Instrumente von Peter Baumann

Welches sind die besten ?

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super-bam
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Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von super-bam »

Hallo liebe Forumler,

mich würde interessieren, wer alles Peter Baumann in Aschau kennt und wer Instrumente von ihm spielt bzw. was ihr davon haltet.
Ich war kürzlich bei ihm und hab ein Flügelhorn und eine Trompete (beides Zylinderinstrumente) angetestet und war hin und weg von den Beiden.
Für beide Instrumente wird dünnstes Goldmessing verwendet, wie es nicht viele Instrumentenbauer verarbeiten bzw. verarbeiten können.
Ich bin kein Profi, aber dass diese Instrumente ein Meister seines Fachs erbaut hat, glaube ich zu erkennen.
Das Meisterklasse Flügelhorn mit dem Silberrand hat einen absolut geilen, vollen, satten Ton.
Für dem Alltagsblechbläser ist dieses Instrument fast zu Schade. Die Verarbeitung ist einzigartig.
Bei der Meisterklasse Konzerttrompete gibt es zwei Varianten, eine mit Silberrand und eine ohne Silberrand.
Bei der Version ohne Silberrand wird bei der Herstellung mehr Material am Trichter stehen gelassen habe ich mir erklären lassen, d.h. das Material ist an dieser Stelle ein wenig dicker als am Rest. Deswegen wird kein Silberrand benötigt um den Ton zu stabilieren.
Auch die Trompete hat somit nicht den klassischen knarzigen Ton sondern genau wie das Flügelhorn, einen absolut satten Klang, wie er mir nicht besser gefallen könnte.

Würde mich freuen, wenn ihr eure Erfahrungen mit Peter Baumann bzw. seinen Instrumenten teilen könntet.

Ich denke, er ist einer der Besten seines Fachs.

Schaut doch mal auf seiner Homepage vorbei.

http://www.blechblasinstrumente.de/
Deakt_20120717
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Re: Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von Deakt_20120717 »

super-bam hat geschrieben: ..........Ich denke, er ist einer der Besten seines Fachs.
Meine Rede! :!:

Endlich bin ich hier im Forum nicht mehr alleine!! :huepf:

Meine "Baumänner":
Konzerttrompete B, Meistermodell, Goldmessing/Neusilber/versilbert, Neusilberkranz mit Ornamenten, Leipziger Spiraldrückwerk, Trigger am 3. Zug, auswechselbare Mundrohre, gelötete "Bögerl"; Überblasklappe C und A
Konzerttrompete C, Meistermodell, Goldmessing/Neusilber/versilbert, Neusilberkranz, Leipziger Spiraldrückwerk, Trigger am 3. Zug, auswechselbare Mundrohre, gelötete "Bögerl"; Überblasklappe C und A
Flügelhorn B, Meistermodell, Goldmessing/Neusilber/lackiert, Neusilberkranz, Leipziger Spiraldrückwerk, Trigger am 3. Zug, Kluppenzug mit auswechselbaren Mundrohren
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SICKATTIC
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Re: Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von SICKATTIC »

Da ham sich zwei gefunden :lol: :gut:
Stradivarius Lucianus Bach 37G (goldmessing Custom Series)
Conn 22b (Bj 1928)
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super-bam
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Re: Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von super-bam »

Hallo maniactrumpet,

da hast du ja ganz schön investiert in deine Sammlung :D

Auf deinem Foto spielst du ja leider ein Jazz Flügelhorn, von denen ich genauso wie Jazz Trompeten absolut kein Fan bin.
Irgendwie geben mir diese Instrumente nichts. Ist nicht dass, was sich ein urbayrischer Amateur Blasmusikant vorstellt.

Der Baumann baut ja auch Perinetinstrumente.

Was genau sind gelötete Bögerl? Davon hat er mir nichts erzählt.

Gehe ich recht der Annahme, dass das Leipziger Spiraldruckwerk der Standard ist, den Baumann verwendet?

Grüsse
super-bam
Deakt_20120717
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Re: Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von Deakt_20120717 »

Ich würde auch sagen, nicht nur einer der Besten, sondern auch einer der Nettesten!

Mit großer Bescheidenheit baut Herr Baumann als Alleinmeister feinste Blechblasinstrumente von außergewöhnlicher Qualität!
Bei mir ist noch eine Baumann Perinet in B geplant und zum Bau einer 3 ventiligen Piccolo für mich kann ich Ihn hoffentlich auch noch überzeugen! Allerdings hat hier meine "obere Finanzbehörde" noch gewisse Einwände die ich noch nicht gänzlich beseitigen kann!
Nebenbei:
Auch seine Obstbrände sind von außergewöhnlicher Qualität und Geschmack!
Deakt_20120717
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Re: Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von Deakt_20120717 »

@ super-bam:

Das Flügel auf dem Foto ist mein uraltes Blessing (Model 154RT), gebraucht gekauft zum Examen (als Belohnung!) 1988 beim Hermann Ganter in München.

Gelötete Bögerl, ich weiß nicht wie der Fachausdruck dafür ist, sind Bögen oder Züge die nicht aus nahtlos gezogenen Rohren hergestellt werden sondern aus Messing- oder Goldmessingblech gelötet, gebogen, gehämmert, gezogen und mit Blei gebogen. Das soll sich klanglich und in der Haltbarkeit auswirken. (Muss der Wolfram was dazu sagen!) Ist auf jeden Fall deutlicher Mehraufwand für den Hersteller, deswegen erzählt er freiwillig nichts davon!

Das Leipziger Drückwerk ist, soweit ich weiß, nur bei den Meistermodellen vorgesehen!

Auch ich spiele als Blasmusikant lieber "Brezeln"; es gibt aber häufig Auftritte wo mir die "Baumänner viel zu Schade sind!

Das Foto entstand beim "Rodrigo" Concierto de Aranjuez und das kann man/frau, glaube ich, nicht mit einem "Brezel-Flügelhorn" spielen!
http://www.musikkapelle-durach.de/

Ach ich vergaß: Die Klappen (Wasser- und Überblas- sind bei der B- und C-Trompete aus Neusilber geschmiedet!
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Wolfram
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Re: Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von Wolfram »

maniactrumpet hat geschrieben: ...Gelötete Bögerl, ich weiß nicht wie der Fachausdruck dafür ist, sind Bögen oder Züge die nicht aus nahtlos gezogenen Rohren hergestellt werden sondern aus Messing- oder Goldmessingblech gelötet, gebogen, gehämmert, gezogen und mit Blei gebogen. Das soll sich klanglich und in der Haltbarkeit auswirken. (Muss der Wolfram was dazu sagen!) Ist auf jeden Fall deutlicher Mehraufwand für den Hersteller, deswegen erzählt er freiwillig nichts davon!
...
Hallo maniactrumpet!
also den Mehraufwand für Bögen und Rohre mit Naht kann ich bestätigen. Unklar ist mir, welchen Vorteil es haben soll?

Nach meiner Erfahrung waren Instrumentenbauer dankbar, als endlich nahtloses Rohr hergestellt werden konnte.
Und das nicht nur wegen dem Mehraufwand, sondern:
weil durch eine Lotnaht Unebenheiten im Rohr entstehen, die besonders anfällig für Ablagerungen sind.

Eine Lotnaht (besonders in engen Instrumenten wie Trompeten) hat nach meinen Beobachtungen zur Folge, dass gerade an den Lotnähten zuerst Risse und Zinkfraß entstehen können. Das erste was ich an historischen Instrumenten austauschen mußte, waren die Zugrohre mit Lotnaht.
Auch Bögen mit Naht hatten sehr oft rote Punkte von Zinkfraß entlang der Naht...

Stimmbögen in Blei biegen, verschlagen und glätten geht genauso auch mit nahtlosem Rohr.
Die Materialstruktur wird beim Biege-Vorgang an nahtlosen Rohren sogar eher gleichmäßiger belastet.

Rohre mit Lotnaht für Zug- und Stimmbögen einzusetzen ist nach meiner Erfahrung eher "mittelalterlich".
Normal für eine Meisterwerkstatt ist dagegen, seine Bögen in Blei zu biegen.
Vielleicht wurde Herr Baumann auch nur falsch verstanden und er macht nur Letzteres.
Aber es kann auch sein, daß er andere Erfahrugen gemacht hat...
(Ich lasse mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen!)
LG, Wolfram
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Re: Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von super-bam »

maniac-trumpet

Die Finanzbehörde lässt sich immer leicht mit kleinen Bestechungen überzeugen :!:

Die Obstbrände hab ich schon genießen dürfen, er ist halt ein Alleskönner, daran gibt es keinen Zweifel :o
Überblasklappen empfiehlt der Peter nur, wenn man sie auch wirklich braucht.
Ansonsten sollte der Stimmzug nicht angebohrt werden. Mir gefallen diese vom Aussehen her, aber brauchen tut man Sie nicht wirklich.

Ich hab mir jetzt gerade eine sog. Brezel zugelegt, von VMI. Das 17/2. Hat zwar ein paar kleine Lackfehlerchen, aber war deshalb auch sehr günstig und spielt einwandfrei.

Aber eine oder zwei Baumanns werden irgendwann noch mal folgen müssen, da geht kein Weg vorbei.
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Re: Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von Deakt_20120717 »

Also mit den Überblasklappen ist das so eine Sache!
Ich spiele auch einmal im Jahr in einem großen Sinfonieorchester meistens Trompete 1; dafür hab ich mir eigentlich die Baumänner machen lassen! Da kommt halt gelegentlich ein freier Einsatz, vielleicht noch im piano, auf dem gis´´oder a´´vor. Hier sind für mich und ich betone mich als Dilettant die Klappen unverzichtbar!! Das ist wirklich so!
Aber ich hab mich so an sie gewöhnt, dass ich sie auch in der Blaskapelle oder bei Kirchenmuggen nicht missen möchte!
Der Peter Baumann hat mir sowohl für die B, wie auch die C kostenlos!!!!! sic!!! einen Zug ohne Klappen angefertigt! Möglicherweise ist hier sogar die Ansprache besser! Ich hab diese allerdings noch nie öffentlich verwendet, weil ich mir ohne Klappen "nackert" vorkäme und die Sicherheit (Psycho!?) brauche!

Mit den "Bögerl" ist das auch so eine Sache, der Peter Baumann verbaut eigentlich gezogenen Rohre!
Ich hab sie aber extra haben wollen, weil viele sehr gute Instrumentenbauer genau dies bei Ihren Instrumenten mit dem Hinweis auf Klang und Haltbarkeit verbauen! Siehe Egger, (nicht nur bei den Barocktrompeten!!) Lechner u.s.w. Anders als der Wolfram postet! Auch der Baumann hat dies bestätigt!
Möglicherweise ist das aber auch eine "Spinnerei" von mir!
So what!
Gruß
Jörg
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Wolfram
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Re: Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von Wolfram »

maniactrumpet hat geschrieben:... Mit den "Bögerl" ist das auch so eine Sache, der Peter Baumann verbaut eigentlich gezogenen Rohre!
Ich hab sie aber extra haben wollen, weil viele sehr gute Instrumentenbauer genau dies bei Ihren Instrumenten mit dem Hinweis auf Klang und Haltbarkeit verbauen! Siehe Egger, (nicht nur bei den Barocktrompeten!!) Lechner u.s.w. Anders als der Wolfram postet! Auch der Baumann hat dies bestätigt!
Möglicherweise ist das aber auch eine "Spinnerei" von mir!
So what!
Gruß
Jörg
Hallo maniactrumpet!
Tut mir Leid, dass ich die Ergebnisse von Herrn Baumann und Herrn Egger bisher nicht bestätigen konnte.
Ich habe mich bei meiner Antwort allein auf meine Erfahrungen gestützt, die ich durch Reparaturen alter Instrumente gesammelt habe!

Wenn Herr Egger nun mit Hilfe neuer Software (die ich bisher nicht kenne) andere Erkenntnisse bekommen hat, freut mich das.
Die Entwicklung geht ja zum Glück immer weiter!

Man muß aber vielleicht noch differenzieren, ob es eine Barocktrompete (die historische Nachbauten sind) oder ein neuzeitliches Flügelhorn ist.
Für ein historisch nachgebautes Instrument würde ich natürlich auch ausschließlich historische Arbeitstechniken anwenden.
Aber in deiner Frage ging es doch um ein neuzeitliches Flügelhorn?

Erwähnen sollte man auch, dass es zwei unterschiedliche Möglichkeiten gibt Bögen zu löten:
Die Eine ist mit einer Längsnaht, um dann in Blei gebogen zu werden.
(meist bei Stimmbögen; beim Flügelhorn gibt es aber bekanntlich keinen Stimmbogen!)
Die Zweite, in dem man für enge Ventilbögen zwei Halbkappen macht (der Radius ist also vor dem Löten schon fertig) um dann stumpf mit 2 Lotnähten (Innen- und Außenradius) zusammengefügt zu werden.
Der Vorteil der zweiten Variante liegt in der Tat in der sanften Struktur-Veränderung. Denn hier wird der Innen- und Außenradius nur minimal verändert und bekommt andere Klangeigenschaften. Wird der Bogen allerdings in Blei gebogen, oder hohl in eine Form gepreßt, verändert sich die Struktur in den Radien jeweils entgegengesetzt. Das kann ein Störfaktor sein!
Diesem Störfaktor habe ich aber im Bezug auf Ventilbögen (wegen ihrer geringen Größe) bisher wenig Beachtung geschenkt.

Es ist aber gut möglich, dass neueste Meßmöglichkeiten andere Ergebnisse mitteilen...
Also habe auch ich wieder etwas dazu gelernt!

Vielen Dank deshalb für diesen Hinweis!
Wolfram
Zuletzt geändert von Wolfram am Freitag 11. Januar 2008, 11:11, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von guenni »

Hallo,
ich mische mich mal kurz ein. Franz Straub hat mir auf der Musikmesse auch mal erzählt , dass er Mundrohr und Stimmzugbogen (speziell beim Severinssen-Modell) aus einem Blechzuschnitt macht, verzahnt + lötet und in Blei biegt.
Er sagt, hierbei kann er dünneres gewalztes Blech verwenden dass dann insgesamt auch höher verdichtet wird/ist und sich somit positiv auf den Klang und Ansprechverhalten auswirkt. Genauso macht es z.B. auch Othmar Pleischl bei den Konzerttrompeten.

Ich weiß natürlich nicht in welchem messbaren Bereich sich diese fertigungsweise letztlich auswirkt.
Einleuchten tut mir das schon schon, ich bin zwar kein Instrumentenbauer, war aber mal Werkzeugmacher.
Die Nachteile für entstehenden Zinkfraß sind auch plausibel, aber müssen dann aber hinsichtlich der Vorteile in Kauf genommen werden. Ein Stimmzug kann nach 10 jahren auch mal getauscht werden, davon lebt auch die Werstatt.
Dass nicht jeder Instrumentenbauer diesen Aufwand betreiben will bzw. diese Arbeit in seinen Ablauf oder auch seine Philosophie passt ist auch klar.
Praktiziert wird das aber offensichtlich von wenigen wirklich guten Leuten, die in kleinsten Stückzahlen kleine Kunstwerke bauen.
Grüße Guenni
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Re: Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von super-bam »

Also ich muss zugeben, dass ich auf Elemente wie gelötete Bögerl nichts gebe und kann mir nicht vorstellen, dass dies wirklich relevante Veränderungen im Spielverhalten bzw. Klang bewirken. :?

Ausschlaggebend denke ich, ist die große Masse am Instrument und das ist nun mal der Trichter.

Und der, wie jeder weiß, wird vom Peter immer noch selbst gehämmert und somit das Material perfekt verdichtet.

Bspw. Dowids, dem ich vor kurzen einen kurzen Besuch abgestattet habe, zieht seine Trichter.
D.h. der zugeschnittene und gelötete Trichter wird auf eine vorgefertigte Form gesetzt und mit hohem Druck in diese Form gepresst. Gezogenes Material ist halt nicht gehämmertes Material. Nicht umsonst sind gut ausgeführrte Schmiedearbeiten für die Ewigkeit.

Falls ich was falsches erzähle, korrigiere mich bitte Wolfram. :question:

Zu Dowids noch:

Er war super freundlich und gesprächig, wie eigtl. jeder Instrumentenbauer den ich bisher kennen gelernt habe.
Was mich jedoch gestört hat ist, dass er kein Flügelhorn zum Testen da hatte.

Dies denke ich ist auch für einen guten Instrumentenbauer ein muss, auch wenn man Lieferzeiten von einem halben Jahr oder mehr hat.
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Re: Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von Deakt_20120717 »

super-bam hat geschrieben:Also ich muss zugeben, dass ich auf Elemente wie gelötete Bögerl nichts gebe und kann mir nicht vorstellen, dass dies wirklich relevante Veränderungen im Spielverhalten bzw. Klang bewirken. :?
Ausschlaggebend denke ich, ist die große Masse am Instrument und das ist nun mal der Trichter.
Und der, wie jeder weiß, wird vom Peter immer noch selbst gehämmert und somit das Material perfekt verdichtet.
Gelötete Bögerl werden genau aus dem gleichen Material hergestellt wie der Becher, bei meinen Trompeten 0,35mm Goldmessing. Beim Becher stimmst du zu, daß die Bauweise Vorteile hat. Bei den Bögerl soll es dann egal sein?
Warum soll ich da 0,5mm gezogenen Goldmessingrohre für die Züge haben, ohne Naht, wenn der Becher aus 0,35mm mit Längsnaht hergestellt ist.
Bei mir ist die gesamte Trompete so hergestellt, das ist für mich in sich "stimmiger". Obs besser/anders klingt ist eigentlich wurscht, da meine bläserischen Möglichkeiten die Möglichkeiten der Trompete eh nicht ausnützen können! Bei der Wasserklappe und bei den Überblasklappen wollte ich auch geschmiedete und nicht die orginalen "Riedel"-Fertigprodukte und die haben jetzt wirklich keinen Einfluss auf den Klang; ebenso hab ich bei der B-Trompete Ornamente auf dem Kranz, auch hier sicher ohne klangliche Bereicherung.
Ich nehme aber das Instrument mindestens doppelt so gerne in die Hand und erfreue mich an der kunsthandwerklichen Perfektion; und das hat dann wieder mit meiner Übehäufigkeit und Übemotivation zu tun, die dann sehr wohl und bei mir sehr deutlich Einfluss auf den Klang hat.
So schließt sich der Kreis wieder.
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Re: Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von super-bam »

maniactrumpet hat geschrieben: Gelötete Bögerl werden genau aus dem gleichen Material hergestellt wie der Becher, bei meinen Trompeten 0,35mm Goldmessing. Beim Becher stimmst du zu, daß die Bauweise Vorteile hat. Bei den Bögerl soll es dann egal sein?
Warum soll ich da 0,5mm gezogenen Goldmessingrohre für die Züge haben, ohne Naht, wenn der Becher aus 0,35mm mit Längsnaht hergestellt ist.
Wenn man sich an solchen Feinheiten erfreuen kann, ist dies durchaus legitim.
Aber auch wenn man eine "Standard Meisterklasse Baumann" besitzt, ist dies schon ein Meisterwerk.
Wie gesagt, gelötete Bögerl oder geschmiedete Wasserklappen sind für mich nicht ausschlaggebend.
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Re: Instrumente von Peter Baumann

Beitrag von carinthiatrompete »

maniactrumpet hat geschrieben:
super-bam hat geschrieben:Gelötete Bögerl werden genau aus dem gleichen Material hergestellt wie der Becher, bei meinen Trompeten 0,35mm Goldmessing. Beim Becher stimmst du zu, daß die Bauweise Vorteile hat. Bei den Bögerl soll es dann egal sein?
Warum soll ich da 0,5mm gezogenen Goldmessingrohre für die Züge haben, ohne Naht, wenn der Becher aus 0,35mm mit Längsnaht hergestellt ist.
.
Hallo
Es gibt auch bezogene Rohre mit 0,35 und dünner dazu muss man sie nicht löten.
Die Gefahr bei gelöteten Rohren bei Stimmzügen ist das auch ein Goldmessing Bogen Durchgefressen werden kann an der Lötstelle da mit Messinglot verlötet.
Wir haben beides ausprobiert und keiner konnte einen unterschied merken.
Bei Schallstücken ist das etwas anderes weil man sie löten muss einige versuche nahtlose Becher herzustellen sind meist fehlgeschlagen oder lasen sich nicht konstant anfertigen.
Mfg
Anton Possegger
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