Reperaturen am und um's Allerheiligste

z.B. Dämpfer, Übungsgeräte...

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Miss Trumpet
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Reperaturen am und um's Allerheiligste

Beitrag von Miss Trumpet »

Hallo ihr Lieben,

Sind vielleicht unter Euch begabte, um nicht zu sagen begnadete Hobby-Instrumenten-Macher?!?
Seid Ihr auch schon draufgekommen, dass es eine Menge kleinerer Service-Arbeiten gibt, die man nicht für bare Münze dem Fachmann überlassen muss (der sie dann mit mitleidigem Lächeln in zwei-drei Handgriffen erledigt hat, oder womöglich schlampig und teuer zu gleich ist), sondern die man auch selbst mit wenig Aufwand machen kann, vorausgesetzt man ist "handwerklich geschickt"?!?

Na dann willkommen unter Gleichgesinnten! Ich würde gerne den Anstoß zu einem Erfahrungsaustausch über Instrumentenpflege und Selfmade-Service allgemein geben. Hier ein paar Aspekte für den Start:

*) Tipps und Tricks bei der Pflege von Silber / Gold / Lack / unveredelten Oberflächen

*) Das Mundstück steckt.

*) Das Drehventil / das Perinetventil klappert so komisch

*) Das Drehventil / das Perinetventil steckt.

*) Die Züge stecken oder gehen schlecht (weil oxidiert - wie man die schmiert, wissen wir hoffentlich alle...)

*) Die Ventilkappen gehen nicht auf

*) Reinigung innen und außen

Für alle Profis:

*) Entkalken von (alten) Instrumenten

*) Die Pflege des Innenlebens von geöffneten Drehventilen / Perinetventilen

*) Das Einschleifen von Ventilzylindern

...
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MorpheusCologne
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Re: Reperaturen am und um's Allerheiligste

Beitrag von MorpheusCologne »

Miss Trumpet hat geschrieben:Hallo ihr Lieben,

*) Das Mundstück steckt.


...
ist mir mal passiert, weil ich über nacht das mundstück drauf gelassen hatte (ja ich weiss :roll: ;-)), bin zum musikgeschäft gefahren, da gab es ein werkzeug mit dem das mundstuck innerhalb von 10 sek. abgezogen wurde. hab mal geschaut, kostet hier 49
http://www.netzmarkt.de/thomann/artikel ... 6e6b2f03b4

wobei mir der kauf zu teuer war, denn das musikgeschäft hat es umsonst gemacht.
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guenni-trumpet
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Beitrag von guenni-trumpet »

Hi,
ich hab schon öfters die Zylinderventile bei einer meiner (früheren) Trompeten rausgeschraubt und von Ablagerungen gereinigt. Dabei muss man aber vorsichtig zu Werke gehen, weil man relativ schnell was beschädigen kann. Aber wie ein rohes Ei muss man die auch nicht behandeln. Wenn man mal nem Trompetenbauer zuschaut, wie die zu Werke gehen, da kriegt man manchmal Angst um das gute Stück...
Wenn das Mundstück aber feststeckt, dann ja anicht selbst mit ner Zange oder so was rumhantieren, das kann ganz böse enden.... Ansonsten ist ein kleiner Schraubenzieher nicht verkehrt, um mal ne Schraube fest zu ziehen, die sich bei den Drehventilstangen gelockert hat usw.
guenni-trumpet
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

@Morpheus Cologne:

Bei steckendem Mundstück kann man vor dem Weg zum Instrumentenmacher mit Mundstückabzieher auch noch folgendes probieren:
Etwas gegen das Mundstück schlagen, und zwar von der Seite - manchmal sitzt das Mundstück durch genau so einen (unabsichtlichen) Schlag fest, und man bekommt es genauso wieder raus.
Oder 15 min in die Tiefkühltruhe legen und dann heißes Wasser über das vordere Ende des Mundrohres legen, ohne das etwas auf das Mundstück kommt. Das Mundrohr ist durch den Temperaturunterschied dann etwas weiter als zuvor, das reicht manchmal schon, um das Mundstück wieder abzuziehen.

@guenni-trumpet

Reinigst du das Innenleben nur mit Wasser und Bürste, oder gehst du da auch anders vor, wenn z.B. Ablagerungen zu sehr ausgehärtet sind?
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lurchi
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Innenleben reinigen

Beitrag von lurchi »

Also, zum Reinigen des Innenlebens eignet sich prima etwas Kaffeemaschinenentkalker und Spülmittel. Einfach die auseinandergebauteTrompete hineinlegen. Zumindest bei meinem versilberten Teil kein Problem.
Über festsitzende Ventile kann ich nichts sagen, da ist Getzen der falsche Kandidat.

Gruß
Uli
12345678
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Beitrag von 12345678 »

Hallo,

also ich kann das verstehen, dass man das ein oder andere gerne
selbst erledigen will.

Aber meine Devise heisst erst einmal die Finger davon lassen!
Insbesondere von den tollen Tips hier im Forum.
Denn wenn man mal was versaut, dann kann es richtig teuer werden.

Ich lasse grundsaetzlich die Finger von den Kannen, das ich brauche, und die perfekt funktionieren muessen.

Mit diesen gehe ich zu der Werkstatt meines VERTRAUENS.
Denn Werkstatt ist nicht Werkstatt, das ist leider so !
Da wird dann ach mal schnell gut fuer die Kaffeekasse was gerichtet,
und ich weiss meine Instrumente in super guten Haenden.

Gruss

PS: Mein bester Tip zur Pflege. Mit dem Blech immer vorsichtig umgehen
Schon gibt es keine Dellen !
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guenni-trumpet
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Beitrag von guenni-trumpet »

@Miss Trumpet

Härtere Verunreinigungen in den Ventilen hab ich auch schon selbst entfernt. Zuerst hab ichs natürlich mit Entkalker (Bio-Entkalker) versucht, aber manchmal sind die Ablagerungen so fest, dass der nicht mehr alles wegbringt. Ich hab dann die Ablagerungen ein bisschen mit Metarex-Putzwolle bearbeitet, aber ganz vorsichtig, damit nicht der Ventilzylinder verletzt wird. Auf die Dauer ist da natürlich nicht ideal, aber ein- zweimal insgesamt kann man das schon machen. Man sollte aber unbedingt darauf achten, dass man die festen Ablagerungen nicht mit einem scharfen Gegenstand abkratzt, sonst bekommt man Rillen/Riefen in das Messing, was dazu führen kann, dass die Ventile nicht mehr einwandfrei laufen.
guenni-trumpet
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Beitrag von MorpheusCologne »

Miss Trumpet hat geschrieben:@Morpheus Cologne:

Bei steckendem Mundstück kann man vor dem Weg zum Instrumentenmacher mit Mundstückabzieher auch noch folgendes probieren:
Etwas gegen das Mundstück schlagen, und zwar von der Seite - manchmal sitzt das Mundstück durch genau so einen (unabsichtlichen) Schlag fest, und man bekommt es genauso wieder raus.
Oder 15 min in die Tiefkühltruhe legen und dann heißes Wasser über das vordere Ende des Mundrohres legen, ohne das etwas auf das Mundstück kommt. Das Mundrohr ist durch den Temperaturunterschied dann etwas weiter als zuvor, das reicht manchmal schon, um das Mundstück wieder abzuziehen.
danke für den tipp. wie gesagt, glücklicherweise ist es mir erst einmal passiert und seitdem pass ich auf wie jeck ;)

was das reinigen anbelangt so habe ich von "cleanup" ein reinigungsmittel für metallblasinstrumente.
ich lasse die badewanne mit lauwarmen (nicht zu heissen) wasser einlaufen, gebe dieses mittel dazu und leg dann die trompete rein.
halbe stunde einwirken lassen, dann mit bürste alles durchreinigen und fertig :)
grrr...
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Beitrag von grrr... »

hey guenni, du bist im besitz von metarex?!
hast du das erst kürzlich gekauft, oder ist es auch schon seit ewigkeiten in deinem besitz?! ich hatte mir das mal ausgeliehen, musste es aber wieder artig zum Besitzer zurück bringen. Aber für schon arg verschmutze Stellen, also eher Züge o.ä., hat es mich wirklich begeistert..
könntest du mir vllt trotzdem sagen, wo du das her hattest?
vielen dank, lieben gruß
Ein Hallo vom Wege an die prickelnde Zukunft.
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guenni-trumpet
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Beitrag von guenni-trumpet »

Hi grrr......,
die Metarex Putzwolle, die ich habe, ist schon ewig alt. Ich weiß jetzt nicht, obs die überhaupt noch gibt.....Da meine Putzwolle aber noch ziemlich lange reicht, habe ich mir auch noch keine Gedanken darüber gemacht, wo man die herbekommen könnte...
guenni-trumpet
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Frage: Was ist das besondere an "Metarex" Putzwolle? Ist das Stahlwolle oder was anderes?
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Stahlwolle?

Beitrag von lurchi »

Also, ich wär schon sehr vorsichtig mit Stahlwolle. Eigentlich sollte man nix in die Trompete tun was härter als das Messing ist. Aber gibt es nicht so ne Art Flaschenbürste mit Messingborsten?
Ich glaub, sowas bau ich mir mal. Dünnen Messingdraht in kurze Borsten schneiden (geht am besten mit der Schere, wenn es nicht gerade die Stoffschere meiner Frau ist), einen dickeren Kupferdraht doppelt nehmen, die dünnen borsten dazwischenlegen und mit einer Zange den doppelten Kupferdraht verzwirbeln, das sollte doch das gewünschte Ergebnis liefern. Eine lange dünne Bürste für das Mundrohr, eine dickere für die Ventile.

Gruß
Uli
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Beitrag von grrr... »

ja guenni, das hatte ich befürchtet. ich such das zeug wirklich regelmäßig, egal wo ich bin..was es genau ist, kann ich euch nicht sagen, ich weiß nur, dass es die uralt verschmockten züge eines freundes in nullkommanix auf hochglanz poliert hatte ohne spuren oder macken|kratzer zu hinterlassen...
der einzige nachteil den man damals spürte, war die etwas ausgeprägetere duftnote.. ;)

dann werd ich wohl weitersuchen müssen..
Ein Hallo vom Wege an die prickelnde Zukunft.
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Sagt mal, ist dieses Metarex vielleicht bloß irgendein grobes Zellstoffmaterial, dass mit einer Scheuer- bzw. Poliermittel imprägniert ist? Ich meine, wenn das Zeug übel riecht, dann ist irgendeine Chemikalie drinnen, oder?

Zur Stahlwolle: also ich hab das Zeug nur bei alten, ausgeschlagenen und total verkalkten Instrumenten für das Ventil-Innenleben verwendet - ICH WÜRDE ES NIEMALS FÜR EIN EHER NEUERES INSTRUMENT MIT EINEM WERT VON 500,- EURO AUFWÄRTS VERWENDEN! Schließlich kratzt die Stahlwolle, auch wenn's ganz viele feine Kratzer sind.

Das mit der Messingbürste ist mir ein bisschen zu hoch: wie soll das mit so einem kleinen Bürstchen funktionieren? Schließlich muss ja wenn, dann alles entfernt werden.

FRAGE: Wenn ihr die Ventilbuchse (Drehventil) von Ablagerungen befreien wollt (wenn der Wechsel entfernt ist), wie macht ihr das?!?
Mein Problem ist: Chemikalien wie z.B. Zitronensäure od. dgl. funktionieren nicht, weil sie gleich wieder ablaufen durch die verschieden Öffnungen, die Säure müßte aber einige Zeit einwirken, sonst nützt sie nichts. Und mit Bürsten kann man auch nicht viel anrichten, weil man nicht so recht in die Winkel kommt. Bitte um Ratschläge / Erfahrungsberichte!

LG, Miss Trumpet
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guenni-trumpet
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Beitrag von guenni-trumpet »

Hi grrr...
es gibt sie noch, die Putzwolle...
Schau mal hier nach:
http://www.lindberg.de/catalog/product_ ... ts_id=5286
Metarex ist keine Stahlwolle, sondern eine speziell imprägnierte Putzwatte (stinkt grausam und macht schwarze Finger, ist also Chemie). Mit der kriegt man die meisten Ablagerungen weg. Am besten ist, wenn man die Trompete vorher in ein lauwarmes Bad mit Bio-Entkalker legt, so ca. 1/2 Stunde. Wenn das alles nix hilft, ab zum Trompetenbauer.
guenni-trumpet
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