Hab ich das falsche Mundstück?

Welches wofür / für welchen Zweck

Moderator: Die Moderatoren

Antworten
Sigbeard
Gerade Registriert
Beiträge: 1
Registriert: Mittwoch 27. Juli 2016, 18:00
Meine Instrumente ..: YTR-8335RS20TH

Hab ich das falsche Mundstück?

Beitrag von Sigbeard »

Hallo,
ich spiele seit ungefähr 10 Jahren Trompete und habe seit damals Unterricht bei einer Musikschule.
Mein früheres Mundstück war das Schilke 16. Seit einem Jahr spiele ich auf einem Yamaha 16C4 (Meiner Meinung nach sehr tiefer Kessel).
Ich spiele in meheren Orchestern/Bands alle möglichen Musikrichtungen.
Schon seit meheren Jahren habe ich extreme Ausdauer Schwierigkeiten in den Höhen. Ich dachte immer das kommt noch aber bis jetzt hat sich leider nichts geändert obwohl jeden Tag übe.
Auch Atem- und Druck- Übungen/Veränderungen haben wenig geholfen.

Nach dem Einspielen ist nach 15min wirklich präsenten und scharfen Spielen der Ansatz auch schon weg. Vorallem die hohen Töne (Ab a2) werden immer dünner und vorallem tiefer.
Zum Anfang einer Probe muss ich ein ganzes Stück mit dem Stimmventil raus. Am Ende sind die hohen Töne sogar beim an den Anschlag gesetzten Stimmventil zu tief.
Wenn ich versuche zu stützen verliere ich nur noch mehr Ansatz und verübe mit dem Mundstück unnötig Druck auf die Lippen.

Mein Lehrer ist der Meinung, dass man auch ohne typische Lead-Mundstücke laut in hohen Lagen spielen kann und man halt nur üben sollte.
Aber aus meiner eigenen Erfahrung heraus glaube ich einfach, dass ich meinen Ansatz am tiefen Kessel kaputt spiele. Klar, der Ton ist damit wärmer und satter aber sobalt es in die höhe geht, kann ich mich überhaupt nicht mehr in einem Orchester durchsetzen (Die Töne kommen schon bis zum g3 oder sogar höher, nur meistens ist halt ab dem a2 mit einem strahlenden Sound schluss).
Ich spiele manchmal privat auf einem Bobby Shew Lead Mundstück, was in den tiefen Lagen ja nicht zu gebrauchen ist aber oben genau den Sound hat, den ich mir bei hohen Trompetenstimmen vorstelle.
Und wer von euch will nicht hin und wieder mal etwas in der Band/Orchester oktavieren ;)

Sollte ich einfach meinem Lehrer vertrauen und mein momentanes Mundstück behalten? (Vielleicht übe ich falsch...)
Oder sollte ich einfach mal etwas mit den Mundstücken rumprobieren?
Benutzeravatar
Maxbert
Moderator
Beiträge: 548
Registriert: Sonntag 16. Januar 2005, 11:28
Meine Instrumente ..: Einige
Kontaktdaten:

Re: Hab ich das falsche Mundstück?

Beitrag von Maxbert »

Probiere doch mal ein bisschen aus. Und übe auch mit dem Shew, bis damit der Sound auch unten brauchbar wird! Bin nicht der Meinung, dass man sich mit so nem Pott wie einen Schilke 16 kaputt machen muss.
Benutzeravatar
mk-trumpet
SuperPoster
Beiträge: 142
Registriert: Dienstag 17. August 2010, 21:48
Meine Instrumente ..: JBS custom Trompete
JBS custom Flügelhorn
Yamaha YTR-9320
Vintage Conn Constellation Kornett, Kupfer
Kontaktdaten:

Re: Hab ich das falsche Mundstück?

Beitrag von mk-trumpet »

Für Allround-Einsatz braucht es sicher kein "Lead"-Mundstück, aber ein 16er ist meiner Meinung nach suboptimal. Ich würde mal downsizen und einen etwas flacheren Kessel probieren, ebenso versuche herauszufinden, welche Art von Rand Dir am besten liegt. Ein sog. Leadmundstück in allen Tonlagen zu beherrschen ist ne ganz andere Nummer...
Das Wort eines Lehrers ist kein Gesetz, keiner hindert Dich daran, Alternativen zu finden.
Benutzeravatar
Maxbert
Moderator
Beiträge: 548
Registriert: Sonntag 16. Januar 2005, 11:28
Meine Instrumente ..: Einige
Kontaktdaten:

Re: Hab ich das falsche Mundstück?

Beitrag von Maxbert »

Versuch mal ein Yamaha 14B4 oder ein Schilke 14B.
TrompetenKäfer
Unverzichtbar
Beiträge: 1243
Registriert: Freitag 27. Oktober 2006, 14:10
Meine Instrumente ..: Alles Blech, und davon nicht zu wenig
Wohnort: Niederösterreich

Re: Hab ich das falsche Mundstück?

Beitrag von TrompetenKäfer »

17mm Innendurchmesser ist schon auf der großen Seite, ansonsten ist das 16C4 ein mitteltiefes Mundstück mit durchschnittlicher Bohrung und etwas engerer Rückbohrung. Abgesehen vom Durchmesser ist es also alles andere als ein Ansatzkiller.

Allerdings lese ich "wenn ich anfange zu stützen..." usw... und die Geschichte, dass du nach 15 Min. völlig platt bist, und dass du Atem-/Druck usw. Veränderungen vorgenommen haben willst, lässt mich vermuten, dass der Wurm woanders sitzt als beim Mundstück.

Ich halte es hier mit den Lehren von z.B. Rüdiger Baldauf, dessen Credo ist: Mundstück und Trompete sind Verstärker dafür, was dein Körper in der Lage ist, bereit zu stellen. Ich verstehe es so, dass das die letzten Stellschrauben sind, an denen man zu drehen beginnt, wenn der physiologische Teil des Spielsystems gut und zuverlässig funktioniert.

Auf eine Mundstückodyssee zu gehen, wenn andere Komponenten nicht stimmen, halte ich für gefährlich. Ich habe am eigenen Leib erlebt, wie das in eine Abwärtsspirale führen kann, an deren Ende das völlige Neuerlernen des Instrumentes steht.

Ich, an deiner Stelle, würde mich an die gewohnte Randform halten und in der Pallette von Yamaha nach einem etwas kleineren Durchmesser suchen, ohne hier in eine extreme Richtung zu gehen; das 14B4 scheint mir hier auch in interessanter Kandidat zu sein.
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 23 Gäste