Flügelhornmundstückproblematik

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SimsonSchwalbe
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Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von SimsonSchwalbe »

Hi,

Ich habe ja ein Musica Flügelhorn gekauft udn hatte vorher eine Cerveny ATR 501

Die Cerveny habe ich mit einem JK Exclusive 6E gespielt, hatte einen wunderschönen Ton bin ohne Mühe bis zum E hochgekommen (naja für 2. Stimme reichts ;) ) und vor allem in der Tiefe war der Ton schön voll.

Ich hatte eigentlich geplant das Flügelhorn mit einem 1 1/2C Mundstück zu spielen (hersteller steht keiner drauf) aber wenn ich damit Spiele alles unterhalb des tiefen C viel zu Tief (B ist schon fast A). Wenn ich den Ton mit den Lippen anpasse wird er sehr hohl, und das gefällt mir nicht. Wenn ich das Flügelhorn mit meinem 6E Mundstück spiele funktioniert das TOP, habe sogar insgesamt noch einen besseren Ton als mit dem 1 1/2C

Meine Frage: Das 6E ist ja eigentlich nix für ein Flügelhorn. Aber ich komme mit dem 1 1/2 C nicht zurecht vom Ton her. Wenn ich nun zum Thomann Marschiere komm ich mir blöd vor, wenn ich gar keine Ahnung habe, in welche richtung es gehen sollte. Deshalb möchte ich euch um ein paar Tipps bitten.

Ich danke euch schon einmal!

MFG
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Hinundhertrompeter
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Re: Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von Hinundhertrompeter »

Uii, ich hatte auch bis vor einem Vierteljahr ein Musica Flügelhorn
und letztlich war das einzige Mundstück, mit dem es einigermaßen vernünftig
klang, war das Denis Wick 2 FL.
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich froh war, als ich die Tschechentröte wieder
los war.... :wink:
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Re: Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von TrompetenKäfer »

Kann es sein, dass die Tröte einfach in sich nicht stimmt? Soll es geben, denn soweit ich es mir zu sagen traue, sollte ein Istrument (unabhängig ob Flgh. oder Trpt-Mundstück) ja doch ohne allzu großen Intonationsaufwand, geschweigedenn Klangverlust annehmbar stimmen.

Ich würde das Mundstück KEINESFALLS ans Flügelhorn anpassen, sondern schauen, dass du ein Instrument bekommst, das sauber stimmt und dir beim Intonieren keine Kopfstände abverlangt.
SimsonSchwalbe
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Re: Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von SimsonSchwalbe »

naja.. Die Sache ist ja, mit dem 6E funktioniert das einwandfrei und passt Perfekt

ich denke, ich komme einfach mit dem 1 1/2C nicht zurrecht.
andreas 7
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Re: Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von andreas 7 »

Hallo,

spiele auf meinem Flügelhorn ein Bob Reeves 43,5 C2J. Ist eigentlich dafür gedacht, einer Trompete einen flügelhornartigen Klang zu verschaffen. Klingt und stimmt aber auch auf meinem Hörnchen wunderbar. Der Kessel ist endlos tief, wie bei einem Waldhorn-Mundstück. Kannst das ja mal ausprobieren.

Grüße
Andreas
Deakt_20120316
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Re: Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von Deakt_20120316 »

Hallo simonschwalbe. Das 6e ist ein relativ flaches trompetenmundstueck? Falls ja, du damit zurecht kommst, dir der klang gefaellt und du dich klanglich mit deinen mitmusikern gut mischst, nimm es zum musik machen. Ich selbst nehm mein reeves 40 sv auch auf dem fluegelhorn, zumindest bei boehmischer. Der klang entsteht im kopf...
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Re: Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von trumpieter »

Bresl-Maier hat geschrieben: … sollte ein Instrument (unabhängig ob Flgh. oder Trpt-Mundstück) ja doch ohne allzu großen Intonationsaufwand, geschweige denn Klangverlust annehmbar stimmen.
Ich würde das Mundstück KEINESFALLS ans Flügelhorn anpassen …
das halte ich für zumindest gewagte behauptungen. oder wieder für ein beispiel dafür, daß auch erfahrene trompeter nicht per se und von sich aus zu den eigenheiten des flügelhorns aussagefähig sein müssen. eine trp. ist kein horn!
soeben habe ich z. b. beim üben entdeckt, daß mit meinem alten COURTOIS breveté das genau gleiche problem (unterhalb c‘ geht entweder die resonanz oder die stimmung flöten) unversehens mit einem mundstückwechsel zu beherrschen ist: diesenfalls vom DENIS WICK 2F aufs 3F. der schöne klare hornton bleibt, das absacken der h–b–a-stimmung ist zumindest beinahe verschwunden.

an »Bresl-Maier«: probier doch mal, was von einer ansonsten tadellos stimmenden trompete bleibt, wenn Du ein flügelhorn-mundstück davor setzt! ein sehr lehrreicher versuch …
Deakt_20120316
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Re: Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von Deakt_20120316 »

Einen adapter dazwischen und schon gehts. :-)
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SimsonSchwalbe
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Re: Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von SimsonSchwalbe »

Danke schonmal für die Tipps, und danke, dass du mich verstehst, trumpieter

Dann werde ich weiter mit meinem 6E musizieren. Spass macht es ja :)
FlüTro
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Re: Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von FlüTro »

Der Wechsel von 6E auf ein 1 1/2 C ist schon heftig.

Ich habe von meinem üblicher Klier-3er-MP auf ein 1er mal gewechselt,
und da habe/hatte ich genau dasselbe,
in der Tiefe kann ich bei dem grossen Durchmesser die Spannung nicht halten.

Du kannst Dir von Klier zum Testen ja mal verschieden 6er-FH-MP schicken lassen;
dann haste den Durchmesser der Dir passt,
und dazu unterschiedliche Kesseltiefen und Bohrungen.

Peter
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Re: Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von hannes »

SimsonSchwalbe hat geschrieben:Danke schonmal für die Tipps, und danke, dass du mich verstehst, trumpieter

Dann werde ich weiter mit meinem 6E musizieren. Spass macht es ja :)
Es macht noch mehr Spaß, auf einem richtigen und nicht zu weitem Flügelhornmundstück mit einem Sound zum Dahinschmelzen zu musizieren. :lol:
Wähle mal ein Flügelhornmundstück mit engem Durchmesser und tiefem V-Kessel, denn dann wirst du einen Flügelhornsound erzeugen, der nicht nur dir, sondern gewiss auch dem Publikum besser gefällt als ein "Zwitterklang" mit einem 6E-Trompetenmundstück auf dem Flügelhorn (von der Intonation will ich erst gar nicht reden). Durch engere Durchmesser lassen sich nach meiner Erfahrung Ansatzschwächen ausgleichen, selbst wenn der Kessel ein tiefer Flügelhorn-V-Kessel ist. Auf einem 1er-Trompetenmundstück wirst du wahrscheinlich eher Ansatzeinbrüche erleben als auf einem Flügelhornmundstück mit 16mm oder sogar weniger Durchmesser.

Hannes
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Re: Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von VirtualTrumpet »

Hannes, was spielst Du denn für ein Mundstück auf dem Flügelhorn?
hannes
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Re: Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von hannes »

VirtualTrumpet hat geschrieben:Hannes, was spielst Du denn für ein Mundstück auf dem Flügelhorn?
Custom-Spezialanfertigung von OBRAC: Monette-Kopie eines FL-Mundstückes (was die große Bohrung betrifft) mit 14 mm Durchmesser und extra tiefem V-Kessel. Genaue Daten kann ich nicht nennen, aber es ist das weichste und dunkel klingende Flügelhornmundstück, das ich je gespielt habe. Das Bach 1 1/2 Fl klingt dagegen wie ein Trompetenmundstück. :lol:
Daher empfehle ich immer, dass man mit dem Durchmesser downsizen kann, selbst wenn man Flügelhorn spielt, falls man Ausdauer- und Ansatzprobleme verspürt bzw. seinen Job mit weniger Aufwand verrichten will. Tiefe Kessel gibt es nicht nur bei 1er-Größen; Mundstückbauer basteln auch gerne mal Mundstücke nach anderen Vorstellen, die - wie in meinem Fall - auch extrem aus der Rolle fallen können. Ich bin von fast 18 mm Durchmesser bei mittlerweile 14 mm angekommen, spiele auf 3 identischen Mundstücken mit dem gleichen Rand und Durchmesser: eines für Combo/Klassik mit mitteltiefem Kessel, eines für Lead mit extrem flachem Kessel und eben eines für das Flügelhorn. Der Tonumfang ist auf allen Mundstücken gleich, aber der Sound und das Sizzle ist völlig verschieden.

Wer Downsizing-Versuche nie unternommen und nach dem auch mir bekannten Lehrsatz des größtmöglichen Mundstückes unterrichtet wird/wurde, hält meine Mundstücke (vor allem das Lead-Mundstück) für unspielbar. Bei mir war es ein Weg von knapp 2 Jahren, bis ich bei der für MICH sehr angenehmen Durchmesser-Größe angekommen bin (1er-Größe zu 10er-Größe, dann die Durchmesser von 16 mm zu 15 mm und zu 14 mm reduziert). Ich hatte dadurch nicht unbedingt Vorteile für die maximal erreichbare Tonhöhe (wie viele Kollegen oft meinen), sondern eher Vorteile für ein Spielen mit weniger Aufwand und mehr Ausdauer. Ein c4 ist auch auf einem 1er Mundstück drin, aber eben mit unnötig großem Aufwand bis ich das klangliche Resultat erziele, das ich will.

In meiner Unterrichtstätigkeit erlebe ich im Grunde nur Vorteile, wenn sich Schüler auf das Verringern des Kesseldurchmessers bei der Wahl einer geeigneten Kesseltiefe einlassen. Das klassische Trompeten- oder das Flügelhornklangideal erreicht man nach meinem Geschmack nicht auf einer Lead-Kesseltiefe (wie z.B. einem 6 E in Bachnorm), aber man kann den kleineren Durchmesser dieser Mundstücke nutzen. Leider gehen tiefere Kessel meist einher mit weiten Durchmessern, so dass man Spezialwünsche beim Mundstückbauer äußern muss. Ich käme nie auf die Idee, mein Flügelhorn mit einem 6E-Trompetenmundstück zu vergewaltigen. Ebensowenig würde ich mich heute mit einem 1 FL abmühen wollen.
Jeder soll die "Schuhe" wählen, mit denen er am besten laufen kann. Wer mir den Beweis antritt, dass er mit einem 6E-Trompetenmundstück einen Flügelhornklang hervorbringen kann, darf dies dann gerne weiter verwenden. Aber bis heute ist es noch keinem Trompetenmundstück-Flügelhornisten gelungen, mich diesbezüglich zu überzeugen. :mrgreen:

Hannes
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Re: Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von VirtualTrumpet »

hannes hat geschrieben:
VirtualTrumpet hat geschrieben:Hannes, was spielst Du denn für ein Mundstück auf dem Flügelhorn?
Custom-Spezialanfertigung von OBRAC: Monette-Kopie eines FL-Mundstückes...
Das dachte ich mir schon. Aber ist es tatsächlich die Kope eines Monette FL oder nicht vielmehr eines FLG?

Wie auch immer, ich bekomme demnächst ein FLG4 und bin schon sehr gespannt!
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Hinundhertrompeter
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Re: Flügelhornmundstückproblematik

Beitrag von Hinundhertrompeter »

Interessant, interessant, aber für mich als Posaune+Flügelhornspieler gilt: 16 mm oder kleiner beim Kesseldurchmesser und aus dem Flügelhorn kommt kein gescheiter voller, dunkler Ton mehr heraus, auch wenn der Kessel durchaus v-förmig und relativ tief ist, ich hab´s ausprobiert..
Mir liegen die großen Pötte (1er FH-Kessel oder halt DW 2FL) wohl doch eher - oder meine ansatzmäßigen Fertigkeiten lassen nichts anderes zu :oops:


Na ja, jedem das seine :mrgreen:
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