Probleme mit tiefen Tönen mit Wow Wow Dämpfer

z.B. Dämpfer, Übungsgeräte...

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Blind Wolf
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Probleme mit tiefen Tönen mit Wow Wow Dämpfer

Beitrag von Blind Wolf »

Hallo zusammen,
ich spiele seit einigen Monaten mit einem Harmon Wow Wow Dämpfer ganz aus Kupfer, wobei ich meistens den Innenzug rausnehme.
Mein Problem: Der Klang ist nach meinem Geschmack, aber es ist für mich schwierig, die tiefen Töne anzusprechen, etwa vom C (= Bb) abwärts. Ist das nun Übungssache oder liegt es am Dämpfer, bzw. sollte ich einen anderen Dämpfer verwenden, bei dem dieses Problem nicht auftritt?
Grüße von Wolf
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beha
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Re: Probleme mit tiefen Tönen mit Wow Wow Dämpfer

Beitrag von beha »

Hast du denn ohne Dämpfer einen brauchbaren Sound im tiefen Register, d.h. offen, fokussiert und vollklingend?
Wenn ja liegts es möglicherweise an der Kombination Horn Dämpfer, wenn nein hilft wohl nur Üben (auch mit Pedaltönen) um das tiefe Register für dich zu öffnen.
buddy
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Re: Probleme mit tiefen Tönen mit Wow Wow Dämpfer

Beitrag von buddy »

Wozu die Mühen, die tiefsten Töne sind sowieso nicht das übliche Register für einen Harmon.
Der Old Time Jazz und Swing wird häufig mit "stem" gespielt oder eben mit anderen Dämpfern, ohne stem geht der Klang bekanntlich in Richtung Cool Jazz bzw. Miles.
kamillo
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Re: Probleme mit tiefen Tönen mit Wow Wow Dämpfer

Beitrag von kamillo »

Hallo Wolf,

Ich habe den selben Effekt, allerdings nur ohne Stem. Mit Innenzug sind Ansprache und slotting genau so gut wie ohne Dämpfer. Bislang habe ich mir keine weiteren Gedanken darüber gemacht, da 1. ich das auf meinen alten, billigen + zerbeulten Alu-Harmon geschoben habe und 2. das nur bei den 4 tiefsten Tönen - also von a (klingend g) abwärts - auftritt. Und die sind für mich auch im Oldtime-Jazz nicht unbedingt "die" harmon-sound-Töne...

Uli
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dunbia
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Re: Probleme mit tiefen Tönen mit Wow Wow Dämpfer

Beitrag von dunbia »

Wolf, versuchs mal mit einem Wah-Wah-Dämpfer...
:D
Blind Wolf
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Re: Probleme mit tiefen Tönen mit Wow Wow Dämpfer

Beitrag von Blind Wolf »

Für mich war/ist das zunächst mal keine Stilfrage, mich interessierte das Phänomen an sich. Wie Kamillo schreibt, hat er den gleichen Effekt auch mit einem Dämpfer aus Aluminium, wenn der Stem raus ist. Also ist es wohl keine Frage des Materials, es soll aber wohl auch Dämpfer mit mehreren verarbeiteten Materialien geben, also Kupfer und Alu zusammen, die hab ich noch nicht probiert.
Klar, auch mein Dämpfer ist mit Stem problemlos, und auch klar, Old Time und Swing spiele ich mit und auch mit Straight. (Aber ich mag auch mal "cool" sein :-), und den unteren Bereich mit einzubeziehen, was spricht dagegen? Nichts. Suum cuique.
Es hat auch wohl etwas damit zu tun, ob ich den Harmon auf ein Kornett oder eine Trompete stecke, und was das jeweils für ein Instrument ist.
Ich werde mal ein bisschen weiter experimentieren.
Grüße von Wolf
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Blind Wolf
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Re: Probleme mit tiefen Tönen mit Wow Wow Dämpfer

Beitrag von Blind Wolf »

Wieso mein Beitrag zweimal erscheint, ist mir rätselhaft. Vielleicht kann die Moderation einen löschen und den schöneren stehen lassen?
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Re: Probleme mit tiefen Tönen mit Wow Wow Dämpfer

Beitrag von OldEmo »

Ich habe einen alten EMO-Harmon, der sich genauso benimmt. Klanglich fand ich ihn auch nie so besonders, eher muffig. Irgendwann hab ich mir einen Jo Ral Bubble aus Alu gekauft, der m.E. in jeder Hinsicht besser ist. Die tiefen Töne sprechen damit recht gut an, und sie klingen besser als mit dem EMO - ist aber relativ, schön finde ich das immer noch nicht. Wie schon oben gesagt, das ist nicht die beste Lage für einen Harmon.

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Re: Probleme mit tiefen Tönen mit Wow Wow Dämpfer

Beitrag von kamillo »

Hallo Wolf,

die Frage nach dem Phänomen an sich finde ich interessant - leider habe ich im Moment nur extrem wenig Gelegenheit für die Trompete.
Kurzes Experimentieren mit dem Harmon ohne stem hat ergeben:

1. Pedaltöne sprechen normal gut an, intonieren aber deutlich tiefer als ohne Harmon
2. den "schwabbeligen" Bereich gibt es nicht mehr, wenn der Zug auch nur knapp im Harmon steckt, also einige Zentimeter heraus guckt
3. wenn ich statt des stem einen Finger nehme und die Harmon-Öffnung damit fast verschließe, gibt es den schwabbeligen Bereich auch nicht.
4. Tiefster Ton (fis / klingend e) mit Finger stabil, dann Finger langsam entfernen : Das Einsetzen des Schwabbeleffekts ist deutlich zu merken, inklusive sound-Änderung. Überraschend: Vom stabil schwingenden fis bleibt der Ton nach mehrmaligem Probieren trotzdem stabil (schwabbelt nicht!), wird aber mindestens einen Halbton tiefer. Es ließ sich eine Fingerposition finden, die ohne bending ein gut intoniertes (Stimmgerät) f(es) ermöglichte (mal von der Soundqualität abgesehen).
5. In höheren und hohen Lagen bewirkt der Harmon bei mir eine Erhöhung der Intonation.

Überlegungen (spontann und nicht durchdacht!):
Es scheint verschiedene physikalische Effekte zu geben, die bezüglich des Harmons gegenläufige Wirkung haben (abgesehen von der Veränderung des Klangs bzw. des Frequenzspektrums):

Bei höheren Frequenzen (oberhalb der "Schwabbelschwelle") scheinen diejenigen Effekte zu dominieren, die den Harmon als eine Verkürzung der Röhre wirken lassen. Folge : höhere Intonation.
Bei tieferen Frequenzen (unterhalb der Schwabbelschwelle) wirkt sich der Harmon als Verlängerung des Trompetenrohres aus, die Intonation wird tiefer.

Könnte man alle Effekte erfassen und in einer mathematischen Formel als frequenzabhängige Funktion beschreiben, würde ich in ihr eine Unstetigkeitsstelle vermuten. In ihrer Umgebung ist der effektive Grundton nicht eindeutig definiert auf Grund der konkurrierenden Effekte (z.B.durch Reflexionen, schwingendes Luftvolumen im Harmon und vieles anderes).

Ich hab noch ein bißchen rumprobiert und meine, einmal eine Fingerposition gefunden zu haben, bei der der Schwabbelbereich nach oben in Richtung d (c) verschoben war, die ganz tiefen Töne gingen dafür deutlich besser. Auch das spricht für einen nach oben wie nach unten begrenzten Bereich.

Ob der problematische Harmon-Bereich durch Übung zu beherrschen ist, kann ich nicht sagen. Ich vermute aber ja, nicht zu letzt wegen des reproduzierbar erreichten stimmenden f (es), s.o.

Den Elfmeter versenke ich mal selbst: Wenn jemand das alles als das Geschwabbel eines Laien mit unzureichend stabilem Ansatz qualifiziert, würde ich mich schwer tun, ihm zu widersprechen... :narr:

Aber die Vorstellung vom Harmon als ein Filter, dessen Dämpfungskurve im Tieftonbereich für die Grundschwingungsfrequenzen ein Maximum hat, entlastet mich doch bei der Frage nach bläserischem Unvermögen.


I´m through, goodbye (das ist auch ´n schöner alter blues..)

Uli
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Re: Probleme mit tiefen Tönen mit Wow Wow Dämpfer

Beitrag von Blind Wolf »

Dass sich bei Dämpferverwendung der pitch leicht erhöht und wie damit umzugehen ist, ist bekannt:
http://www.youtube.com/watch?v=V9xZ2gqUC9Q
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Re: Probleme mit tiefen Tönen mit Wow Wow Dämpfer

Beitrag von OldEmo »

Es ist schon so, die Intonation ist bei den meisten Harmons ohne Stem schwierig. Der Jo Ral macht das m.E. immer noch am besten, im Video ist er ebenfalls zu sehen - er wird schon wissen, warum.

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