Probleme mit der C-Trompete

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Oberscheyrer
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Probleme mit der C-Trompete

Beitrag von Oberscheyrer »

Hallo
wahrscheinlich ist mein Thema schon mehrmals besprochen worden, aber ich finde auf die Schnelle einfach nichts.
Ich spiele jetzt seit kurzem auch eine Trompete in C (Perinett).
Ehrlich gesagt gar nicht so einfach.
Wenn ich auf dem Notenblatt ein C sehe, blas ich automatisch mit dem Druck und der entsprechenden Lippenstellung wie wenn ich eine Trompete in B hätte.
Ich muß daher immer daran denken, immer etwas mehr Druck etc. zu geben. Mit gleicher Lippenstellung und gleichem Druck wie auf der B-Trompete kommt wenn überhaupt nur ein mäßiges Ergebnis. Blas ich auf der B-Trompete locker zu C3 rauf, bedarf es auf der C-Trompete hierfür schon besonderen Druck.
Wie ist da eure Erfahrung?
Verliert man beim vielen C-Trompetenspiel nicht dann eventuell die Ton-Treffsicherheit auf der B-Trompete?
Braucht man eigentlich für eine C-Trompete ein anderes Mundstück?
Ich spiel auf der B-Trompete das Breslmair G2A. Auf der C-Trompete passt mir aus meiner Mundstückssammlung am besten das Bach 6BM.
Freu mich auf Eure Erfahrungen.
Singvögelchen
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Re: Probleme mit der C-Trompete

Beitrag von Singvögelchen »

So wie ich das hier verstehe, hast du dich im Lauf der Zeit hörtechnisch vollständig an die B-Trompete gewöhnt. Das ist super und nicht schlimm. Eine anders gestimmte Trompete braucht etwas Eingewöhnungszeit.

Du könnstest beispielsweise mal auf der B-Trompete eine A-Dur Tonleiter spielen und hinterher auf der C-Trompete das Gleiche in G-Dur. Es sollten die gleichen Töne erklingen und vielleicht merkst du dabei schon, dass diese Tonart auf der C-Trompete deutlich besser liegt als auf der B.

Oder was du auch mal probieren kannst, vor dem Spielen auf der C mal vorsichtig durchs Mundstück pusten (ohne Lippenspannung) dann hörst du ziemlich deutlich das tiefe C als Luftgeräusch. Kannst auch 1-3 dazu abwechselnd greifen, dann wird es mit der Quarte drunter noch deutlicher. Und wenn du im Vorhinein deinen Grundton C geklärt hast für das jeweilige Instrument, dann wirst du viel besser alle Töne treffen. Dann kommt irgendwann das Gefühl der Leichtigkeit.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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burt
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Re: Probleme mit der C-Trompete

Beitrag von burt »

Singvögelchen hat geschrieben: Mittwoch 5. Februar 2025, 23:19 Eine anders gestimmte Trompete braucht etwas Eingewöhnungszeit.
Ganz genau so ist es. Du solltest auch zur Abwechslung einfach einige Etüden aus deinem Übungsprogramm mal auf der C spielen. Mit der Zeit wird das Spiel dann zur Routine und auch der Wechsel bereitet Dir dann keine Probleme mehr.
Die Mundstückfrage kann man eigentlich nie generell beantworten. Manche Bläser nutzen auf der B und C dasselbe Mundstück, manche nicht. Denn es gilt doch immer der Wahlspruch: Nicht jedes Mundstück passt zu jeder Trompete. Das gilt schon für Trompeten gleicher Stimmung, bei unterschiedlicher um so mehr. :)
Schönen Gruß vom Burt
Blechnase
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Re: Probleme mit der C-Trompete

Beitrag von Blechnase »

Üben, üben, üben. Ich habe mich am Anfang auch schwergetan, aber nun geht das recht gut. Die Übung mit der A Dur und dann G Dur Tonleiter ist gut und kann beliebig erweitert werden. Ich übe immer mal wieder Stücke auf Bb und C, das bringt mich eigentlich immer etwas weiter.

Mundstück habe ich für jedes Instrument so ausgesucht, dass es passt — bei mir auf Bb und C tatsächlich dasselbe Mundstück für alle Perinets (Bb und C), nur auf der Bb DV spiele ich ein anderes.
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Re: Probleme mit der C-Trompete

Beitrag von Trumpetzky »

Ich kenne das Phänomen sehr gut. Als Amateur "hört" man falsch und dann ist die Verwendung einer C-Trompete eine ganz verzwickte Sache. Wenn man dann auch noch ein Instrument erwischt, das sich in den Spieleigenschaften komplett vom gewohnten Instrument unterscheidet, wird es richtig tricky.

Ich kann auch hier nur raten, wirklich mit "klingender Anzeige" am Stimmgerät zu üben. Töne aushalten, den Pitch finden, dann über Intervallübungen (Bindungen) usw. langsam vorwärts tasten, bis das Gehör kalibriert ist, ist leider notwendig.

Mir wurde erst richtig bewusst, wie "falsch" ich höre, als meine Kinder mit Querflöte und Oboe begannen. Es dauerte eine Weile, bis ich in der Lage war, das richtig zu hören, oder beim Üben Passagen auch lagerichtig vorsingen zu können. Das war schon ein Aha-Erlebnis für mich.

Bevor ich mich in die technischen Übungen wage, schaue ich immer, dass ich mein Gehör wieder mehr auf "klingend" trainiere, und wenn das wieder zuverlässig funktioniert, gehe ich in das Programm, das ich üben- oder spielen soll.

Zum Thema Hardware kann ich garnicht viel sagen, weil das höchst individuell ist. Ich spiele B- und C-Trompete mit Drehventilen und habe auf der B-Trompete das Breslmair G3, auf der C-Trompete hab ich ein altes Bach Corp. 3C.
burt
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Re: Probleme mit der C-Trompete

Beitrag von burt »

Trumpetzky hat geschrieben: Freitag 7. Februar 2025, 11:20 Ich kenne das Phänomen sehr gut. Als Amateur "hört" man falsch und dann ist die Verwendung einer C-Trompete eine ganz verzwickte Sache.
Also ich bin auch Amateur und habe diese Probleme glücklicherweise nicht. Ich bin es seit über 30 Jahren gewohnt, zwischen Trompeten verschiedener Stimmungen und Flügelhorn zu wechseln. Wenn ich da jedes Mal mein Gehör neu kalibrieren müsste.... :(
Schönen Gruß vom Burt
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Re: Probleme mit der C-Trompete

Beitrag von Trumpetzky »

Du Glücklicher. Bei mir geht das nur, wenn ich zwischendurch auch immer wieder den Wechsel zwischen den Stimmungen übe.
Blechnase
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Re: Probleme mit der C-Trompete

Beitrag von Blechnase »

Burt, Du hast Dir das über die letzten 30 Jahre antrainiert. Wenn Trumpetzky regelmäßig zwischen den Stimmungen wechseln würde, ginge das auch ohne Kalibrierung. Das scheint mir eine Übungssache zu sein, bei der Du einfach viele Jahre Vorsprung hast. Ich habe vor 4 oder 5 Jahren erst richtig mit C angefangen und muss eigentlich auch nicht mehr kalibrieren. Stimmgerät habe ich eigentlich nie benutzt, sondern mich an den Intervallen orientiert. Was ich wirklich hilfreich finde, ist, ein Stück erst mit der Bb und dann (richtig transponiert) mit der C zu üben (oder umgekehrt). Wenn man das ein paar mal die Woche in seine Überoutine einbaut, wird die C irgendwann eine reine Gewöhnungssache.
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Re: Probleme mit der C-Trompete

Beitrag von blechfan »

Singvögelchen hat geschrieben: Mittwoch 5. Februar 2025, 23:19 Oder was du auch mal probieren kannst, vor dem Spielen auf der C mal vorsichtig durchs Mundstück pusten (ohne Lippenspannung) dann hörst du ziemlich deutlich das tiefe C als Luftgeräusch.
Hm, bei meinen Instrumenten funktioniert das so nicht. Egal, ob B-, C- oder D-Trompete: Wenn ich den Grundton hören möchte, muss ich Ventil 2 drücken.
Ohne das erhalte ich (klingend) entweder H, Cis oder Dis. Und das verhilft sicher nicht zu mehr Treffsicherheit.
Gruß blechfan
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Re: Probleme mit der C-Trompete

Beitrag von Singvögelchen »

Das ist in der Tat ein Phänomen, es funktioniert sogar wenn du (vorsichtig) mit dem linken Handteller auf das Mundstück klopfst. Mit der rechten Hand kannst du dann noch zwischen C und tiefem Fis alles greifen und hörst das entsprechend. Es schwingt für den kurzen Moment genau die Luftsäule im Instrument, die dann beim richtigen Spielen in bestmögliche Resonanz versetzt wird.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Probleme mit der C-Trompete

Beitrag von Singvögelchen »

Heute nochmal durchexerziert, in der Tat habe ich die letzten Jahre (äußerst selten) ausschließlich die Technik mit dem kleinen Klaps aufs Mundstück angewandt, da passt es perfekt.
Den Effekt mit dem halben Ton höher habe ich heute auch hingekriegt, bin aber völlig ratlos über die Gründe dafür. Verschiedene Stellungen der Mundhöhle, das Empfinden von kalter und warmer Luft haben da Veränderungen gebracht. Ich bleib mal am Grübeln, warum die gleiche Luftsäule höher schwingt, obwohl es keine Verkürzung am Röhrensystem gibt (also abgesehen von der Technik mit den Obertönen). Vielleicht irgendwas mit CO2 Gehalt oder Temperatur der Ausatemluft...keine Ahnung. Ich frag mal irgendwann meinen Orgelbauerfreund, der kennt sich mit verschiedenen Mensuren und Materialien bestens aus. Vielleicht hat der eine Idee für mich...
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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