Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Welches wofür / für welchen Zweck

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Jamer
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Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Beitrag von Jamer »

Liebe Kollegen!

Ich spiele jetzt seit einiger Zeit relativ stabil das Setup Yamaha 16e4 & Dowids Zirnbauer B-Trompete und bin eigentlich sehr zufrieden. Das einzige was mich ein wenig stutzig macht:

In unsrem Blasorchester in Stufe D spielen wir derzeit ein sehr abwechslungsreiches Repertoire: Von Fanfaren über symphonische Originalwerke, Filmmusik, Egerländer Musik bis hin zu Moderner Musik und Big Band Nummern. Da sind die Anforderungen an mich natürlich breit gefächert, da gibt es auch ausgesetzte Stellen in einem Solo bis E''' und in 2 Stücken die aufliegen, steht sogar (klein) ein g3 klein drin.

Prinzipiell spiele ich mit dem symphonischen Blasorchester mein normales Setup, wie oben genannt - es gelingt mir auch den geforderten Tonumfang damit abzudecken. Dennoch würd ich mir vor allem bei den Big Band Nummern mehr "sizzle" und Lautstärke sowie "spielraum" wünschen - mit meiner großen Drehventil und mit dem Yamaha 16e4 ist das schwer zu bewerkstelligen als ambitionierter Amateur, es klingt in diesen Bereichen etwas dünn.

Ich hab ja prinzipiell ein Big-Band setup: Eine Carol-Brass 5000 YLT mit einem 7d Mundstück (nehm ich für die Piccolo her) oder auch ein Best-Brass Teil als backup. Damit gelingen mir hohe Passagen müheloser und da kann man auch richtig schön schneiden & Gas geben. Auf der anderen Seite ist der Klang für symphonische Blasmusik für mich zu hell & zu aggressiv, vor allem im Satz, aber bei diesen 1-2 Nummern würde es passen.

Eigentlich möchte ich bei meinem "normalen" Setup bleiben, um nicht immer 3 oder 4 Instrumente zu einem Konzert mitnehmen zu müssen (ich muss leider auch bei Blasmusik oft Cornet oder Flügelhorn spielen) und dann bei jedem Stück Instrument wechseln. Jetzt ist mir der Gedanke gekommen, das 7d bzw Carol Brass Mundstück auf der Dowids Trompete zu verwenden. Geht in die richtige Richtung, leider ist die Intonation dann sehr gewöhnungsbedürftig, der Klang natürlich nicht mehr so voll.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wie macht ihr es, wenn im symphonischen Blasorchester sehr viele Stilistiken abgedeckt werden? Wechselt ihr das Instrument oder das Mundstück? Oder spielt ihr alles auf dem gleichen Material durch? Zweckdienliche Tipps sind gerne gesehen :)

Jamer
Zuletzt geändert von Jamer am Freitag 5. Mai 2023, 00:20, insgesamt 1-mal geändert.
Trumpetzky
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Re: Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Beitrag von Trumpetzky »

Dein Thema ist eher weniger eines des Orchesters (was will der musikalische Leiter) als dein Eigenes.
Das, was du als Big-Band-Nummer empfindest, ist, wie ich hoffe, ein solides- bis gutes Arrangement für eine Blasorchesterbesetzung.
Das bedeutet, dass eine Nummer für definierte Besetzung für ein Orchester "aufgeblasen" worden ist, wodurch ein Grotßeil der klanglichen Finesse der Ursprungsbesetzung verloren geht.
Dementsprechend irrelevant ist auch, was du dir für dich persönlich wünscht, sondern für dich zählt das, was der Dirigent will. Wenn er mit dem klar kommt, was der Trompeten-Satz ihm anbietet, dann ist das so. Wenn er viell. selbst Trompeter ist, und die Initiative ergreift, dann müsst ihr liefern. Und wenn er garnichts davon versteht, dann kann man versuchen ihn dazu zu bewegen, dass er darüber nachdenkt.

Aber:

Wenn jetzt aber einer im Satz anfängt, zu individualisieren, dann bringt das wenig. Wenn, dann müsste der ganze Satz die geänderte Klangcharakteristik umsetzen. Wenn nur einer was ändert, geht er meiner Erfahrung nach im Gesamtklang fast- bis vollständig unter.

Ich, für meinen Teil, halte nichts davon, aus eigenem Antrieb heraus unterschiedliche Setup's zum Einsatz zu bringen. Ich habe ebenfalls mein Standard-Werkzeug, das sehr breitbandig einsetzbar ist. Solange der Dirigent nichts anderes möchte, oder es sich um eine ausgewiesene Solo-Stelle o.dgl. handelt, werde ich von mir aus nicht selbst aktiv - auch wenn ich vielleicht "wüsste" wie es gehören könnte. Das ist eine Frage der Disziplin sich selbst und dem Orchester gegenüber.
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Re: Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Beitrag von 17Gold »

Das ist natürlich ein schwieriges Thema, da es auch immer von den Gegebenheiten abhängig ist. Spielst du gegen/mit einem großen Orchester mit 60 oder eines mit 40. Bei kleineren Besetzungen darf das Mundstück ruhig etwas kleiner sein, da kommst du meist ohne Probleme durch und musst nicht mit großer Lautstärke arbeiten.

Ein Lichtblick ist für mich hier das Breslmair setup. Gleicher Rand ob Flg oder Trp. Zu wenig effizients und viel Hohes Spiel - flächerer Kessel. Zu wenig schneidbrenner - engerer Stängel.

Ich persönlich bediene mich bei einem F6 fürs Flgh. Ein G2 für Orchesterliteratur und ein G3 für Blasmusik und "Bigband" Literatur. Manche jedoch verfolgen den Ansatz, ein anderes Instrument sollte sich direkt, auch auf den Lippen, anders anfühlen, dass man in eine Flügelhorn nicht wie in eine Trompete hineinbläst. Von dem halte ich wiederum nichts, da bei gleichem Rand, eine Problemstelle wegfällt um die ich mir keine sorgen machen muss.
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DaTrumpet
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Re: Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Beitrag von DaTrumpet »

17Gold hat geschrieben: Samstag 6. Mai 2023, 17:10 Das ist natürlich ein schwieriges Thema, da es auch immer von den Gegebenheiten abhängig ist. Spielst du gegen/mit einem großen Orchester mit 60 oder eines mit 40. Bei kleineren Besetzungen darf das Mundstück ruhig etwas kleiner sein, da kommst du meist ohne Probleme durch und musst nicht mit großer Lautstärke arbeiten.

Ein Lichtblick ist für mich hier das Breslmair setup. Gleicher Rand ob Flg oder Trp. Zu wenig effizients und viel Hohes Spiel - flächerer Kessel. Zu wenig schneidbrenner - engerer Stängel.

Ich persönlich bediene mich bei einem F6 fürs Flgh. Ein G2 für Orchesterliteratur und ein G3 für Blasmusik und "Bigband" Literatur. Manche jedoch verfolgen den Ansatz, ein anderes Instrument sollte sich direkt, auch auf den Lippen, anders anfühlen, dass man in eine Flügelhorn nicht wie in eine Trompete hineinbläst. Von dem halte ich wiederum nichts, da bei gleichem Rand, eine Problemstelle wegfällt um die ich mir keine sorgen machen muss.
Ja, das mache ich inzwischen genau so.

Ein Rand von Breslmair.

Dann am Flügelhorn je nach Stimme F0, F4, F8, F9
Am Cornet F0 und F6(zu hell...) Suche noch ein F2 oder F4

Trompete dann: enger Stengel 66 für Big Band mit BV Kessel und große L Trompete

22er oder L Stengel für symphonisch mit G1-G3 Kessel für Drehventil

117er und G3C für Bach 37 ML Pumpe

F0 für Ami Flügelhorn

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Jamer
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Re: Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Beitrag von Jamer »

Danke für die Antworten. Das Breslmair Modulsystem kenne ich, werde aber damit nicht glücklich. Eine Frage an die beiden Vorredner: Schraubt ihr dann unterm Konzert an euren Mundstücken rum, wenn ihr mit einer Partie/Kapelle viele verschiedene Stilistiken abdecken müsst?

Ich habe einige Jahre das Breslmair Modulsystem gespielt - im Endeffekt fühle ich mich auf meinen derzeitigen Komplettmundstück-Lösungen zu den jeweiligen Instrumenten wohler, zum Glück bin ich nicht Heikel was die Mundstück-Ränder anbelangt....
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Re: Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Beitrag von 17Gold »

@Jamer
Ja der Rand wechselt immer von Flgh zu Trp Umterteil z. B. gut geölt geht das ruck zuck. Das wird sich wahrscheinlich noch ändern, wenn ich den gleichen Rand nochmal gebraucht finde.

Für mich hat die Mundstückreise bei Breslmair aufgehört, da sie eigentlich jegliche Kombination oder Vorstellung nachbauen können. Das wichtigste ist aber tatsächlich hier die Beratung sonst ist es ein langer Weg, bis zum richtigen Mundstück. Aber die Herren sind ja oft genug auf Messen vertreten.
Trumpetzky
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Re: Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Beitrag von Trumpetzky »

Ich hab auf der großen Drehventil das G3, das ich für Großes Orchester genauso einsetze, wie für kleine Besetzungen und es erfüllt auch bei Orgel + Solo mehr als zufriedenstellend seinen Zweck.
Ich bin, was Ränder angeht, sehr heikel und ich mag z.B. den typischen G-Rand von Breslmair nicht. Ich hab den 3C-Rand nach Thomas Valenczi, und der passt mir ganz hervorragend.

Auf der Perinet habe ich ein Arnolds&Sons 3C, wo ich mir ein Breslmair-Gewinde habe draufschneiden lassen um denselben Rand zu haben.

Als Einser-Flügelhorn habe ich ein dünnwandiges Haagston-Brassego mit Patent-Hämmerung, wo ich solistisch F4, und ansonsten das F6 mit Schraubrand einsetze. Hab jetzt gerade zwei Wochenenden heftig Marschmusik auf der ersten Stimme hinter mir und habs in der Zeit mit dem Setup geschafft, mich nicht völlig platt zu spielen.

Ich hab mittlerweile genug Ränder angehäuft, um nichtmehr umschrauben zu müssen :D :D

Ob das Modulsystem jetzt Breslmair, JK, Warburton usw. heißt, ist mEn völlig egal, wenn man seinen Setup gefunden hat.
Jamer
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Re: Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Beitrag von Jamer »

Also ich war früher ebenfalls sehr Mundstückrand-Abhänging, aber nachdem ich mich intensiv mit der Lippenöffnung (Mithilfe der Übungen von BE/Smiley) und dessen Aspekte auseinandergesetzt habe und damit mein Spielsystem stabilisieren & verbessern konnte, ist das Mundstückthema für mich eigentlich sehr in den Hintergrund gerückt und es spielt für mich nur mehr der klangliche Gedanke eine Rolle, sowie natürlich die Intonation.

Wenn wir im symphonischen Blasorchester (Stufe D-E) dann ein Konzertprogramm haben, indem viele verschiedene Stilistiken abgedeckt werden sollen, interessiert mich schon wie, ihr das löst. Ich spiele ja selbst in einer Big Band und wenn dann so ein Bearbeitung für Blasorchester auf dem Pult liegt, in welchen sich dann die Arrangeure vereinzelt bis g3 austoben, macht das auf der Drehventil mit dem Yamaha 16e4 weniger Spaß, weil es 1. nicht dem Sound entspricht, den ich von einer Big-Band Leadstimme im Kopf habe und 2. mit meinem symphonischen Blasmusik "Setup" natürlich auch schwieriger zu bewerkstelligen ist und 3. ich wegen 1-2 Stücken nicht noch ein weiteres Instrument (mein "Big-Band-Setup") neben dem Flügelhorn und dem Kornett mitschleppen will.

Aber vielleicht mache ich mir da einfach zu viele Gedanken bzw. nehme mich zu wichtig. Ich hab schon Trompeter gesehen, die im gehobenen symphonischen Blasorchester-Segment fast bei jedem Stück das Instrument gewechselt haben. Dann gibt es auch Leute wie euch, die am Mundstück herumschrauben bzw herumhantieren. Last but not least gibt es dann noch die Sorte Trompeter, die sich mit ihren Schneidbrenner-Setup reinsetzen und das ganz Konzert damit durchbrettern. Am Ende hat es @Trumpetzky schon richtig erkannt, es ist eigentlich Sache des Dirigenten, da er die musikalische Endverantwortung trägt. Vielleicht unterhalte ich mich mit ihm bei einem Bier nach der Probe mal darüber.

Bei Dorfmusikkapellen, wo bei Sommer- und Bierzeltkonzerten ebenso oft einige Musikstile abgearbeitet werden, die Kameradschaft im Vordergrund steht, ists mir hingegen Wurst: Da hier die klanglichen Anforderungen sich oft auf Lautstärkendifferenzierung beschränken, welche eh oft nicht stattfindet, ists eigentlich egal, welches Setup man da wählt.
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Re: Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Beitrag von Blechnase »

Ich habe 30 Jahre alles mit meiner Bach und demselben Mundstück gespielt, normalerweise ein JK5C. Hat wunderbar geklappt und keiner hat sich je beklagt, dass die Trompete nicht nach Blech geklungen hätte. Wir neigen vermutlich zum Overthinking. Mache ich auch, daher werfe ich grade einiges an Mundstücken raus und behalte nur, was ich wirklich spiele. Das sind 3-4 plus 1x Kornett und 1x Flügelhorn.

Breslmair mag ich nicht, bin aber bei AR Resonance fündig geworden. Liegt mir besser und auch da kann man Kessel und Stängel aufeinander abstimmen. Der Rand ist eh sensationell, da muss ich nix anpassen.
Amateur an Trompete, Kornett, Flügelhorn und manchmal Basstrompete :D
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Re: Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Beitrag von Trumpetzky »

@Jamer: Deine Selbst-Reflexion zeigt Wirkung, scheint mir. Einfach mal etwas zurücknehmen und die Dinge geschehen lassen. Zum Thema Big-Band Arrangements würde ich jetzt mal erwarten, dass die Stellen bis g3 im Alt-Sax und/oder Klarinetten bzw. Flöten und Oboen gedoppelt werden. Da musst du mit der Trompete garnicht hin. Meist leiden dann ohnehin die Intonation (alleine im Holzregister) und der Klang darunter und nur allzu häufig ist es so, dass derartige Arrangements eh schöner klingen, wenn das hohe Blech nicht in Extrem-Lagen herum kiekst. Frag mal den Dirigenten, ob er dir die Passage in der Partitur zeigt, würd mich überraschen, wenn die Trompete Solo G3 notiert hat.

@Blechnase: Overthinking ist genau der Begriff, nach dem ich suchte. Ich erinnere mich gerne an meine Sturm- und Drang-Phase zurück, wo ich noch dazu ein ausgeprägter Gearhead war. Ich bin so schon schwer auszuhalten, und in der Zeit muss ich beinahe unausstehlich gewesen sein. Der Vergleich mit dem Kollegen, die 5 Instrumente in der Probe stehen haben, könnte auf mich zutreffen. War in meinem Fall aber mehr Schein als Sein, weil ich mir ziemlich sicher war, dass dieses und jenes nicht allzu musikalisch war ;)
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Re: Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Beitrag von Trumpetzky »

Trumpetzky hat geschrieben: Dienstag 9. Mai 2023, 20:25 @Jamer: Deine Selbst-Reflexion zeigt Wirkung, scheint mir. Einfach mal etwas zurücknehmen und die Dinge geschehen lassen. Zum Thema Big-Band Arrangements würde ich jetzt mal erwarten, dass die Stellen bis g3 im Alt-Sax und/oder Klarinetten bzw. Flöten und Oboen gedoppelt werden. Da musst du mit der Trompete garnicht hin. Meist leiden dann ohnehin die Intonation (alleine im Holzregister) und der Klang darunter und nur allzu häufig ist es so, dass derartige Arrangements eh schöner klingen, wenn das hohe Blech nicht in Extrem-Lagen herum kiekst. Frag mal den Dirigenten, ob er dir die Passage in der Partitur zeigt, würd mich überraschen, wenn die Trompete Solo G3 notiert hat.

@Blechnase: Overthinking ist genau der Begriff, nach dem ich suchte. Ich erinnere mich gerne an meine Sturm- und Drang-Phase zurück, wo ich noch dazu ein ausgeprägter Gearhead war. Ich bin so schon schwer auszuhalten, und in der Zeit muss ich beinahe unausstehlich gewesen sein. Der Vergleich mit dem Kollegen, die 5 Instrumente in der Probe stehen haben, könnte auf mich zutreffen. War in meinem Fall aber mehr Schein als Sein, weil ich mir retrospektiv betrachtet ziemlich sicher war, dass dieses und jenes nicht allzu musikalisch war ;)
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Re: Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Beitrag von Blechnase »

@trumpetzky :gut: Ich bin erst mit Mitte 40 ein bisschen zum gearhead geworden, weil ich’s mir vorher nicht leisten konnte. Im Moment setzt sich allerdings recht nachhaltig die Erkenntnis durch, dass 2x Bb, 1x C, 1x Flh und 1x Kornett reichen. Wenn ich jetzt noch alle Mundstücke und sonstigen Überhang los bekomme, passt das. Zu Konzerten kommen dann maximal zwei Instrumente mit (war auch bisher so, meisten X plus Flügelhorn) und dann ist gut. In der letzten Zeit übe ich wieder sehr regelmäßig und das bringt mich weiter als dauernd Equipment zu tauschen :narr: (bei einer coolen Basstrompete könnte ich schwach werden :huepf: aber da muss erst mal wieder Kohle her).
Amateur an Trompete, Kornett, Flügelhorn und manchmal Basstrompete :D
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Re: Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Beitrag von Jamer »

Trumpetzky hat geschrieben: Dienstag 9. Mai 2023, 20:25 @Jamer: Deine Selbst-Reflexion zeigt Wirkung, scheint mir. Einfach mal etwas zurücknehmen und die Dinge geschehen lassen. Zum Thema Big-Band Arrangements würde ich jetzt mal erwarten, dass die Stellen bis g3 im Alt-Sax und/oder Klarinetten bzw. Flöten und Oboen gedoppelt werden. Da musst du mit der Trompete garnicht hin. Meist leiden dann ohnehin die Intonation (alleine im Holzregister) und der Klang darunter und nur allzu häufig ist es so, dass derartige Arrangements eh schöner klingen, wenn das hohe Blech nicht in Extrem-Lagen herum kiekst. Frag mal den Dirigenten, ob er dir die Passage in der Partitur zeigt, würd mich überraschen, wenn die Trompete Solo G3 notiert hat.
Ich wundere mich dann immer wieder über solche Arrangements. Natürlich eiern die Flöten & Klarinetten auch in der Lage rum, warum schickt man dann den Trompeter auch noch in die Gegend? Ich mein vom spielen her hab ich nichts dagegen und es ist ja auch geil, in der Lage mal die Sau rauszulassen, aber die Stimmung und Intonation bzw. der Gesamtklang ist halt dann doch oft gerne besonders bei diesen Stellen bescheiden. Wenn im symphonischen Blasorchester bei einem Big Band Arrangement 7-8 Leute auf bei den hohen Stellen in der Lage rumturnen (3-4 1 Klarinetten, 2 Flöten, ev. Sax + 1 Trompeter) was bei der Big Band genau der Lead-Trompeter macht, kann das ja nur schwer funktionieren.
Trumpetzky
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Re: Mundstückwechsel je nach stilistischer Anforderung?

Beitrag von Trumpetzky »

Daran erkennt man eben auch ein gutes Arrangement. Frag mal die Hornisten, wie es ihnen zeitweise geht. Deren notiertes f2 ist ein c3 und manche Schreiberlinge schicken die Hörner auf deren notiertes C3 - rechne das mal weiter, wie es denen dabei geht.
Ich halte von derartigen Blödheiten in einem Arrangement nichts, aber vielleicht war der Arrangeur Trompeter oder es ist ein STRG+C und STRG+V Fehler (die häufigsten Murkse in Bearbeitungen)
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