Flügelhorn-Mundstück vs. Trompeten-Mundstück

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tobiflea
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Flügelhorn-Mundstück vs. Trompeten-Mundstück

Beitrag von tobiflea »

Hallo,

da ich mit meinem Flügelhorn-Mundstück ziemlich unzufrieden bin, möchten ich die kommenden Tage zum Musikhändler meines Vertrauens gehen um mir ein passenderes anzuschaffen. Einsatzzweck soll zu 100% böhmisch-mährisch sein, Flügelhorn ist ein B&S 3017/2
Auf meiner Trompete Spiele ich ein Schilke 15B, relativ groß, breiter Rand und flacher Kessel. Beim Flügelhorn-Kauf Anfang diesen Jahres hat mir der Verkäufer ein vom Rand her relativ ähnliches Mundstück mitgegeben: JK Exclusive 6C. Da mir das schon nach wenigen Tagen zu dumpf und zu anstrengend (schlechte Ansprache in allen Lagen) geworden ist, habe ich das gegen ein JK Exclusive 6D umgetauscht (flacherer Kessel, Rand war OK).
In der kleineren Egerländer-Besetzung in der ich spiele kommt mir im gesamten Flügelhorn-Satz mein Sound jedoch trotzdem noch zu dumpf vor. Ein kurzes Antesten des JK6E (flachster Kessel von JK) war enttäuscht, der Tön war mir da zu unsauber.
Also bin ich einen Schritt weiter gegangen und habe mein langjähriges Trompeten-Mundstück (Schilke 15B) auf dem Flügelhorn probiert. Die Ansprache ist damit halt wirklich TOP. Intonationsmäßig fühle ich mich damit auch sicher und kann entsprechend mit dem Ansatz ausgleichen. Beim JK-Mundstück ist das schon alleine deswegen dass es recht anstrengend zu spielen ist nicht so sehr möglich.
Aber klar, es ist ein Trompeten-Mundstück, noch dazu mit relativ flachem Kessel, wodurch das Flügelhorn zu scharf ist. Vom Sound her gefällt mir dagegen ein altes Trompeten-Mundstück (Bach 7C) recht gut, was aber zu unterschiedlich zum gewohnten Schilke 15B ist und ich es deswegen nicht spielen will.
Wie würdet ihr bei der weiteren Mundstück-Wahl weitergehen? Evtl. das Trompetenmundstück mit tieferem Kessel (Schilke 15D) probieren?
Liegt die schlechte Ansprache am JK evtl. an der sichtbar kleineren Bohrung (Seele)? Gibt es von anderen Herstellern Serien, die nicht so eng sind?

Viele Grüße,
tobiflea
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Ditze
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Re: Flügelhorn-Mundstück vs. Trompeten-Mundstück

Beitrag von Ditze »

Grüß dich! Wie wäre es mit einem Schilke 15F Flügelhornmundstück?
Habe zwar nie ein Flügelhornmundstück von Schilke angespielt, aber ich gehe mal davon aus, dass der Rand der gleiche ist.
Einziges Manko an der Geschichte wäre der Schaft. Die Schilkes kommen mit dem amerikanischen Schaft daher, also müsste bei dieser Option ein Adapter mit ins Spiel kommen.
Solche gibt es zum Bleistift bei Thomann.
Manch einer schimpft über den Adapter, aber wenn das Mundstück vom Klang und vom Spielgefühl her das Richtige ist, so könnte man mit dem Kompromiss erst einmal leben und wenn man sich seiner Sache sicher ist, so besteht dann immer noch die Option ein Mundstück (zum Beispiel von Klier) als Schilke 15F Kopie mit deutschem Schaft anfertigen zu lassen.

MfG, Denis
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RealC
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Re: Flügelhorn-Mundstück vs. Trompeten-Mundstück

Beitrag von RealC »

tobiflea hat geschrieben: Liegt die schlechte Ansprache am JK evtl. an der sichtbar kleineren Bohrung (Seele)? Gibt es von anderen Herstellern Serien, die nicht so eng sind?
Nein, das liegt am für dich ungewohnt breiten und runden RAND. Hatte das Problem am Anfang auch. JK verträgt sich im Wechsel mit Bach/Schilke und Co. nicht sehr gut.
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Re: Flügelhorn-Mundstück vs. Trompeten-Mundstück

Beitrag von Sandu »

Je nach dem, wie dein Flügelhorn mit dem Adapter harmoniert - hat bei mir kaum funktioniert - und wie tief das 15F ist, wirst du damit die Probleme nicht lösen.
Zum einen ist 1. Flgh bei Böhmisch/Mährisch u.U. heftig, zum anderen kannst du mit richtig tiefen Flgh Kesseln genauso ernsthafte Intonationsprobleme bekommen, wie es die Fetischisten dem Trompetenmundstück attestieren.
Probiere einfach aus was Dir vom Sound her gefällt und was auch sinnvoll zu "verblasen" ist.
Ich habe für diese Art von Musik ganz gute Erfahrungen mit Trompetenmundstücken mit größeren Bohrungen gemacht....
...:Uups: nicht hauen bitte.
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orlando_furioso
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Re: Flügelhorn-Mundstück vs. Trompeten-Mundstück

Beitrag von orlando_furioso »

Flügelhorn & passendes Mundstück: Ein Dauerthema!

Es gilt: probieren, probieren, probieren!
Beim Flügelhorn ist das Gesamtsystem aus Musiker, Mundstück und Instrument besonders heikel.

Dabei spielt meiner Erfahrung nach das Instrument die entscheidende Rolle. Es gibt Flügelhörner, die klingen immer gleich, egal welches Mundstück man draufmacht und es gibt Flügelhörner, die reagieren sehr sensibel. Ausserdem muss man beim Flügelhorn immer beachten, das der Klang, den der Spieler hört und der Klang, den der Zuhörer hört deutlich differerieren können. Es gibt Kannen wie das gute alte Yamaha 631, da hörst du dich selbst gar nicht und bis in die 5. Reihe fliegen den Zuhörern die 3. Zähne aus dem Mund.

IMHO sind da Tipps ziemlich schwer zu geben, es sei denn einer hat genau dieselbe Konstellation aus Mundstück und Flügelhorn. Aber auch dann kann das nur ein Anhaltspunkt sein. Ein Trompetenmundstück ist immer die schlechteste Lösung. Da hörst du dich selbst zwar gut, aber was hört der Zuhörer? Von den Intonationsproblemen ganz zu schweigen, aber das hast du ja selbst schon beschrieben.

Am besten lässt du dir eine ganze Reihe von Mundstücken geben und probierst mit einem Kollegen zusammen. Was hörst du, was hört er, wie ist dein Spielgefühl.

Das Resultat befindet sich immer irgendwo in einem Dreieck:

Code: Alles auswählen

          Eigeneindruck -------------------------- Fremdeindruck
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                     \        °                      /
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                               \           /
                                Spielgefühl
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