Körperbetontes Spielen...

Welches wofür / für welchen Zweck

Moderator: Die Moderatoren

hannes
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Beitrag von hannes »

Die Monette-Tipps sind gut fürs Trompetspielen und daher für alle Mundstücke und haben keine unmittelbare Beziehung nur zu Monette.
Der ganze Zauber um Monette schadet bzw. polarisiert eher als dass die objektivewn Tatsachen hervorgehoben werden.
Auch mit der verrücktesten Körperhaltung spiele und v.a. intoniere ich auf Monettes besser als auf allen je gespielten Mundstücken (und das waren unzählige).
Man muss Kontrolle über die Luftführung und die Balance von Luftmenge/-komprimierung in Bezug zur erforderlichen Lautstärke/Tonhöhe haben, um optimal von Monettes zu profitieren.
Wer dies nicht hat, wird durch Monettes wenig helfenden Widerstand haben, um kleine Fehler auszugleichen. Wer allerdings Kontrolle über seine Spielfunktionen hat, kann ansetzen, was er will. Nur: Bei manchen Mundstücken muss man zusätzlich Arbeit aufwenden, um die Intonation zu korrigieren. Da dies viele Trompeter mit druckbetontem Spiel automatisch machen (ihr ANsatz ist weniger relaxed und so trainiert), führt dies bei Monette zu Nachteilen. Außerdem wird bei geringerer Kontrolle über Luftführung/Lippenöffnung/Luftkomprimierung bei Monette der Ton schnell luftig und überträgt die Verkrampfung direkt vom Körper über das Mundstück ins Instrument in den Raum. Engere Mundstücke "verzeihen" mehr und erfordern weniger Kontrolle über ein unverkrampftes ausbalanciertes Spiel.
Wer allerdings Kontrolle erlangt hat, genießt den Vorteil, dass alles was der Körper macht über das Mundstück/Instrument in den Raum gelangt.
Urban Agnas beschrieb dies treffend so, dass er spielt, als sei die Box um das Instrument verschwunden.
Auch bei anderen Mundstücken mit mehr Masse und größerer Bohrung kann man diese Vorteile spüren. Aber bei diesen Mundstücken vermisse ich den Klangreichtum und die exakte Intonation. Selbst bei Monette-Kopien konnte ich noch deutliche Unterschiede hören und v.a. beim Spielen spüren.

Hannes
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Nature Boy
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Beitrag von Nature Boy »

Hi Hannes!

Also könnte man sagen, Monette Mundstücke nur benutzen, wenn man:

- gute Luftführung hat
- Ohne viel Druck
- und entspannt spielt.

Ich habe seit gestern ein Monette B 3 . Im Vergleich zu meinem Denis Wick 1 CW spüre ich noch keinen wirklichen unterschied. Ich habe es gebraucht gekauft und der sehr nette Kollege meinte auch, das es etwas dauern würde eh man die Vorteile richtig hört (so war es bei Ihm). Vielleicht erwarte ich aber auch zu viel, so das ich mich nicht auf das spielen konzentriere, sondern eher aufs hören. Was meinst du?
hannes
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Beitrag von hannes »

Nature Boy hat geschrieben:Hi Hannes!

Also könnte man sagen, Monette Mundstücke nur benutzen, wenn man:

- gute Luftführung hat
- Ohne viel Druck
- und entspannt spielt.
Nein! Alles ist relativ: es geht um ein angepasstes Spielen. Man lernt auch mit einem Mundstück umzugehen und muss nicht von Anfang an perfekt sein. Hession spielt bestimmt nicht "entspannt" bei einem fff-c''''. Aber er bringt den Kraftaufwand eben auf, wo er ihn benötigt. Im normalem Range bei klassischem Klangideal funktioniert es sehr locker, aber man muss halt das beste aus dem Mundstück herausholen. Dies schließt nicht aus, dass man in hohen Lagen und extremen Lautstärken etwas Druck benötigt und mehr Stütze braucht.
Abgewöhnen muss man das ewige Hinbiegen der hohen Töne; dies hat man sich mit konventionellen Mundstücken automatisch angewöhnt. Unterstützt wird das Training durch eine gesunde Körperhaltung und Atmung, wie bei Monette beschrieben. Aber dies sollte man ohnehin mit jedem Equipment üben.

Hannes
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