Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

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RealC
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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von RealC »

ich werde bixel´s tipp beherzigen. habe am samstag mein kelly "screamer" bekommen und war angenehm überrascht, dass es für mich garnicht unspielbar ist. es hat 16mm durchmesser, einen relativ breiten, aber scharfen rand und einen sehr flachen kessel.

die töne sprechen beim buzzen recht gut an (besser als z.B. auf dem schilke 11a4x) und man merkt, dass man den ansatz besser fokussieren muss.

beim wechsel auf das 17,2 mm messende klier 3e mit mittlerem kessel ist es zuerst einmal ein komisches gefühl, aber auch dort merke ich, dass ich meinen ansatz besser fokussiere.

was wäre dann der nächste schritt, wenn sich das gelegentliche üben auf kleinen mundstücken auch weiter positiv bemerkbar macht? der schritt zu einem klier 4e / 5e mit leicht kleinerem durchmesser oder direkt der griff zu einer größe wie 7e? dort wäre der sprung recht groß und ich werde sicher nicht sehr schnell auf dem gleichen niveau ankommen wie vorher. andererseits möchte ich mich nicht durch herrn klier´s komplette produktionspalette probieren ;)
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Bixel
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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von Bixel »

RealC hat geschrieben: was wäre dann der nächste schritt, wenn sich das gelegentliche üben auf kleinen mundstücken auch weiter positiv bemerkbar macht? der schritt zu einem klier 4e / 5e mit leicht kleinerem durchmesser oder direkt der griff zu einer größe wie 7e?
Ein abruptes downsizing hätte vermutlich für eine Weile eine stark eingeschränkte Spielfähigkeit zur Folge.

Ich selbst habe mich stufenweise "runtergehangelt", was immer noch schwierig genug war.
Die Töne sind halt nach jedem Wechsel für eine Weile gefühlt "nicht mehr dort, wo sie vorher waren", und das eigene Spiel verliert seine gewohnte Vertrautheit.
Der eine oder andere Gig hat darunter sicherlich schon gelitten.

Die Anschaffung eines neuen Mundstückes etwa alle drei Monate fand/finde ich aber verkraftbar, solange regelmäßige Erfolgserlebnisse und erfreuliche Perspektiven der Lohn sind.

:P
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Fritz
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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von Fritz »

@ Bixel:
Welches Mundstück spielst Du denn gerade (Trp. + Flgh.) und von welchem (über welche) bist Du bei dem jetzigen angekommen?
Und bis zu welchem Punkt sollte man Deiner Meinung nach das Downsizing anstreben?

LG
hannes
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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von hannes »

Aus MEINER Erfahrung kann ich berichten, dass es trotz sofortiger Verringerung meines Durchmessers um rund 1,5 mm kaum Probleme gab (würde man die Studienzeit hinzu nehmen, so wären es sogar über 2 mm, denn auch mein erster Wechsel nach dem Studium vor über 10 Jahren von einem 1er Bach zu einer 7er-Größe verlief völlig problemlos). Jedes Mal hatte ich zum Glück nach ein paar Tagen nur noch Vorteile. :huepf:

Von vielen meiner Schüler kann ich sagen, dass die Erfahrungen alle sehr individuell sind/waren. Daher möchte ich von Generalisierungen Abstand nehmen. Ich hatte sehr viele Schüler, die wie ich sofort wechselten und nach sehr kurzer Zeit die Vorteile spürten. Ebenso hatte ich viele Schüler, die durch das schrittweise Vorgehen besser beraten waren.

Ich meine, dass jeder Spieler für sich herausfinden muss, was realisierbar ist. Was das Ende des Downsizings anbelangt: Ich bin derzeit bei 15 mm und habe nicht das Gefühl, dass es nicht noch kleiner ginge. Allerdings will ich auch nicht ständig neue Mundstücke kaufen, da der letzte Kauf nicht lange zurück liegt. Außerdem sind solch kleine Durchmesser mit meinen Kesselwünschen nur als Sonderanfertigungen möglich und dauern seine Zeit. Mein nächster Sprung wird vielleicht ein 14 mm Durchmesser sein? Grenzen merke ich momentan überhaupt nicht, bin allerdings vollkommen zufrieden mit der Veränderung seit meinem Wechsel von ca. 16 bis 16,5 mm zu 15 mm, so dass ich zumindest heute keinen erneuten Bedarf zum weiteren Downsizing sehe. Wenn ich noch kleiner gehe, dann nur, um zu sehen, wie weit es angenehm ist. Ob das ebenso Vorteile bringt wie mein letzter Wechsel kann ich mir kaum vorstellen. Aber: wer weiß? :lol:

Hannes
Zuletzt geändert von hannes am Donnerstag 11. November 2010, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Bixel
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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von Bixel »

Fritz hat geschrieben:@ Bixel:
Welches Mundstück spielst Du denn gerade (Trp. + Flgh.) und von welchem (über welche) bist Du bei dem jetzigen angekommen?
Ich spiele derzeit Giardinelli der Größen 12 und 17.

Ich fing an mit Bach 1 1/4C, dann Bach 3C, dann Bob Reeves 43C, dann Yamaha Allen Vizzutti, dann DW 5E, dann Giardinelli 12S und (zum Üben) 17S.
Einige Zwischenstufen habe ich vermutlich vergessen.
Fritz hat geschrieben: Und bis zu welchem Punkt sollte man Deiner Meinung nach das Downsizing anstreben?
Der limitierende Faktor ist m.E. die erschwerte Spielbarkeit des tiefen Registers.
So, wie kleine Mundstücke einerseits die Höhe begünstigen, so erschweren sie andererseits die Tiefe.
Wenn die kleine Oktave trotz intensiver Einarbeitung nicht mehr zum Klingen zu bringen ist, hat man m.E. ein zu kleines Mundstück.

Beim 12S bekomme ich das noch so gerade hin, beim 17S (zumindest noch) nicht.

:?
.
Zuletzt geändert von Bixel am Donnerstag 11. November 2010, 15:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von hannes »

Habe gerade ein altes Giardinelli 17 c herausgekramt, um Bixels Aussagen nachvollziehen zu können. Mit dem 17 c spürte ich keine Nachteile und ebenso wenig mit meinem Leadmundstück, das 15 mm eng ist, aber eine große Bohrung hat. Die tiefe Lage hat auf beiden Mundstücken mehr Sizzle als mein Allaround, was allerdings auf den gesamten Tonumfang zutrifft (daher greife ich für bestimmte Einsätze zum Leadmundstück). An Fülle und Klang fehlt es generell gesehen aber nicht. Leider fehlt mir der Vergleich mit einem 17 s oder einem ähnlichen Mundstück, um von solchen Erfahrungen berichten zu können. Aber meine Vermutung wäre auch: Es liegt vielleicht an dem flachen Kessel des 17 s und der kleinen Bohrung, wenn die tiefe Lage schwerer spielbar ist. :Hä:

Hannes
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Bixel
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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von Bixel »

hannes hat geschrieben:Aber meine Vermutung wäre auch: Es liegt vielleicht an dem flachen Kessel des 17 s und der kleinen Bohrung, wenn die tiefe Lage schwerer spielbar ist.
Hast recht, auf meinem 17M gehen die Tiefen ebenfalls deutlich besser.

Ich habe mir aber in den Kopf gesetzt, das auch auf "Flacheisen" in den Griff zu bekommen.
Solange das Üben (auch) zu diesbezüglichen Verbesserungen führt, gibt es keinen Grund, aufzugeben.

8)
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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von Honey »

Hallo,

da gerade von Giardinelli Mundstücken die Rede ist, würde es mich interessieren, zu welcher Größe ihr mir zum Downsizen bei meinem jetzigen 7 C Giardinelli raten würdet.
Vielleicht benötigt der ein oder andere das empfohlene MS ja auch nicht mehr und ich hätte die Möglichkeit dieses zu erwerben, da soweit ich im TF gelesen habe, es keine Produktion der Giardinellis mehr gibt.

Gruß
Annette

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Bixel
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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von Bixel »

Honey hat geschrieben:Hallo,
da gerade von Giardinelli Mundstücken die Rede ist, würde es mich interessieren, zu welcher Größe ihr mir zum Downsizen bei meinem jetzigen 7 C Giardinelli raten würdet.
Vielleicht benötigt der ein oder andere das empfohlene MS ja auch nicht mehr und ich hätte die Möglichkeit dieses zu erwerben, da soweit ich im TF gelesen habe, es keine Produktion der Giardinellis mehr gibt.
Hallo, Annette,
rechnerisch ist das Nächste ein 10C oder ein (flacheres) 10M.
Beide gibt es beim US-Ebay:

10C
10M

Ich würde beide zusammen über Paypal kaufen - macht nach meiner Rechnung samt Fracht zusammen 75.-$ (~ 60.-€).
Da kann man nicht meckern, und du kannst noch mit zwei verschiedenen Kesseltiefen experimentieren.

Normalerweise hält der Zoll still; wenn nicht, kommen meines Wissens maximal 15.-€ obendrauf.

Die Firma Warburton hat angeblich die Nachfolge von Giardinelli übernommen - die gibt es auch bei Thomann.
Die sind aber zweiteilig und in Summe deutlich teurer als der oben angedachte Deal.

Viel Glück!

:Winke:
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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von Honey »

Hallo Bixel,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Dann will ich mal hoffen, dass es klappt. :)

LG
Annette

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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von Donnatrompa »

Ich rate allen Trompetern diese "Dowsize"-Orgie nicht mitzumachen.Für den normalen Trompeteneinsatz reicht eine gute normale Ausstattung.s.o.Unsere beiden Downsize-Protagonisten möchte ich die alte Weisheit "Was Hänschen nicht lernt-lernt Hans nimmer mehr" mit auf den Weg geben.Also lasst Euch nicht verunsichern und hört euch Jens und James Morrison u.s.w. an.

:D :lol:
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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von Puukka »

Donnatrompa hat geschrieben:Ich rate allen Trompetern diese "Dowsize"-Orgie nicht mitzumachen.Für den normalen Trompeteneinsatz reicht eine gute normale Ausstattung.s.o.Unsere beiden Downsize-Protagonisten möchte ich die alte Weisheit "Was Hänschen nicht lernt-lernt Hans nimmer mehr" mit auf den Weg geben.Also lasst Euch nicht verunsichern und hört euch Jens und James Morrison u.s.w. an.

:D :lol:
Donna
Ich sehe das nicht so krass.
Die beiden Protagonisten propagieren ja mehrere Aussagen, die man ja nicht alle mitunterschreiben muss.

1.) Grösser ist nicht gleich besser (also Bach 1 ist nicht das beste Mundstück).
2.) Üben mit einem Kleinem (sowohl Weite als auch Tiefe) trainiert den Ansatz auf positive Weise
3.) Es zahlt sich aus, enger zu werden, damit Ausdauer und Effizenz gesteigert wird.
Defizite in Ton und Tiefe ist mit Üben in den Griff zu bekommen.

Morrison spielt, abgesehen von Schagerl Apredato, Yamaha 14B4, das ist vom Durchmesser vielleicht ähnlich Bach 3 jedoch flacher als ein C Kessel.
Somit geht es ebenfals meiner Meinung nach eher schon in Richtung Leadmundstück als dass es ein "Klassikmundstück" wäre.

LG
Zuletzt geändert von Puukka am Dienstag 16. November 2010, 09:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von Bixel »

Donnatrompa hat geschrieben:Ich rate allen Trompetern diese "Dow[n]size"-Orgie nicht mitzumachen.
Ich rate allen Trompetern und Trompeterinnen, sich die eigene Neugier zu erhalten und auch abseits tradierter Lehrmeinungen mit wachem Ohr Neues zu probieren - und es zu verwerfen, wenn es keinen Nutzen bringt.
Donnatrompa hat geschrieben: Für den normalen Trompeteneinsatz reicht eine gute normale Ausstattung.
Was ist "normaler Trompeteneinsatz"?
Warum sollten nicht auch TrompeterInnen ihre Trompete "normal einsetzen" dürfen, denen "Downsizing" dieses vielleicht erst ermöglicht?
Donnatrompa hat geschrieben: Unsere beiden Downsize-Protagonisten möchte ich die alte Weisheit "Was Hänschen nicht lernt-lernt Hans nimmer mehr" mit auf den Weg geben.
Für deinen nächsten Workshop solltest du vielleicht einen Dozenten gewinnen, der dich anschließend nicht soviel Halbgares dümmlich nachplappern lässt.
Donnatrompa hat geschrieben: Also lasst Euch nicht verunsichern und hört euch Jens und James Morrison u.s.w. an.
Einverstanden.

:D :gut:
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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von haynrych »

jens lindemann zählt zu den erfindern des downsizings.
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Re: Downsizing: Kleinstmöglich versus Größtmöglich

Beitrag von Puukka »

Jens Lindemann hat geschrieben:My own equipment was made for me by a mouthpiece maker in Japan who worked for Yamaha. I don't know the exact dimensions but they are somewhere between a Bach 5-7 C or a Yamaha/Schilke 11.
http://people.moreheadstate.edu/fs/g.wi ... demann.pdf

Also Durchschnitt bis enger (Schilke 11 geht laut Comparator schon Richtung Bach 10 1/2)

LG
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