicht die Erfahrungen aus eigenen Entwicklungen, im Gegensatz zu den anderen Genannten. Für mich wäre eine Entscheidung für einen der im Forum positiv besprochenen Instrumentenbauer keine Frage. Gerade bei der "Maßgeschneiderten" ist Erfahrung auf diesem Gebiet wohl das A und O.
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guenni
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von guenni »

Hallo,
ich denke eher das hängt auch von dir ab. Bist du etwas wechselhaft (wie ich oder Puukka) bei den Instrumenten spielt durchaus auch der Wiederverkaufspreis eine Rolle. Ansonsten muß ich sagen, dein Instrumentenbauer hat schon bei guten Leuten gearbeitet und über die Schulter geschaut.
Wenn ers drauf hat ist das genug Inspiration um die eigenen Visionen auszuleben, die sich bisher bei Ihm angesammelt haben.
man muß wie in vielen Bereichen im Leben jungen Leuten eine Chance bieten. Christoph Endres ist ja auch noch jung und hat sich mit seinen Ideen, Fleiß und Können einen Namen gemacht. Wenn du von dem Instrument angetan bist dass er dir baut, warum dann nicht ???
Grüße Guenni
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supertobi
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von supertobi »

Ich vermute mal, dass unbekannte Instrumentenbauer auch ein paar Euro billiger sind. Bei HvL etc. zahlt man sicher auf für den guten Namen (was ja auch völlig in Ordnung ist!).

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franzl
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von franzl »

Bessere Lehrmeister wird man kaum finden können !

Immerhin könntest Du ihn durch einen Trompetenkauf mit unterstützen und beim Aufbau seiner Werkstatt helfen. Eventuell kannst ihm ja bei seiner Instrumentenbauerentwicklung sogar helfen - und schwupp gibts ne Areo 1 oder sowas !! :D


P.S. um wen handelt sich denn, mach mal ein bisschen Werbung dass wir das Talent im Auge behalten können ! Auch die Instrumentenbauer brauchen Nachwuchs !
Areo
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Areo »

Es ist Hilko Menken aus Rheine. Er hat auch bei meiner Bach das Mundrohr ausgetauscht und super sauber gearbeitet und nebenbei noch eben die Spannung aus dem Instrument rausgeholt. (Die erste Stütze vom Schallbecher zum Mundrohr war zu kurz, war auf Spannung gelötet)
Die Sache mit dem unterstützen hab ich mir auch schon gedacht, deswegen werd ich sie mir da auch holen. Ich bin mir auch fast schon sicher, dass es nicht meine letzte sein wird... aber behalten werde ich sie wahrscheinlich trotzdem. Meine Bach will ich ja auch nicht mehr hergeben! Also von daher ist das auch egal mit dem Wiederverkaufswert.
Also lasse ich sie mir von ihm bauen. Ich denke er wird schon keinen Mist zusammen bauen.

MfG

Oliver
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hamlet8
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von hamlet8 »

Hallo Areo,

klingt sehr interessant! - Es wäre schön, wenn du uns über die
Entwicklung deiner Trompete auf dem laufenden halten würdest.

Ich kann es mir durchaus toll vorstellen, ein "frühes" Instrument von
einem evtl. später anerkannten Instrumentenbauer zu bekommen.
Wer weiß? - Vieleicht hören wir den Namen Hilko Menken demnächst in
einer Reihe mit z.B. Hub van Laar. :wink:

LG
Karsten
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Deakt_20120717
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Deakt_20120717 »

Hallo Areo!

Ich würde ebenfalls den "Unbekannten" wählen!
neben Deinen bisherigen Entscheidungsgründen möchte ich noch in die Waagschale werfen:
1. er arbeitet offensichtlich sehr sorgfältig!
2. er wird gerade auf Deine Bedürfnisse eingehen!
3. im Allgemeinen wird erst bezahlt, wenn das Instrument 100% Deinen Vorstellungen entspricht!
4. auch spätere Modifikationen/Verbesserungen sind problemlos!

außerdem! Schagerl vor 10 Jahren no name!
Dowids vor 15 Jahren eine Hinterhofwerkstatt!
Ganter vor 40 Jahren noch in der Rumfordstr. au weia! Aus "Inseiderkreisen" weiß ich, daß er morgens Zeitungen ausgetragen hat, um seine Werkstatt zu erhalten!

also nur Mut!!

Gerade so "gepuschte" Werstätten wie "Martens, HvL und Schagerl" kommen mir immer etwas unseriös vor!
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Dobs »

Der Name oder der Grad der Bekanntheit des Instrumentenbauers ist mir vollkommen wurst, Hauptsache, es ist eine Trompete, die mir rundum gefällt. Welcher Name vorn eingraviert ist spielt absolut keine Rolle. Allenfalls für den Wiederverkaufswert, denn nicht alle sehen das so, wie ich.
"Musik und Bier sind Themen, die traditionell sehr eng miteinander verbunden sind." - Sch.-Hausbrandt (Herri Bier)
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von guenni-trumpet »

Dobs und Maniac haben absolut recht!
Es kommt nicht auf den Namen an, sondern auf die Arbeit. Die meisten Trompetenbauer beginnen ihre "Karrieren" mit Reparaturen und machen sich darüber einen Namen für gute Arbeit.
Wenn Hilko Menken deine Reparaturen zu deiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt hat, dann solltest du ihm auch weiter Vertrauen schenken.
Wer kannte denn von 15 Jahren Romeo Adaci, Dowids und Co? Oder Schagerl, Kühn, Galileo? Niemand.
Und heute? Alles große Namen.

Also: Vertrauen schenken, eng zusammenarbeiten. Außerdem hast du dabei kein Risiko. Du bist bei der Entwicklung dabei und bezahlst das Instrument erst, wenn es dir zusagt.
Einziges Manko: Meier oder Müller kennen die Marke nicht und du kannst nicht mit der Marke beeindrucken. Aber ist das so erstrebenswert? Ich finde nicht. Viele andere werden neugierig sein, dich darauf ansprechen und dein Instrument anspielen wollen. Das ist doch viel schöner!!! :!:
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Troubadix »

Ich wuerde mich zuerst mal einwenig auf dem Markt umschauen, was Dir liegt
was dir zusagt.
Ich bin der Meinung diese Erfahrung braucht man wenn man zu einem Instrumentenbauer gehen will, ob bekannt oder unbekannt.

Wenn Dir im Grunde seine Instrumente zusagen, dann spricht nichts dagegen, Dir dort auchen ein Instrument bauen zulassen.
Du musst es halt aushalten dass dann viele die Nase rümpfen "Kenn ich nicht - ist nichts"

Habe mir neulich eine Perinettrompete machen lassen. Hersteller relativ unbekannt. Aber da ich den Instrumentenbauer seit 25 Jahren kenne und weiss wie seine Instrumenten im Grund sind. Das hat dann diesmal gepasst.
Das Ergebniss ist, dass ich von Kollegen auf die Trompete angesprochen werde,
weil sie im Klang das gewisse etwas hat. Dann ist jeder verwundert dass sie nicht aus der Werkstatt eines allseits bekannten Instrumentenbauers ist.

Also alle Sinne auf wachsam schalten und testen.
Gruss T.
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Puukka
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Puukka »

Ich finde auch, dass es eigentlich egal ist, welcher Name auf dem Horn steht, wenn Dir das Ding liegt.

Jedoch ich persönlich könnte mir nie Eine "auf den Leib schneidern" lassen.

Ich kann mir nicht vorstellen, z.B. Becher oder ein Mundrohr für mich zu bestimmen, denn jedes Teil hat seine guten Seiten und die Kombinationen allein von diesen zwei Komponenten ergeben wieder andere Eigenschaften.
Nehmen wir an, der Hersteller hat drei verschiedene Becher, drei verschiedene Mundrohre, drei verschiedene Bohrungen und zwei Materialstärken zur Auswahl. Somit hab ich 54 unterschiedliche Konfigurationen von denen ich sicher nicht sagen könnte, welche davon "Meine" ist.
Da würde dann ich eher z.B. bei Van Laar oder Schagerl eine fertige Kombination selektieren.

Ich kenne eigentlich in meiner Umgebung nur einen Kollegen, der sich Eine zuschneidern hat lassen.
Im Endeffekt ist es kein Allaround Gerät geworden und er benutzt eigentlich seine Zweittrompete mehr.

LG Herbert
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supertobi
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von supertobi »

Das wirft die Frage auf, ob es überhaupt sinnvoll ist, sich eine bauen zu lassen. Aber diese Frage ist ja der Auswahl des konkreten Instrumentenbauers vorgeschaltet und im Falle von Areo wohl schon beantwortet, oder? Natürlich ließe sich darüber auch heftigst debattieren.

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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von buddy »

Bei diesen vielen mutigen Empfehlungen werden wohl bald ganz andere Trompetennamen unseren Thread "Was für Instrumente spielen die Mitglieder?" schmücken. 8)

Dass man eine "Maßgescheiderte" beauftragt und dabei keinerlei Risiko eingeht, kann ich kaum glauben. Es bedeutet den Abschluss eines Werkvertrages, kein unverbindliches "bezahlt wird ein Gefallen".
Ob die Trompete funktioniert, entscheidet im Streitfall nicht der Kunde, sondern ein Gericht, eventuell nach Sachverständigengutachten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dabei mehr als eine fachgerechte Ausführung der Arbeit von Bedeutung ist.
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Puukka
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Re: Unbekannter vs. bekannter Instrumentenbauer

Beitrag von Puukka »

Eine Schwierigkeit bei den Massgeschneiderten ist halt auch die Beschichung......angenommen ich hab mir eine Kombination aus den Teilen ausgesucht, dann ist nicht garantiert, dass nach dem Lackieren oder Versilbern die Eigenschaften sich nicht noch etwas verändern.
Ausserdem gibt es keine "eierlegende Wollmilchsau" bei den Trompeten, also wird man Sie sich auch nicht schneidern lassen können und die Gefahr, dass sich der Geschmack noch ändert und man doch nach einiger Zeit nach einer anderen Trompete giert ist damit nicht getilgt.

Aber ich möchte jetzt nicht auf Miesepeter machen, sind nur meine persönlichen Gedanken dazu.
Areo kann ja ganz Anders sein, hat vielleicht eine konkrete Vorstellung, wie die Trompete sein sollte und wenn sein Meister es bringt, kann es das instrument seines Lebens werden.
LG Herbert
Bach 7C
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