Mikrofon - Tipps gesucht

z.B. Dämpfer, Übungsgeräte...

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joe
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Mikrofon - Tipps gesucht

Beitrag von joe »

Hallo allerseits,

ich will mir ein Mikro zur Trompete anschaffen. Gedacht ist es für den Live-Einsatz mit einer Rockband. Meine bisherigen Gedanken dazu sind noch etwas konfus und beruhen nur auf [angelesener] Theorie:
- Eher eins zum Anklipsen am Schallbecher? (Vorteil: Ich kann mich bewegen und das Mikro bleibt immer an der richtigen Stelle.)
- Oder doch lieber ein Stativmikro? (Vorteile: Lässt sich mit akustischen Monitoren à la SoundBack kombinieren. Evtl. besser geeignet (?) wenn ich mal mit Dämpfer (Harmon) spielen will.)
- Falls Stativmikro: Dynamisch (Vorteile: Hält mehr Schalldruck aus, preisgünstiger), oder Kondensator (Vorteil: Linearer Frequenzgang => weniger Klangverluste)?

Kann mich da jemand mit Tipps aus seinem reichen Erfahrungsschatz versorgen? Danke auch schon mal.
- Joe
hornucopia
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Beitrag von hornucopia »

hi, ich kann Dir das Trompetenmikro von SD-System wirklich ans Herz legen. Ist ne richtig amtliche Sache. Wird auch von vielen Profis gespielt.
Läßt sich gut an der Trompete befestigen und ist auch mit Dämpfer einsetzbar. Ich hab es, ich glaub es heißt LCM 77, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Guck mal bei Google nach der Seite von SD. Ich bin sehr zufrieden. Es ist in der Anschaffung etwas teurer, aber dafür echt super!
Mit den anderen Fabrikaten kenn ich mich nicht aus, hab mir damals direkt dieses Teil gekauft und es nicht bereut. Die Konkurenz ist wohl um einiges günstiger!!
joe
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Meinst Du das mit dem Gestänge?

Beitrag von joe »

Vielen Dank hornucopia.
SD scheint wirklich vom feinsten zu sein, das sieht man schon am Preis: 355 EUR bei Thomann für das LCM-77. (Du hast Dich richtig erinnert!) Ich seh's aber irgendwie ein, schließlich soll's eine "langfristige Investition" werden.
Noch eine Zusatzfrage: Verwendest Du die Variante mit der Stange, die irgendwo am Trompetenrohr angebracht wird (LCM-77 LP) oder doch das mit dem Clip zum Anklemmen am Schallbecher (LCM-77 FL)?
- Joe
baldici
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Beitrag von baldici »

Ich hab mich seinerzeit für das AKG C419 mit Batteriefach entschieden (159,- bei Thomann) und habs nie bereut.

Der Clip sitzt bombenfest und stört vom Gewicht her überhaupt nicht, das Batterieteil kannst du an den Gürtel klippen, und der Mikro-Arm ist - sehr praktisch! - lang genug für einen Harmon-Dämpfer. Sound ist 1A.

Weiterer Vorteil: Du hast am Batteriefach einen Volumenregler - das heißt, du kannst z. B. beim Soundcheck etwas zurückdrehen und hast dann im Ernstfall noch Reserven, falls du ein Solo hast oder sich die Gitarrenabteilung während des Gigs lauter dreht (und das tut sie, verlass dich drauf! :wink: ). Und wenn du grade Pause hast, kannst du das Clip-Mikro mit einem Handgriff runtertun und die Tröte wie gewohnt abstellen (das geht beim SDS nicht so ohne weiteres).

Also, wärmste Empfehlung für AKG!

Gruß,

Martin
joe
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Kann ich meinen Geldbeutel also doch schonen ?-)

Beitrag von joe »

Servus baldici, vielen Dank für Deine Alternativmeinung.
Ich war schon am Rechnen, ob/wann ich mir das SD leisten könnte. Jetzt keimt Hoffnung, dass es auch das preisgünstigere AKG tut. Zumal ich kein Profi mit gehobenen Ansprüchen bin - und auch so schnell nicht werde. Ich werd' wohl beides mal ausprobieren.
- Joe

P.S.: Dass Dein Wink bzgl. Gitarrenabteilung stimmt, weiß ich aus erster Hand. Trompete ist mein Zweitinstrument, hauptamtlich mühe ich mich -- an der Gitarre. :wink:
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Gerber
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Beitrag von Gerber »

Eine weitere Alternative ist Shure Beta 98s oder Beta 98 H/C.
Bild

Bild

Die liegen preislich zwischen SD-Systems und AKG, klingen aber deutlich besser als AKG (AKG kling mir etwas zu "mittig" und leblos).
Kostet zwischen 250 und 300 Euros.
joe
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Hab' mir eben die technischen Daten angeschaut

Beitrag von joe »

Erst mal danke für den Tipp!
Das Shure scheint - wenn ich nur den Frequenzgang laut Herstellerangaben anschaue - einen ausgeprägten Proximity-Effekt zu haben. Im Nahbereich (so auch beim Einsatz am Schallbecher der Tröte) hebt es demnach die Tiefen kräftig an. Wahrscheinlich macht das den Effekt aus, weswegen Du das AKG als vergleichsweise "mittig" bzw. "leblos" bezeichnest.
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bubblegumjazz
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Beitrag von bubblegumjazz »

Hallo,

ich überlege auch gerade die Anschaffung eines Mikrophons allerdings für ein Saxophon. Ich hab noch gar keine Ahnung von Mikros. Ich erkundige für einen Freund.
Die Mikros, die Ihr beschrieben habt, hab ich mir bei Thomann mal angeschaut. Aber wie ich es richtig sehe, braucht man dazu noch die Empfangsstation (zB. das Set von AKG). Das hebt den Preis dann deutlich an. Oder sollte man lieber Empfänger und Mikro+Sender von unterschiedlichen Herstellern kaufen?
joe
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Mein Kenntnisstand...

Beitrag von joe »

Ich hab' da auch keinen Überblick, nur ein paar Ideen.

Variante 1 - Drahtgebundenes System mit Phantomstromversorgung
Das Mikro wird über Kabel mit dem Mischpult verbunden. In einem Steckverbinder des Kabels sind ein Vorverstärker (VV) und ein "Phantomadapter" (oder so ähnlich) eingebaut. Letzterer stellt nicht nur die Signalverbindung Mischpult<-> VV her, sondern versorgt auch den VV mit Strom. Voraussetzung: Das Mischpult unterstützt Phantomstromversorgung.
Beispiele: AKG C 419 PP, Audio Technica ATM35, Beyerdynamic OPUS 82, Shure Beta 98H/C, SD-Systems LCM-77

Variante 2 - Drahtgebundenes System mit eigener Stromversorgung
Das Mikro wird per Kabel mit einem Kästchen verbunden, in dem eine Batterie und ein Vorverstärker eingebaut sind. Von dem Kästchen geht ein weiteres Kabel (dieses Mal ein reines Signalkabel) zum Mischpult. Das Kästchen kannst Du an den Gürtel klipsen oder in die Tasche stecken.
Beispiel: AKG C 419 L (=Mikro) + B 29 L (=das Kästchen)
Martin (alias baldici; siehe seine Antwort in diesem Thread) verwendet dieses System.

Variante 3 - Drahtloses System
Das Mikro wird per Kabel mit einem batteriebetriebenen Taschensender verbunden. Letzterer funkt die Signale zu einem Empfänger, welcher mit dem Mischpult verbunden ist.
Beispiel: AKG C 419 L (=Mikro) + PT 40 (=Taschensender) + SR 40 DIV (=Empfänger)

Kostenaspekte
- Var.1 ist am preisgünstigsten. (Setzt aber Mischpult mit Phantomstromversorgung voraus; s.o.)
- Var.2 ist nur unwesentlich teurer.
- Var.3 ist viel teurer, vor allem wenn man hochwertige Sender/Empfänger verwendet. Speziell auf der Empfängerseite sollte man wohl nicht geizen. Hab' mir sagen lassen, dass man unbedingt einen Empfänger mit "Diversity" nehmen soll, weil die zuverlässiger und unempfindlicher gegen Störungen sind.

Herstelleraspekte
- Großes Lob an AKG! Auf deren Webseite finde ich alle Infos ziemlich kompakt, übersichtlich und sehr sachlich. Andere machen viel Werbe-Geschrei, aber man muss sich alle "hard facts" mühsam zusammensuchen, bzw. man kommt ohne Fachberatung gar nicht weiter.
- Nochmal Lob an AKG: Deren C 419 L bietet mir die Möglichkeit, mit einer kostengünstigen Lösung (Variante 2) einzusteigen und später auf drahtlos umzusteigen, indem ich einfach "das Kästchen" gegen die Kombination Taschensender+Empfänger austausche. (Kann sein, dass andere Hersteller Ähnliches bieten, aber warum sagen sie es dann nicht klipp und klar auf ihrer Webseite?)

Uff, das war's.

P.S.: Ob man die Komponenten von unterschiedlichen Herstellern kaufen kann? Kann man sicher, dürfte aber mit Nervereien verbunden sein: Wer garantiert mir, dass alles zusammenpasst? Wen kann ich drankriegen, wenn's nicht funzt? ...

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Gerber
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Beitrag von Gerber »

Ich habe im Laufe der Jahre alle drei Varianten probiert, und bin bei Variante 1 hängengeblieben. (Micro mit Phatomspeisung vom Pult)
Vorteile:
-kein unnötiges Geraffel (Sender/Empfänger) was rumgeschleppt und aufgebaut/abgebaut werden muss.
-was nicht da ist (Sender/Empfänger) kann auch nicht kaputt gehen.
-kein Stress mit leeren Batterien, jedes Pult hat heutzutage Phantomspeisung.
-keine Störungen durch Frequenzüberlagerungen oder Abschattungen.
-einfache und schnelle Störungssuche (kommt kein Signal an ist in 99% der Fälle das Kabel hin, austauschen, fertig)
joe
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Beitrag von joe »

Da spricht der Praktiker.
Leuchtet mir alles ein, sehr hilfreich bei meinem Vorhaben...
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Mister Franky
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Beitrag von Mister Franky »

Hallo joe,

ich habe mir auch vor kurzem ein Mikro für die Trompete gekauft. Ich glaube dass ich mit meiner Entscheidung ein Exot bin, jedoch bin ich mit meinem Mikro sehr zufrieden.

Ich habe mich für ein Stativmikro von Sennheiser entschieden (Evolution e604)
Ist ein dynamisches Mikro. (115 EUR bei Music Store Köln)
Hält extrem hohe Schalldrücke aus (>160 dB) und hat einen sehr linearen Frequenzgang zwischen 20 Hz und 16000 Hz. Eigentlich ein Mikro für die Snare aber auch für Trompete oder Saxophon geeignet.
Sehe bei meiner Lösung folgende Vorteile:
billiges Mikro, sehr kompakte Bauweise, unverwüstbar, kann die Trompete ohne abklipsen des Mikro auf einen Trompetenständer stellen, problemloses spielen mit Dämpfer, schneller Wechsel zwischen Trompete und Flügelhorn möglich.
Allerdings gibt es dafür keine Halterung das Mikro evtl. mal bei Bedarf an die Trompete zu klipsen.
Wäre eigentlich noch eine Lücke. Hab schon bei Sennheiser nachgefragt, jedoch gibt es für mein Mikro keine Cliphalterung.

Na ja sollen nur ein paar Tipps sein !
Jeder muss selbst entscheiden was er bevorzugt.

Rundum bin ich mit meinem Sennheiser sehr zufrieden.

Ciao Mr. Franky
joe
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Beitrag von joe »

Hi Mr. Franky,

danke für den Tipp! Deine Argumente leuchten mir ein, vor allem auch dass man die Trompete auf dem Ständer abstellen kann ohne dass das Mikro im Weg ist.

Ich hab' mich inzwischen doch für das AKG C419 entschieden. Gründe:
Klippmikro -> Finde ich praktisch, weil ich eher der Typ bin, der beim Gig auch mal rumhampelt; ruhig vor dem Stativ stehen halte ich vermutlich nicht lange genug durch.
Preis-/Leistungsverhältnis -> Es ist teurer als dynamische Miks, aber unter den Kondensatormiks eines der preisgünstigeren.
Anwenderfeedback -> Im Internet findet man überwiegend positive Meinungen zum C419. Helmut (Gerber) hat vermutlich Recht mit seiner Kritik - siehe weiter oben. Andererseits spiele ich auf vergleichsweise niedrigem Niveau und betrachte das Mik als Einstieg. Bessere können bei Bedarf folgen, wenn ich selbst besser geworden bin.

Cheers
- Joe
gnob
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Beitrag von gnob »

Hallo,

wie findet ihr die Kombination von dem
und dem?

Sind funkverbindungen überhaupt zu empfehlen?
chris.com
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Beitrag von chris.com »

Hallo Leute,

also ich finde man sollte sich immer vor Augen halten, das Qualität Geld kostet.
Das LCM 77 von SD Systems ist ein absolutes Spitzenmikrofon, was man ja auch am Einsatzgebiet sieht (TV Total, TOP, etc).
Das AKG hingegen ist wirklich nur Mittelklasse.
Ich finde es klingt scheuslich. Hab das in einer Band im direkten Vergleich gehört: Ich spiel das LCM 77, der andere Trompeter das AKG. Das rauscht und quäkt wie verrückt.
Das sind die 200 € Kostenunterschied einfach zu hören.

Das gleiche gilt für eine Funkanlage. Nur das der Kostenunterschied dort nicht primär im Klangunterschied ausdrückt. Nein da kommt dann gleich gar nix mehr durch. Und dann steht man ganz schön im Dunkeln.
Daher kann ich die billigen Funksysteme von AKG, Beyerdynamic, etc. auf keinen Fall empfehlen. Insbesondere wenn mehrere Funkstrecken gleichzeitig benutzt werden. Bei einer kanns noch funktionieren, aber bei mehreren wirds wirklich kritisch.
Eine Funkanlage auf gleichem Niveau zum LCM 77 ist sicherlich die U4D von Shure. Die kostet halt aber auch mehrere Tausend Euro.
Aber die Kombination tut - absolut zuverlässig.

Daher muss man sich immer vor Augen halten, welche Anschaffung ein wirkliche Bereichung ist, und mit welcher man nur Scherereien hat.

Viele Grüße
Chris
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