3C mit größerer Backbore vs. 3D / Sonderanfertigung für FL

Welches wofür / für welchen Zweck

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3C mit größerer Backbore vs. 3D / Sonderanfertigung für FL

Beitrag von Tren »

Hallo,

ich bin schon seit längerem interessierter (passiver) Leser hier im Forum und auch bei meinen Recherchen lande ich eigentlich immer hier. Daher wurde es nun mal Zeit mich zu registrieren, um auch direkt mit diskutieren zu können. :) Zumal ich nun auch eine etwas spezifischere Frage habe.

Eine Mundstücksafari habe ich auch bereits hinter mir bzw. könnte man auch sagen, dass diese gerade nochmal in "Nacharbeit" ist mit meinem aktuellen Anliegen.

EDIT: Wer keine Lust hat so viel Text zu mir und meiner Mundstücksafari zu lesen, kann auch gleich runter springen zu den Fragen.
:wink:

Zunächst mal kurz zu mir:
Ich komme ursprünglich vom Flügelhorn, spiele das seit 25 Jahren im Verein und die längste Zeit davon auch die 1. Stimme. Seit zwei drei Jahren spiele ich auch in einer regionalen "kleinen Besetzung" mit und seither auch Trompete, da je nach Stück immer wieder gewechselt wird zwischen Fl. 1 und 2 und Solo-Tr. und auch Stücke nur mit Trompete gespielt werden.
Die erste Herausforderung war damals zunächst einmal eine Trompete zu finden, die mir liegt, da ich ja ausschließlich das "luftige" Spielen mit Flügelhorn gewohnt war. Schon damals aber habe ich auch mit Mundstücken experimentiert, da eben auch das Mundstück einen großen Einfluss hat. Bzgl. Trompete habe ich mir (nach einigen Tests mit verschiedenen Modellen) mit der YTR 6335 S ein solides Allround-Modell gekauft (auch wenn ich lange unsicher war ob nicht die 6345 GS mit ihrer L-Bohrung besser wäre, soll aber nicht das Thema hier sein).
Bei den Mundstücken ging aber dann die "beschwerliche Reise" bzw. die Safari erst so richtig los. Ebenso der Spieltechnik- und Übemethoden-Marathon, um zum einen sicherzustellen, dass ich keine grundlegenden Fehltechniken in meinem Spiel habe, und zum andern, um die Standardprobleme "Ausdauer und Höhe" richtig anzugehen. Aber auch das soll hier nicht das Thema sein.

Nun zu den Mundstücken und zum Ergebnis der Safari:
Bin zunächst von Tilz ausgegangen (eher zufällig). Weil ich mit der Trompete v.a. auch mehr Höhe wollte, habe Mundstücke mit flachem Kessel und enger Bohrung gespielt, u.a. 200-2A, dann 200-2D, weil der Klang des 2A im unteren und mittleren Register bescheiden war. Das Problem war und ist aber bis heute immer wieder der Wechsel zwischen Flügelhorn und Trompete während den Proben und der Gigs und zur damaligen Zeit waren meine Mundstücke für FL und TR eben noch überhaupt nicht "kompatibel". Hatte damals (wie im Verein eben so üblich) irgendein Klier-"Ding" fürs FL. Und da Klier bei der Exclusive-Serie praktisch dieselben Maße bzw. Ränder für FL und TR anbietet, habe ich dann auf das 7F fürs FL gewechselt (auch da ich einen schärferen, dominanteren Ton wollte) und das 7FB für die TR. War zu der Zeit bei nem Trompetenlehrer, der selber auch diese Kombi spielt, wobei glaub die 6er Größe. Dennoch lag mir der etwas breite, flache Rand gerade eben bei der TR nicht so ganz (zu geringe Flexibilität), so dass ich hier immer wieder doch auf das Tilz 200-2D zurück gegriffen hab. Und war aber weiterhin unzufrieden!
Dann war ich letztes Frühjahr zum wiederholten mal bei Rüdiger Baldauf zu nem Coaching-Termin. Neben seiner Technikempfehlung "Balanced Embochure" von Jeff Smiley hat er nochmals grundlegend meine Mundstücke in Frage gestellt und mir welche zum Probespielen gegeben. Tatsächlich gingen Mundstücke wie das 14A4a (Yamaha) und das Vizutti deutlich besser bei trotzdem gutem Sound. Somit ging die Safari weiter. Auch Dank des großen T, welcher hier ein super Partner ist, um entsprechende Teile testen zu können!! Fakt war aber schließlich, dass diese "Lead"-Mundstücke in den Proben doch nicht das waren, was wirklich gut gepasst hat für mich und unsere Musikrichtung. Hatte auch noch das Bobby Shew und das Miyashiro probiert, aber ich spiele ja eben kein Jazz oder BigBand und auch nicht ausschließlich im oberen Register. Was ich aber festgestellt hatte war, dass mir die Yamaha-Ränder gut liegen. Hatte nämlich noch weitere Yamahas probiert. Nur bei den Innendurchmessern hat mir da die Auswahl/Vielfalt gefehlt und v.a. eben auch ein passendes Pendant fürs FL. Schilke hatte ich auch probiert und musste gleich feststellen, dass die Ränder von Schilke sich deutlich schärfer anfühlen und schnell unangenehm werden. Geht für mich gar nicht.
Tja und so bin ich schließlich zum Klassiker Bach gekommen, was ich bisher so gar nie auf dem Schirm hatte (obwohl eigentlich naheliegend). Habe verschiedene Größen probiert und mich beim 3er super wohl gefühlt. Meistens mit C-Kessel habe ich noch das 1 1/2 sowie das 7, 9 und 10 1/2 probiert. Muss auch gleich dazu sagen, dass ich das 7C ebenfalls echt nicht gut finde, da es auch nach meinem Empfinden (wie ich auch hier im Nachgang mal gelesen habe) eine harte Randinnenkante hat und sich daher krass eng anfühlt, sogar enger als ein 9er.
Nun ja, da ich ja weiterhin noch das Thema "mehr Höhe" auf der Agenda hatte, habe ich mich damals dann für ein flaches 3E entschieden und für Stücke in "normaler Lage" eben den Klassiker 3C. Ich finde den 3er-Rand für echt perfekt (für mich), da er einen angenehmen, weder zu harten noch zu weichen Übergang in das Kesselinnere hat und mir so ausreichend Flexibilität aber dennoch einen ausreichenden Grip gibt. Und den Sound finde ich auch super! Beim 3E allerdings vorwiegend nur in der oberen Lage. Und daher bin ich von dem Teil praktisch wieder abgekommen. Mittlerweile arbeite ich ausschließlich mit dem 3C und versuche durch Optimierung der Spieltechnik die problematische Höhe zu verbessern, wenngleich auch mit mäßigem Erfolg. Die etwas leichtere Höhe ist die Sound-Einbußen, die man mit dem 3E hat, dennoch nicht wert nach. Ich würde fast sagen, dass das 3E gleichzusetzen mit den o.g. Lead-Mundstücken oder "Screamer" wie ich hier immer wieder mal gelesen habe.
Nachdem ich mit dem 3C+3E nun endlich eine Schritt weiter war für die TR, wollte ich das nun transferieren aufs FL. Mit der fatalen Erkenntnis, dass die FL-Mundstücke von Bach zum einen ohne blöden Adapter nicht spielbar sind auf einem traditionellen deutschen Flügelhorn mit deutschem/weitem Mundrohr und zum anderen diese bzgl. Kesselform überhaupt nicht dem entsprechen was ich für meine Anforderungen benötige. Wie weiter oben gesagt möchte ich beim FL einen etwas schärferen, dominanteren Ton haben und das geht mit diesem steil und tief fallenden V-/Trichterkessel der Bach-FL-Mundstücke ja nicht wirklich. Hatte mir ein 3E FL gekauft (+ Adapter von Tilz) und musste feststellen, dass, obwohl sich der Rand schön gleich anfühlt wie bei meinen TR-Mundstücken, das Fl-Mundstück sich sogar etwas weiter anfühlt als das 3er für TR. Ich denke auch das liegt am steil und tief fallenden Kessel.

Somit nun zu meinen eigentlichen Fragen:

Um definitiv so wenig wie möglich Umstellungsschwierigkeiten zu haben beim Wechsel zwischen TR und FL, wäre mein Plan nun ein weiteres 3C zu bestellen und es anpassen zu lassen für FL. Habe hierzu schon bei Tilz angefragt und das ist auch möglich. Die Anpassungen würden sich sich auf eine Schaftkürzung und -außenanpassung und dann bei Bedarf noch Vergrößerung der Bohrung belaufen (Rückbohrung weiß ich nicht). Und natürlich nochmals versilbern.
Ich habe nun nochmals ein 3C bestellt und habe hierbei zufällig auch ein Bach 3C + Backbore 7 gesehen und probeweise mal mitbestellt (obwohl recht teuer).
Fakt ist, dass das 3C + Backbore 7 noch voller klingt im Sound als das normale 3C und überraschenderweise bei mir die Höhe etwas leichter geht als beim normalen 3C. Problem ist bei mir immer Töne über dem C''' zu kriegen und beim 3C + Backbore 7 ist mein Gefühl, dass da eben die Luft auch über dem C''' noch weg geht und meine Lippen schwingen können, was beim normalen 3C meistens irgendwie stoppt.
1. Frage: Wäre dann vielleicht dieses 3C + Backbore 7, welche gem. Kanstul minimal größer zu sein scheint und sich praktisch etwas schneller öffnet als die normale 10er-Backbore, dann für mich vielleicht das ideale Mundstück bzgl. meines Problems "Höhe vs. Sound"? Sprich kann das von der Theorie her überhaupt sein, dass ich mir leichter tue in der Höhe nur aufgrund einer leicht offeneren Backbore? Und wichtige Zusatzfrage, handele ich mir dadurch andere Nachteile ein, z.B. bei der Ausdauer?
2. Frage: In meinem Kampf "Höhe vs. Sound" habe ich mir auch noch das 3D mit bestellt als theoretischer Kompromiss zwischen meinem 3C (guter Sound, Problem über C''' zu kommen) und meinem 3E (besser auf/über C''', magerer/schlechterer Sound). Ich habe festgestellt, dass das in der Tat ein guter Kompromiss wäre, denn der Sound ist auch in normaler Tonlage immer noch gut und in der Höhe geht es auch tatsächlich schon etwas besser als 3C. Die Frage ist daher, ob ich dann ab sofort mit dem 3D arbeiten sollte auf der TR anstatt mit dem 3C (oder dem gerade genannten 3C + Backbore 7)?
3. Frage: Wenn ich je nach Frage 1 und 2 nun auf das 3D oder das 3C + Backbore 7 wechseln sollte, welches Mundstück nehme ich dann her für die FL-Sonderanfertigung?

Vielen Dank für die Geduld beim Lesen und schon mal im Voraus für eure Antworten! :)
SAMARA
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Re: 3C mit größerer Backbore vs. 3D / Sonderanfertigung für

Beitrag von SAMARA »

Hi!

Puh ha. Jede Menge Text, aber auch viel Erfahrung und du weißt ungefähr wo es hingehen soll.

Wollt dir grad anbieten, mal vorbei zu schauen, aber du hast ja nen deutschen Schaft.... :(
Wobei ich da noch 2 Tilz liegen habe... stehen zum Verkauf, sind wie neu.
Tilz S7 1/2 (dt. Schaft nr.3)
Tilz S7 (dt.Schaft nr.3)

Ansonsten würde ich eher (jaja, nicht gleich verhauen) davon abraten, Trp. MPs auf dem Flügelhorn zu nutzen. Den teuren Umbau würd ich eh nicht machen. Dafür gibts schon genug aufm Markt.
Tja, was soll man da jemandem empfehlen.... ? Schwierig!
Vllt. mal die Modularen MPs anschauen? Breslmeier z.B. Da könntest du die verschiedenen Backbores probieren. Nur als BEISPIEL.

Deine Range um C''' ist schon ne Ansage. Da wird man mit nem mitteltiefen Kessel schon seeehr gute Kondition haben müssen. Deswegen spiele ich auch 2 MPs aufm Flügel.
Nen tiefes Schilke (ich mag deren Ränder) für alles was Tief und Fett sein muss und nen recht flaches Tilz, damit kann ich auch mal 2 Stunden Schützenfest und co spielen ohne platt zu sein.
Ist aber natürlich ein Kompromiss im Sound. Aber ich würde eher ein flaches Flügelhorn-MP nehmen, als was trompentenartiges umbauen lassen.

Berichte bitte unbedingt weiter, ich finde das immer total spannend, was dann so bei rauskommt.
Viele Grüße, Samara
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Sandu
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Re: 3C mit größerer Backbore vs. 3D / Sonderanfertigung für

Beitrag von Sandu »

Ich würde mal bei Holger Mack in München anfragen. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass er schon einige 3C-Modifikationen für Flügelhorn gemacht hat. Die Ergebnisse sind m.M.n. zwar nicht mit einem "echten" Flügelhornmundstück zu vergleichen, bei deiner Suche nach einem Kompromiss allerdings vermutlich ein guter Kompromiss.
Danny80
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Re: 3C mit größerer Backbore vs. 3D / Sonderanfertigung für

Beitrag von Danny80 »

Hi,

kann Samara nur zustimmen - ich spiele auch 2 Mundstücke, je nach Anforderung. Hab noch nicht das "eine" gefunden, wo ich den idealen Kompromiss aus Klang und Höhe / Ausdauer habe.
Tiefes Breslmair wenns auf den Sound ankommt, JK Franz Tröster für böhmisch / mährisch auf dem 1. Flgh. Damit komme ich gut klar. Vor allem mag ich an dem Mundstück die Ansprache der Töne in den hohen Lagen (im Vergleich z.B. zum Breslmair F6). Mit dem Tröster rasten Sie einfach besser ein.
Auf der Pumpe spiele ich ein 1 1/2 C von Bach, da bin ich daheim. Ich finde das Tröster passt da gut dazu, für mich wenig Umgewöhung.
Im Vergleich zu deinem 3C ist der Innendurchmesser beim Tröster zwar etwas größer, die Bohrung ist mit 3,8 allerdings recht groß und auch etwas größer als beim Standard-Bach 3C (3,66) wenn ich mich nicht täusche.
Daher könnte das evtl. für dich funktionieren, zumal du ja einen etwas schärferen, dominanten Ton wünscht.
Was für ein Flügelhorn spielst du denn - ggf. spielt das auch eine Rolle...

Grüße,
Daniel
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Louis Maggio
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Re: 3C mit größerer Backbore vs. 3D / Sonderanfertigung für

Beitrag von Tren »

Vielen Dank schon mal für die Antworten! Und für die Geduld beim Lesen!
Hatte schon überlegt den Beitrag vom Moderator wieder löschen zu lassen, weil es etwas zu viel Text war... :wink:
Und aber auch, weil ich mittlerweile einen Schritt weiter bin und sich die Marschrichtung auch etwas verändert hat.

Das 3C ist aber immer noch mein Ausgangspunkt und auch den Weg mit Anpassung eines TR-Mundstücks auf FL will ich weiter gehen. Das ziehe ich mal durch und investiere das Geld, da ich ja auch einen mehr Trompeten-mäßigen Sound möchte auf dem FL, speziell eben auch für das böhmisch-mährische Genre.
Dass Breslmeier ne Option wäre, hab ich auch schon mal überlegt, aber nach meiner schon recht intensiven Mundstücksafari, will ich mir „den Schuh“ glaub nicht auch noch anziehen.
Von meiner zweiten Mundstücksafari (fürs FL) habe ich noch gar nicht wirklich berichtet. Das wäre dann wirklich zu viel Text. :Tock: Und v.a. möchte ich eben wirklich von der TR und dem 3C ausgehen, da mir das bisher am besten liegt.
Jedenfalls hatte ich das Tröster fürs FL auch schon probiert mit dem Fazit, dass die Ansprache (wie bei allen Exclusiv-JKs bei mir / meinem FL) sch... war und auch der Durchmesser mir zu groß war. (Spiele beim FL übrigens noch ein Kühnl & Hoyer 73 G vom Verein, hab mir bisher nur die TR neu gekauft vor zwei drei Jahren).

Die Themen 3D sowie größere Backbore beim 3C wird allerdings auch nicht mein weiterer Weg sein.
Der D-Kessel hat einfach auch schon klangliche Einbußen in der normalen mittleren Tonlage und so arg viel bringen tuts mir bzgl. Höhe aber trotzdem nicht.
Und warum die Höhe mit größerer Backbore beim 3C etwas besser ging, verstehe ich auch nicht und widerspricht eigentlich theoretischen Überlegungen, denn die Squeezer-Mundstücke für extreme Höhen haben ja sonst eigentlich immer engere Rückbohrungen.

Stattdessen habe ich mir überlegt (u.a. nach weiteren Recherchen hier im Forum) meine Basis 3C erst einmal etwas "down zu sizen", um dann auf einer neuen Basis auch letztendlich die FL-Modifikation machen zu lassen.
Meine Schwächen sind ja eben auch Höhe und Ausdauer (gerade auch als Nicht-Profi) und um dem Problem Equipment-technisch zu begegnen soll ja „Downsizing“ ein probates Mittel sein (natürlich neben fleißig Üben und Technikverbessern, ich weiß!). Zumindest bis zu einem gewissen Grad, denn auch hier leidet ja dann irgendwann der Sound, weil der schwingende Lippenanteil ja immer geringer wird mit kleinerem Kesseldurchmesser.
Ich dachte halt bisher, dass ein flacher Kessel das einzige bzw. das richtige Mittel für mehr Höhe ist, dabei ändert sich primär erstmal die Klangfarbe und der Ton wird heller und dünner mit flacherem Kessel. Mehr oder weniger eher als „Nebeneffekt“ ist die Ansprache von hohen Tönen auch etwas besser, aber der Tonumfang wird nicht zwangsläufig vergrößert. So ja auch meine Erfahrungen mit 3C vs. 3E (bzw. dem 3D, welches ich jetzt auch noch probiert hatte).
Downsizing soll ja eine deutliche Entlastung bzgl. (Halte-)Kraftaufwand bringen und so v.a. Ausdauer aber auch Höhe verbessern.

Naja jedenfalls habe ich verstanden, dass mundstückseitige Optimierungen immer ein Kompromiss bzw. Kombination aus beiden „Basis-Parametern“ sein muss (also Kesseltiefe UND Kesseldurchmesser) und hier insgesamt ein „Trade-Off“ gefunden werden muss. Immer im Hinblick auf den gewünschten/erforderlichen Sound.

Ich habe nun ausgehend vom 3C weitere Bach-Modelle bestellt (einfach weil mir Bach bisher am besten gelegen hat).
Ich bin dabei (fast) immer vom bewährten C-Kessel ausgegangen:
- 5C
- 6C
- 8¾C (weil ich eben noch eins von der 8er-Reihe testen wollte)
- 9C
- 9D (hatte ich früher schon mal getestet und fand es sogar besser als das 7C)
- 10½C

Fazit:
8¾C, 9C und 10½C sind mir einfach doch zu eng, das geht ausgehend von einem 3C nicht (zumindest bei mir). Da ist weder der Sound schön, noch komme ich gut in die Höhe, weil einfach zu wenig Lippe arbeiten kann.
Das 9D hatte ich wie gesagt schon mal und es hat einen recht weiten/weichen Innenrand, so dass es sich weiter anfühlt als die anderen, gerade genannten Teile. Aber es hat eben wieder einen recht seichten Kessel, so dass der Ton auch nicht optimal ist.
5C und 6C finde ich beide sehr gut und ausgehend vom 3C konnte ich sofort mit beiden gut spielen. Obwohl die Durchmesserunterschiede nominell sehr klein sind mit jeweils 0,05mm, merkt man die Unterschiede, v.a. wenn man mal direkt wechselt in einer Session 3C -> 5C -> 6C.
Man spürt halt auch die etwas andere Randkontur, das 5C fühlt sich durch die ebenfalls weiche/weite Randinnenkante an wie ein minimal engeres 3C. Dass der 5C-Rand insgesamt etwas runder (auch nach außen hin) und weniger flach ist als beim 3C merke ich persönlich praktisch nicht (-> vielleicht eine Bestätigung dafür, dass das 3C tatsächlich etwas „zu groß“ ist für meine nicht so großen Lippen). Beim 6C merkt man hingegen die etwas markantere Randinnenkante gegenüber dem 3C und 5C, aber immer noch angenehm und nicht störend (wie vergleichsweise beim 7C oder auch die Schilke-Ränder, die ich irgendwann mal früher schon getestet hatte).
Beide machen für meinen Geschmack einen sehr wohligen, klaren und runden Sound. Auch dass C-Kessel nicht gleich C-Kessel ist, kann man bei diesem Vergleich sehr schön feststellen. Das 3C ist zwar weiter als das 5C, aber der Kessel des 5C ist etwas tiefer und somit hat es meiner Meinung nach sogar den dunkelsten Ton von diesen drei Mundstücken. Das 6C liegt bzgl. Kesseltiefe wohl zwischen 3C und 5C und hat dementsprechend nach meinem Empfinden den ausgewogensten Klang. Beim direkten Vergleich kommt einem das 3C schon fast etwas wie ein „Flachtöner“ vor… :o

Naja und Paradedisziplin „Höhe“??? Da brachte mir dieser Vergleichstest noch nicht die Erleuchtung. Im Vergleich klappts mit allen dreien praktisch gleich gut bzw. gleich schlecht. :roll:
Vielleicht hat hier das 6C die Nase etwas weiter vorne, aber ich weiß eben nicht, ob ich bzw. man für Höhe oberhalb C‘‘‘ eher die Flexibilität einer weichen/weiten Randinnenkante braucht (wie es das 3C und 5C hat) oder ob die Randinnenkante etwas mehr fixieren darf oder sogar sollte (wie es das 6C tut).
Hier wäre es sicher gut gewesen, wenn der Kessel bei allen drei gleich tief bzw. seicht wäre, denn vielleicht ist der tiefere Kessel des 5C auch genau der Grund warum dieses nicht den „Durchbruch“ gebracht hat.

Richtung FL geblickt, habe ich auch noch einen Test gemacht und einfach mal beide auf dem FL gespielt. Hier musste ich feststellen, dass das 5C super wäre und praktisch schon den trompetenmäßigen Sound liefert, den ich haben will. Trompetenmäßig, aber eben nicht zu flach und hart. Hier macht sich also der etwas tiefere Kessel ebenfalls bemerkbar. Das 6C macht auf dem FL leider noch keine gute Figur (bzw. Sound), so dass ich hier evtl. eher ein 6B bräuchte für die FL-Modifikation (und parallel eben das 6C auf der TR).

So, und genau hier stehe ich nun und weiß immer noch nicht für was ich mich entscheiden soll?!?! 5C oder 6C (+ 6B)?!?!
Im Prinzip ist die letztendlich Frage nun, ob mir für meine Bestrebungen nach Höhe und Ausdauer eher ein abgerundeter Rand mit weicher Innenkante gut tut und hilft (unter Inkaufnahme eines leicht tieferen C-Kessels) oder ob da ein etwas flacherer Rand mit etwas deutlicherer Randinnenkante (und aber auch eines etwas seichteren C-Kessel) die bessere Lösung ist?
:question: :question: :question:

Was mich etwas irritiert und ebenfalls eher zum Schluss verleiten lässt, dass das 5C vielleicht die schlechtere Wahl wäre, ist die Beschreibung in der Bach-Mundstückbeschreibung. Hier steht explizit „für Bläser mit gutem Ansatz“ und ich bin ja aber eben nur Amateur, der nicht so viel Übe- und Spielaufwand treiben kann wie ein Profi. Andererseits verstehe ich nicht warum man für ein 5C einen noch besseren Ansatz haben müsste als für ein 3C oder ein 1½C. Sprich dann wäre die genannte Aussage halt „Blabla“, die bei jedem größeren Mundstück stehen könnte/sollte.
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Re: 3C mit größerer Backbore vs. 3D / Sonderanfertigung für

Beitrag von SAMARA »

Vorsicht beim 5C!!! Hat einen geilen Ton aber auch einen fiesen scharfen Rand und genau das meint Bach. Is nix für normale Player. Hab das unwissend ein paar Jahre gespielt und war immer schnell erledigt. Also mega vorsichtig damit bitte!!!!
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Re: 3C mit größerer Backbore vs. 3D / Sonderanfertigung für

Beitrag von Tren »

Ahh ok... Laut Beschreibung ist der Rand beim 5C tatsächlich auch nach außen hin mehr abgerundet. Aber wie schon gesagt, habe ich das nicht mal wirklich gefühlt. Ich reagiere eher "sensibel" auf zu harte/scharfe Randinnenkanten und da war aber ja das 5C angenehm und hat sich praktisch wie ein etwas engeres (Durchmesser) 3C angefühlt. Daher empfinde ich ja den klassischen Schilke-Rand als recht scharf und das 7C als "fies" und absolutes No-Go für mich.
Allerdings hatte ich am Wochenende jeweils ne "Einzelsession" gemacht, an einem Tag mit 5C und am darauffolgenden Tag mit 6C, und ich war bei exakt und bewusst gleich gewähltem Programm tatsächlich beim 5C deutlich früher ermüdet. :?
Würde ja zu dieser Theorie passen...

Hab das 5C sowie die anderen "engeren" Teile nun zurückgeschickt und gestern das 6B erhalten.

Hab das 6B direkt auf dem FL mal getestet (auch mit kurzem, direktem Vergleich zu 5C und 6C) und vom Ton her ist es nochmal deutlich angenehmer auf dem FL als die anderen beiden.
Allerdings ist die Ansprache echt nicht so optimal. Da stellt sich echt die Frage, ob das nach Anpassung von Schaft und ggf. Bohrung besser wird?! :roll:

Was mir aber gar nicht gefällt, ist dass eben wieder die besagte Randinnenkante sich beim 6C doch leicht schärfer anfühlt als beim 6B. Das sollte aber laut Kanstul nicht sein!! Bzw. sollte ja wenn dann eher beim 6B aufgrund des tieferen Kessels die Innenwange steiler fallen und der Effekt somit eher umgekehrt sein. :roll:
Vielleicht sind das aber auch nur wieder dumme Toleranzprobleme von Bach?! :x
Hab das schon öfters gelesen mit den Fertigungstoleranzen und hatte ja zu Beginn (als ich noch vom 3er ausgehen wollte) ein zweites 3C bestellt, welches sich ebenfalls schärfer angefühlt hatte als das 3C, welches ich vor einem Jahr gekauft hab. Beide beim großen T bestellt. Das ist echt zum verzweifeln...!!
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Re: 3C mit größerer Backbore vs. 3D / Sonderanfertigung für

Beitrag von SAMARA »

Interessant,
bei dir ist das Randbefinden ganz anders. Aber das ist auch gut so! Nur kann ich dann auch nix weiter empfehlen, aber ist ja auch nicht tragisch.
Hab mich da mal eben durchgeklickt und tatsächlich sind ja fast alle Ränder unterschiedlich, vom dem Aspekt her hatte ich Bach noch gar nicht betrachtet. Schilke passt bei mir vom Rand her jedenfalls immer. Tilz auch. Da wähl ich nur die anderen Parameter und gut.

Also wenn du immer noch so unentschlossen bist, würd ich dir wirklich mal empfehlen, bei nem Hersteller (welcher is jetzt eher Nebensächlich) vorbeizufahren und sich dann beraten lassen und auch mal mehrteilige probieren, gerade wenn du meinst, das nicht genug Luft durchgeht oder ne andere Backbore ggf. was wäre. Und sei es nur zum Vergleich.
Fertigungstoleranzen... ja... das ist meiner Meinung nach in der heutigen Zeit eher zu vernachlässigen, bis in die 90er mag das anders gewesen sein und ja, ich weiß auch das Werkzeuge verschleißen und so, aber dass verbuche ich mal unter "Flöhe husten hören". Sollte man eigentlich nicht merken. Aber selbst wenn: wenns passt, gut! Wenn nicht, ist der Markt an Herstellern und Varianten groß. Wer weiß auch schon, was für ein Baujahr es war, als Kanstul die vermessen hat.... :-)

Berichte bitte weiter, ich finds spannend!
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Re: 3C mit größerer Backbore vs. 3D / Sonderanfertigung für

Beitrag von blechfan »

Ich stelle mir das schwierig vor, eine Sonderanfertigung zu bauen, die dann genau all das kann, was Du Dir erträumst.
Wieviele Versuche werden da wohl nötig sein ... ?
Wäre es nicht viel einfacher, Du suchst Dir aus dem Breslmaier-Sortiment den Dir genehmen Rand aus, und probierst dann mit den Unterteilen von F0 bis F9. Da müsste doch mindestens eines dabei sein, mit dem auch Du zurecht kommst.
Ich hatte früher (um auch immer den gleichen Rand zu haben) ein Bach 3CFl und bin jetzt umgestiegen auf Breslmaier 3C-(Schraub-)Rand mit Unterteil F6, für mich eine enorme Verbesserung, zusammen mit einem neuen Mundrohr.
Gruß blechfan
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Re: 3C mit größerer Backbore vs. 3D / Sonderanfertigung für

Beitrag von Sandu »

blechfan hat geschrieben:Ich stelle mir das schwierig vor, eine Sonderanfertigung zu bauen, die dann genau all das kann, was Du Dir erträumst.
Wieviele Versuche werden da wohl nötig sein ... ?
Wäre es nicht viel einfacher, Du suchst Dir aus dem Breslmaier-Sortiment den Dir genehmen Rand aus, und probierst dann mit den Unterteilen von F0 bis F9. Da müsste doch mindestens eines dabei sein, mit dem auch Du zurecht kommst.
Ich hatte früher (um auch immer den gleichen Rand zu haben) ein Bach 3CFl und bin jetzt umgestiegen auf Breslmaier 3C-(Schraub-)Rand mit Unterteil F6, für mich eine enorme Verbesserung, zusammen mit einem neuen Mundrohr.
Gruß blechfan
Das würde ich unterschreiben, in zweierlei Hinsicht.
1. Breslmair ist gut für deine Zwecke. Ich habe mit Breslmair meine Safari vor langem beendet. Für Bigband und richtige High-Noter mag Breslmair nicht geeignet sein (obwohl für mein Empfinden G5 mit J sehr gut abgeht), für den Rest gibt es dort eine zufriedenstellende Lösung.
2. Die extreme "Rumdokterei" mit Mundstücken wird dir keinen Erfolg bringen. Nach zwei Wochen ist meist alles beim Alten. Es sei denn, man hat grundsätzlich verschiedene Anforderungen (Lead versus Sinfonieorchester); da macht natürlich das Mundstück einen Unterschied.
Meine - manchmal mehr, manchmal weniger auftretenden - Schwankungen haben da viel mehr Einfluss, als das Mundstück; gerade was beispielsweise die Empfindung von Widerstand angeht.
Tren
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Re: 3C mit größerer Backbore vs. 3D / Sonderanfertigung für

Beitrag von Tren »

Hab grad bisschen gespielt mit dem 6C und hab die Faddis-Übung gemacht (Akkordtöne aufsteigend, oben so leise wie möglich) und bin leider "hängen geblieben" beim Cis''' schon (höchster Ton wohlgemerkt, nicht Grundton).
-> Keine Lippenschwingung mehr, gefühlt zu starke Fixierung durch den Rand bzw. die Innenkante. Vielleicht auch zu viel Druck appliziert oder falsch angesetzt (da noch etwas ungewohnt gegenüber 3C). Etwas besser beim wiederholen, aber hatte zuvor auch schon unterhalb C''' Anschwingprobleme.
Hab dann direkt das 6B genommen und prompt gings besser (immerhin bis Es''').
-> Einfach mehr Beweglichkeit/Flexibilität bzgl. Randinnenkante.

Vom Rand her somit klares Votum für das 6B. Aber die Frage ist halt, ob ich damit meine Höhenziele auf der TR (Es''' aus dem Spiel heraus) erreichen kann?!
Denn der Kessel ist halt etwas tiefer als beim 6C, auch wenn es nur minimal zu sein scheint (laut Kanstul). Auf jeden Fall ist der Kessel aber deutlich tiefer als beim 3C. Und somit stellt sich die Frage, ob dann der bzgl. Durchmesser gewonnene "Downsizing"-Effekt sich überhaupt positiv bemerkbar machen kann, wenn gleichzeitig der Kessel wieder tiefer ist. :Hä:

Beim Recherchieren (hab auch Threads in engl. sprachigen Foren gelesen) wird das 6B häufig als sehr gutes Mundstück genannt und es wurde wohl auch von einigen bekannten Koryphäen gespielt. Aber sag ja, da Frage ist wie es im Spiel bzgl. Ausdauer und Höhe bestehen würde...

Wenn Tilz oder Klier etwas näher in meiner Nähe wären, wäre ich übrigens schon längst da mal hingefahren. Aber die sind ja praktisch beide im selbe Fleck von Deutschland und von mir immerhin so 350-400km.
Klar, das Thema mit den dummen Randunterschieden bei Bach ist echt nervig!! So dass ich auch schon überlegt hatte wieder auf einen anderen Hersteller zu gehen.
Aber dann muss ich ja wieder en Stück weiter vorne anfangen und mich durcharbeiten.
Dasselbe bei Breslmair... Auch wenn das Konzept echt top ist an sich!
Weiß auch gar nicht wie lange die das beim großen T noch mitmachen. Hab zwar im letzten Jahr 3 Mundstücke auch behalten, aber sicher das Zehnfache hin und her geschickt. :Tock: (Und morgen kommt die nächste Lieferung :cracy: )
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