Silent Brass oder Übedämpfer?

[Trumpetplayer]

Hallo zusammen!
Vor ein paar Tagen hab ich mir den shhhhMute Übedämpfer zugelegt und muss sagen, dass ich mit dem Teil nicht wirklich zufrieden bin. Das nächste Jahr werde ich wohl ausschließlich mit Dämpfer üben können. Ich kann mir vorstellen, dass sich die Genauigkeit und Intonation stark verschlechtert, wenn man längere Zeit mit dem Übedämpfer arbeitet. Hat jemand dazu Erfahrungen?
Da es in meinem Fall eine langfristige Entscheidung ist: Was ratet ihr mir? Wäre Silent Brass die bessere Alternative? Geld spielt in diesem Fall nur eine untergeordnetet Rolle, ich will einfach das bessere System.

Danke schon mal für die Antworten!

[Hochwälder]

Ich habe auch schon verschiedene getestet und bin beim Bremner sshhMute hängen geblieben.
Selbst der teure Bestbrass kommt da mMn nicht mit.
Den Silent Brass hab ich verkauft, nette Spielerei aber auch nicht das Wahre.
Vielleicht kennt ja noch jemand andere Alternativen, mE hast du aber einen der Besten....(auch Preis/Leistung).

[Toneking]

hier meine Eindrücke:
http://trompetenforum.de/TF/viewtopic.p ... er#p152956

Lass dir am besten eine Auswahl zusenden, und probiere aus, welcher dir selbst am ehesten liegt. Falls du nicht allzu leise werden musst, könnstest du ggf. auch mit einem Harmon oder Wah-Wah Mute auskommen. Ich hatte da auch mal mit experimentiert und die Öffnung teilweise mit Klebeband verschlossen.

[Trumpetjörgi]

Hier auch noch mal eine Tabelle:
http://www.dallasmusic.org/gearhead/Pra ... Mutes.html
Ich glaube die ideale Lösung gibt es nicht!
Ich hab inzwischen 4 Lsg. Bremer, Best-Brass, Mannie-Klein (New stone line) und Yamaha
und verwende sie nach Lust und Laune.
Mist oder Schäisse ist alles!
Einige Bekannte verwenden nur die Yamaha-Dämpfer ohne Elektrik und Kabel, ich kann mich damit garnicht anfreunden.
Bei Yamaha sind die Kabel das empfindlichste Teil und wenn die nicht richtig stecken oder kaputtgehen krachts in den Ohren nervtötend!
Wenn ich richtig, fest üben muss nehme ich aber meistens das komplette Yamaha-Teil, allerdings aufgepimpt: Studio ST5 mit Kopfhörer von Bose
http://www.bose.de/DE/de/home-and-perso ... eadphones/
Viel Kabelgewirr, es geht aber so für mich noch(!!!!) am besten aber nicht wirklich gut!

[OldEmo]

Mir hat noch kein Übungsdämpfer gefallen und mit Harmon wird es zwar leise, aber das Spielgefühl ist völlig anders. Es fühlt sich an wie eine mit Watte gefüllte Luftpumpe.

Als Kompromiß benutze ich zum Üben schon eher mal einen Cup-Mute, den Hush-Hush von EMO. Der macht auch relativ leise, das Spielgefühl ändert sich nicht so sehr und es gibt viel Feedback. Die Lautstärke mit 1cm offenem Cup ist kaum mehr als ein dudelndes Küchenradio, und wer es leiser will, kann ihn noch weiter zumachen.

[mk-trumpet]

Neben der guten Beschreibung von Toneking wäre vielleicht noch zusätzlich der Trumcor Lyric Stealth Mute zu nennen, der ist auch nicht schlecht. Ich nehme hauptsächlich Bestbrass. Ich übe seit zig Jahren mit Übungsdämpfer und denke nicht, dass sich da intonationsmässig oder überhaupt irgendwas verschlechtert.

[Cavaillé]

Mir hat noch kein Übungsdämpfer gefallen und mit Harmon wird es zwar leise, aber das Spielgefühl ist völlig anders. Es fühlt sich an wie eine mit Watte gefüllte Luftpumpe.

Genau so ist es, auch wegen des Gewichts würde ich nie einen Harmon nehmen.
Ich spiele seit Jahren 80 % meines Programms mit Übedämpfer, und zwar damit http://www.thomann.de/de/wallace_uebung ... ompete.htm. Der ist nach meiner Meinung und der meiner Brezeln der einzige, der keinen Intonationsknick hat, ein offenes Blasgefühl hat und nicht zu teuer ist. Nachteil ist, dass er trotz Hauchen in den Becher relativ fest eingedreht werden muss, um nicht rauszufallen. Wird mit zunehmender Abnutzung = Aufrauhunng des Kunststoffs besser. Habe außerdem den ShhMute und den Stomvi practice Mute, die sind etwas kleiner und leichter, gut für die Reise, stimmen aber nicht und machen zu. Der Silent Brass ist mir zu umständlich.

Lass dir am besten eine Auswahl zusenden, und probiere aus, welcher dir selbst am ehesten liegt

So würde ich es machen, gib dem Wallace eine Chance

Gruß, Thomas.

Ach so, noch eins, wenn man sehr viel mit Übedämpfer übt, kann das den Effekt haben, dass man versucht, die Originallautstärke zu erreichen. Damit klingt man dann zwar ohne Mute "erstaunlich präsent", hat aber viel von der erforderlichen Kontrolle über die kleine Lippenöffnung und damit auch leichte Höhe verloren. Gilt übrigens auch für das Buzzing, wenn zu laut betrieben.

[Symphoniker]

Na, ja, man sollte mit dem Überdämpfer auf alle Fälle sehr aufmerksam üben. Ich persönlich finde, dass alles größtenteils von der eigenen Einstellung abhängt. Sich auf was Neues einzustellen ist ja schon mal eine Übung für sich. Da kann man dann eben nicht genauso reinspielen, wie ohne Dämpfer. Kontrolle ist angesagt. Ich habe gute Erfahrungen mit Silentbrass gemacht. Man kann ja Silentbrass auch ohne das dazu gehörende Gerät benutzen, dann ist es auch nur Übedämpfer. Intonation? Das Thema lässt sich durch Kontrollgeräte, wie Stimmgerät lösen. das Thema hat man ja sowieso schon, wenn man auf verschiedenen Instrumenten unterwegs ist. Also gilt primär: inneres Ohr schulen! Zugegeben, es gibt Material, dass es einem leichter fallen lässt, bestimmte Probleme zu lösen, aber das ist jeden Tag etwas anders, auch wenn die Bedingungen scheinbar gleich sind. Das bedeutet im Klartext, man hat mit Silentbrass einige Möglichkeiten durch die Einbindung von digitalen Komponenten, die man mit Nur-Übedämpfern nicht hat. (man kann das Ding problemlos über ein Laptop laufen lassen und dann zum Beispiel die Begleitung eines Stückes mit dazu laufen lassen >über Sibelius etc.> und hat so gleichzeitig die Kontrolle der Intonation und des Rhythmusses mit auf dem Schirm. Und das alles im Hotelzimmer, wo einen dann kaum jemand hört.). Wenn man nicht so viel Aufwand braucht, reicht natürlich ein einfacher Übedämpfer. Und wie schon gesagt: Es kommt immer darauf an, was man in welcher Absicht und Qualität übt....... (Die Finger stört der Übedämpfer gewiss nicht!!!)