Unregelmässigkeiten bei Mundstückproduktion

Welches wofür / für welchen Zweck

Moderator: Die Moderatoren

Antworten
Benutzeravatar
Puukka
Besonders Verdient gemacht
Beiträge: 4645
Registriert: Dienstag 11. Januar 2005, 23:55
Meine Instrumente ..: K&H Topline
Wohnort: Krems an der Donau

Unregelmässigkeiten bei Mundstückproduktion

Beitrag von Puukka »

Hallo Freunde
Nachdem wir schon einige Spezialisten in Sachen Instrumentenerzeugen unter uns haben, möchte ich die Chance nutzen.
Stimmt es, daß bei der Mundstückproduktion ( z.B. Bach) Schneidemesser verwendet werden, die je nach Abnutzung grobe Unregelmässigkeiten bei der Produktion verursachen können?
Zum Beispiel hatte ich mal ein Bach 5C, das war mit einem anderen 5C in Sachen Kesseldurchmesser nicht zu vergleichen. Dann habe ich jetzt ein neues 3C, das gegenüber meinem etwas älteren 3C einen ziemlichen Klangunterschied hat. :shock:
Herbert
Bach 7C
K&H Topline
Benutzeravatar
Gerber
ExtremPoster
Beiträge: 356
Registriert: Freitag 8. Oktober 2004, 12:53
Meine Instrumente ..: Olds Special (Bj. 1963 & Bj. 1966)
Keytone Solist "De Luxe" (Bj. 1970)
Wohnort: Bingen

Beitrag von Gerber »

Kommt auch bei Warburton vor. Hatte mal ein 5S mit 6er Backbore mit dem Aufdruck "Ft. Lauderdale" auf dem Kessel. Ein paar Jahre später habe ich mir ein neues gekauft mit der identischen Bezeichnung, nur jetzt ohne die Aufschrift (ich glaube die produzieren jetzt in Mittelamerika). Die Mundstücke waren deutlich unterschiedlich im Spielgefühl.
hornmaker
Instrumentenbauer
Beiträge: 61
Registriert: Freitag 4. Februar 2005, 01:33
Wohnort: Steinfeld / Rheinland-Pfalz
Kontaktdaten:

Präzision ist Glücksache!

Beitrag von hornmaker »

Hallo Puukka!
Wenn Du schon so direkt frägst, möchte ich Dir auch direkt antworten.
Durch diese TurbObore Geschichte bekommen wir zur Zeit massig Mundstücke zum kopieren.
Dass Bach da eine sch.... Qualität hat ist ja bekannt, dass aber 8/10 mm
zwischen dem kleinsten und dem größten 3C liegen hätte ich mir auch nicht träumen lassen.
Sogar die Randformen sind vollkommen unterschiedlich,
Wenn also jemand von uns ein ganz gewöhnliches 1 1/2 C will, muss er uns definitiv sein Original einschicken, um tatsächlich eine exakte Kopie zu erhalten.
Bei anderen Herstellern sieht das nicht viel anders aus.
Aber Ausnahmen bestätigen die Regel.
Klier (JK) und Yamaha haben eine sehr gleichbleibende Qualität.

Übrigens will ich hier als Instrumentenmacher Meister mein Wissen weitergeben, denn nur gut informierte Trompeter sind auch Gute!

:D :D

Grüße

Romeo
Man sollte wissen, von was man redet!!
Benutzeravatar
Düne
SuperPoster
Beiträge: 203
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 17:51
Meine Instrumente ..: Trp.: V. Bach Stad. MLV,
H. Finke "Deutsche B-Trp.",
Mpc.: B. Tilz Spezialanfertigung
Wohnort: Bielefeld

Beitrag von Düne »

Hi,

meines Wissens nach drehen Yamaha und Klier auch auf CNC Maschinen. Da gibt's denn ja auch längere Werkzeug-Standzeiten, Verschleißalarm und viel größere Präzision. Viele Mundstückhersteller nutzen in der Tat noch Formmeißel u.ä. um z.B. Randformen zu drehen. Bei Bach wurden mit einem Formmeißel wahrscheinlich, ohne auf Abnutzung zu achten, mehrere Tausender- Serien gedreht.
Mein Tilz-Mundstück müsste Morgen bei Exbrass eintreffen. Bin mal auf das Ergebnis der 1:1 Kopie gespannt.

Grüße,
Düne :wink:
Benutzeravatar
Puukka
Besonders Verdient gemacht
Beiträge: 4645
Registriert: Dienstag 11. Januar 2005, 23:55
Meine Instrumente ..: K&H Topline
Wohnort: Krems an der Donau

Beitrag von Puukka »

Danke für Eure Antworten! :D
Somit sollte ich doch lieber nicht mein Mundstück verlieren sonst heissts Umgewöhnen.
L.G. Herbert
Bach 7C
K&H Topline
Benutzeravatar
Düne
SuperPoster
Beiträge: 203
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 17:51
Meine Instrumente ..: Trp.: V. Bach Stad. MLV,
H. Finke "Deutsche B-Trp.",
Mpc.: B. Tilz Spezialanfertigung
Wohnort: Bielefeld

Unterschiede bei Bach Mundstücken

Beitrag von Düne »

Richtig!
Unterschiede gibt's z.B. (Beispiel Bach #1) auch zwischen den New York und Mt. Vernon Serien, sowie den ersten Elkhart Serien. Anfang/Mitte der 70'er Jahre wurden dann nochmals Veränderungen vorgenommen.
Es bestehen ebenfalls Unterschiede zwischen den schmal/groß gestempelten (alt; manuell gedreht) und den groß gelaserten (Mitte 90'er; CNC gedreht), sowie den breit/groß gestempelten (heute; CNC gedreht) Serien. Innerhalb dieser Baureihen kommt es weiterhin auf die Werkzeugabnutzungen, Qualitätskontrolle etc. an. Die Amis nehmen's da nicht so genau.
Anders sieht's da bei Klier, Yamaha und Konsorten aus. Die wechseln öfter die Werkzeuge und prüfen mehr und genauer.

Also, nicht verlieren! Das gleiche Mundstück gibt's auch bei Serien nicht nochmal!

Gruß,
Michael :wink:
hornmaker
Instrumentenbauer
Beiträge: 61
Registriert: Freitag 4. Februar 2005, 01:33
Wohnort: Steinfeld / Rheinland-Pfalz
Kontaktdaten:

Tolle Toleranzen!

Beitrag von hornmaker »

Hallo zusammen!
In der letzten Zeit bekommen wir doch recht viele Mundstücke zu Gesicht und man muss tatsächlich bestätigen, dass bei Bach Mundstücke mit der gleichen Bezeichnung (z.B. 3C) eine Toleranz von bis zu 6/10 MM aufweisen, darüber hinaus sind oft die Randformen unterschiedlich.

Wirklich gute Arbeit liefert da Klier und Yamaha ab, da sind die masslichen Unterschiede wirklich im µ-Bereich!!!

Aber keine Panik!
Man kann sehr genaue Kopien von seinem Schätzchen machen!
:lol:
So long!

r. aus S.
Man sollte wissen, von was man redet!!
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste