To tape or not to tape...

Welches wofür / für welchen Zweck

Moderator: Die Moderatoren

Benutzeravatar
Hinundhertrompeter
ExtremPoster
Beiträge: 430
Registriert: Mittwoch 2. März 2011, 17:57
Meine Instrumente ..: Trompete: Carol Brass
Flügelhorn: Jupiter
Wohnort: Niederrhein

To tape or not to tape...

Beitrag von Hinundhertrompeter »

... das ist hier die Frage:
Benutzt Uhr bei Euren Mundstücken Tesafilm,
um entweder den Schaft zu schonen oder einen
noch besseren Sitz des Mundstücks zu erzielen?
Würde mich mal interessieren.
Jochen S.
Newbie
Beiträge: 7
Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 23:32
Meine Instrumente ..: Yamaha YTR-436G
Getzen 490 G

Re: To tape or not to tape...

Beitrag von Jochen S. »

Bei meinen eigenen Mundstücken mache ich das nicht, die passten immer gut und Kratzer auf dem Mundstück machen mir nichts aus, ich besitze keine teuren Mundstücke ;)
Benutzeravatar
jotk
PowerPoster
Beiträge: 64
Registriert: Samstag 6. September 2008, 19:10
Wohnort: Passau

Re: To tape or not to tape...

Beitrag von jotk »

...bei Mundstücken zum Probieren sollte das selbstverständlich sein, bei den eigenen würde ich aber auch nie auf die Idee kommen. Am besten wird das Tesa dann mit der Zeit spröde und es bröselt was übers Mundrohr in die Maschine... Wenn das Mundstück nicht gut im Mundrohr sitzt, wäre das für mich ein Fall für den Gang zur Instrumentenwerkstatt.

Gruß,

jotk
YTR-8335G | YTR-632 | YFH-631
Benutzeravatar
Zap
ExtremPoster
Beiträge: 423
Registriert: Dienstag 29. November 2005, 01:37
Wohnort: Aachen

Re: To tape or not to tape...

Beitrag von Zap »

jotk hat geschrieben:...bei Mundstücken zum Probieren sollte das selbstverständlich sein
Beim Test von Mundstücken sollte es selbstverständlich sein, das Ergebnis nicht durch eine so massive vergrößerung des "gaps" (Abstand Mundstück - Mundrohr) zu beeinträchtigen. Eine Schicht Tesafilm bedeutet hier mehrer Millimeter!
Beim Flügelhorn gilt dies zwar nicht, dafür muss hier auf die richtige Schaftgröße geachtet werden (bei "besseren Sitz des Mundstücks erzielen" keimt bei mir hier ein Verdacht...).
Gärtner&Thul Bb: Curry 1BC, Marcinkiewicz E9.1
ZKF 1525: GR 67FL
YCR 4330GS: RW3
YCR 8620S, F. Besson Bb/A: Tilz Custom
Benutzeravatar
jotk
PowerPoster
Beiträge: 64
Registriert: Samstag 6. September 2008, 19:10
Wohnort: Passau

Re: To tape or not to tape...

Beitrag von jotk »

...sehe ich ein, aber normaler Tesafilm ist doch bitte nicht mehrere Millimeter dick?!? Oder wie ist das zu verstehen?

Beim Testen im Laden usw. mach ich das natürlich auch nicht - eh klar, wohl aber bei Mundstücken, die ich über das Forum auf Vertrauen zum Testen erhalten - und dann wieder zurückgeschickt - habe.

Gruß,

jotk
YTR-8335G | YTR-632 | YFH-631
Benutzeravatar
Zap
ExtremPoster
Beiträge: 423
Registriert: Dienstag 29. November 2005, 01:37
Wohnort: Aachen

Re: To tape or not to tape...

Beitrag von Zap »

jotk hat geschrieben:...sehe ich ein, aber normaler Tesafilm ist doch bitte nicht mehrere Millimeter dick?!? Oder wie ist das zu verstehen?
Der Mundstückschaft ist ein Morsekegel mit einer Steigung von ca. 1:20. Tesafilm ist irgendwas von 0,1 - 0,15 mm dick. Also ragt das Mundstück mit einer Lage Tesafilm um 2 - 3 mm weiter heraus. (Was auch jeder bestätigen kann, der es einmal probiert hat...)

Da der optimale Gap sich z.B. nach Bob Reeves grob etwa zwischen 1 und 3 mm befindet (andere Hersteller berechnen das anders), haut man sich den Gap mit Tesafilm also fast garantiert aus der Toleranzzone.
Gärtner&Thul Bb: Curry 1BC, Marcinkiewicz E9.1
ZKF 1525: GR 67FL
YCR 4330GS: RW3
YCR 8620S, F. Besson Bb/A: Tilz Custom
Benutzeravatar
jotk
PowerPoster
Beiträge: 64
Registriert: Samstag 6. September 2008, 19:10
Wohnort: Passau

Re: To tape or not to tape...

Beitrag von jotk »

OK, interessant. Wäre (mit) eine mögliche Erklärung dafür, dass ich letztlich keines der abgeklebten Mundstücke genommen habe... Das Abkleben ist ja trotzdem eine recht gängige Praxis, wie ich vermute - von daher ein wertvoller Hinweis.

Gruß,

jotk
YTR-8335G | YTR-632 | YFH-631
Benutzeravatar
Hinundhertrompeter
ExtremPoster
Beiträge: 430
Registriert: Mittwoch 2. März 2011, 17:57
Meine Instrumente ..: Trompete: Carol Brass
Flügelhorn: Jupiter
Wohnort: Niederrhein

Re: To tape or not to tape...

Beitrag von Hinundhertrompeter »

Ja, in der Tat hilfreich, Zap,
ich habe bei meinem Denis Wick 2 FL aus Goldschonungsgründen
eine Zeit lang sehr dünnes Tesa (no-name-Tesa) drum gehabt,
aber das jetzt sein gelassen. Das Mundstück passt einfach besser,
bei meinem Curry auch.
Letztlich wäre dann ja ein Mundstück, das nur mit Tape passt,
schaftmäßig nicht das Korrekte, oder?
Wobei es gewiss Abweichungen im Mikro-Bereich gibt, denke ich,
und zwar vor allem bei Vintage-Modellen (Instrument u./o.oder Mundstück)
und den entsprechenden akutellen Standardausführungen des jweiligen Pendants.
Benutzeravatar
Dobs
Moderator
Beiträge: 4739
Registriert: Dienstag 13. Januar 2004, 16:12
Meine Instrumente ..: Yamaha 6335RC, Jupiter JFH-1100R
Wohnort: Hannover

Re: To tape or not to tape...

Beitrag von Dobs »

Zap hat geschrieben:andere Hersteller berechnen das anders
Wenn über die Grösse des "GAP's" und dessen Bedeutung offenbar grosse Uneinigkeit besteht, ist das Vielleicht für das Testen von Mundstücken gar nicht von so allzugroser Bedeutung. Ich habe mir im letzten Jahr ein Bob Reeves Mundstück gekauft und dabei mehrere Mundstücke nebeneinander mit einer Schicht Tesafilm getestet. Bei dem Mundstück, für dass ich mich am Ende entschieden habe konnte ich spontant keinen Unterschied feststellen zwischen der Variante mit Tesa und ohne. Es mag einen Unterschied geben und es ist nur meine persönliche, subjektive Erfahrung, die kein Maßstab sein muss.
"Musik und Bier sind Themen, die traditionell sehr eng miteinander verbunden sind." - Sch.-Hausbrandt (Herri Bier)
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: To tape or not to tape...

Beitrag von buddy »

Dobs hat geschrieben:...Wenn über die Grösse des "GAP's" und dessen Bedeutung offenbar grosse Uneinigkeit besteht...
Soweit ich das verstanden habe reicht die angenommene Bedeutung von wesentlich bis überflüssig. Ob das an der weiteren Konstruktion einer bestimmten Trompete liegt, welche Erfahrung man da machen kann?
Bobby Shew entfernt den Übergang bei seinen Trompeten wohl einfach: http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... 16#p111916
Benutzeravatar
Zap
ExtremPoster
Beiträge: 423
Registriert: Dienstag 29. November 2005, 01:37
Wohnort: Aachen

Re: To tape or not to tape...

Beitrag von Zap »

@Dobs

Uneinigkeit besteht da meines Wissens nicht bzgl. der Bedeutung, nur in der Herangehensweise, das Optimum zu finden. Und da sagt eben Bob Reeves, dass es vom Spieler abhängt, und gibt nur einen groben Anhaltspunkt, in welchem Bereich er liegen sollte, während z.B. GR Technologies in einer Formel die Wandstärken von Mundstück und Mundrohr zur Berechnung heranziehen. vgl.
http://www.bobreeves.com/products/gap.htm
http://www.grmouthpieces.com/tutorialgap.htm

Ich habe das Sleeve-system, mit dem man den Gap exakt einstellen kann, getestet, und fand den Effekt deutlich. Dass das an meiner Trompete lag, ist möglich, aber fähigere Leute als ich sind da anderer Meinung (s.o.).
Gärtner&Thul Bb: Curry 1BC, Marcinkiewicz E9.1
ZKF 1525: GR 67FL
YCR 4330GS: RW3
YCR 8620S, F. Besson Bb/A: Tilz Custom
Benutzeravatar
Zap
ExtremPoster
Beiträge: 423
Registriert: Dienstag 29. November 2005, 01:37
Wohnort: Aachen

Re: To tape or not to tape...

Beitrag von Zap »

buddy hat geschrieben:Bobby Shew entfernt den Übergang bei seinen Trompeten wohl einfach: http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... 16#p111916
Den Gap pauschal zu entfernen, ist schlicht nicht möglich.
Im TrumpetHerald schrieb jemand dazu hier:
ExtraLargeBore hat geschrieben:
lipshurt hat geschrieben: So what is the "tweak"?

Did he say if he hits the end of the leadpipe with a steel plug?

Did you ask him that?

Doug M
Bob Malone does the same thing that you described in an earlier post - so that is probably one of the major elements that Shew does, but he probably does more that just a tap. I was amazed when I worked with Malone and he did this to my horns. It took about 4 taps to get my C working optimally, and one on my Bb. Cleaning the ledge of the leadpipe inside the receiver and a few taps to flatten it out can drastically change how the horn plays.
Gärtner&Thul Bb: Curry 1BC, Marcinkiewicz E9.1
ZKF 1525: GR 67FL
YCR 4330GS: RW3
YCR 8620S, F. Besson Bb/A: Tilz Custom
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: To tape or not to tape...

Beitrag von buddy »

Gap meint doch den Abstand zwischen Mundstückrand und "ledge", dem Beginn des Mundrohrs nach der Mundstückaufnahme. Zitat: "The annulus, or "gap," is the space between the end of the mouthpiece and the start of the leadpipe." http://www.bobreeves.com/products/gap.htm

Der Abstand im Sinne der Einstecktiefe bleibt natürlich gleich, solange man die Aufnahme selbst nicht erweitert. Ich war der Meinung, dass von Shew nur der ledge = stufige Übergang entfernt wurde.
Irrtum vorbehalten, Berichtigungen sind willkommen. Ich hatte es so nur gelesen/verstanden und habe keine eigenen Erfahrungen damit.
http://www.trumpetgeek.com/articles/gap.html
Benutzeravatar
Zap
ExtremPoster
Beiträge: 423
Registriert: Dienstag 29. November 2005, 01:37
Wohnort: Aachen

Re: To tape or not to tape...

Beitrag von Zap »

hm...
Erfahrungen aus erster Hand habe ich leider auch nicht.
Die Beschreibung der Werkzeuge und des Vorgehens in o.g. Link lassen mich aber vermuten, dass die Stufe modifiziert, ggf. sogar stärker ausgebildet wird, und nicht entfernt, da man dafür wohl eher etwas wie eine Fräse oder Reibahle verwenden würde, oder?
Gärtner&Thul Bb: Curry 1BC, Marcinkiewicz E9.1
ZKF 1525: GR 67FL
YCR 4330GS: RW3
YCR 8620S, F. Besson Bb/A: Tilz Custom
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: To tape or not to tape...

Beitrag von buddy »

An einen Reamer hatte ich bisher auch immer gedacht.
Der Hinwies auf Bobby Shews "tweak" im Bericht von "lipshurt" beruht allerdings auf der Aussage des Verkäufers, also Hörensagen. Das macht eine Beurteilung schwierig.
Nehmen wir einmal an, die eingeschlagene Stahlhülle würde den Gap ausfüllen, wäre die Stufe nach meinem Verständnis auch beseitigt. Eine "Vergrößerung" ohne regelrechten Werkstatt-Eingriff kann ich mir rein technisch noch nicht richtig vorstellen.

Aber offen gesagt, es ist ohne weitere praktische Bedeutung für mich.
In nur 2 Wochen "Buzzing 2.0" habe ich drastischere (positive) Änderungen von Spielgefühl und Klang erfahren dürfen, als mir Tweaks an Horn und Mundstück jemals hätten bringen können. :D
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 42 Gäste