Übungsverhalten / Pensum

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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Moorsaltz
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Übungsverhalten / Pensum

Beitrag von Moorsaltz »

Hallo,

ich habe ein paar Fragen zum Trompeteüben und Übepensum. Aber um das besser einordnen zu können, vielleicht erst mal ein paar Infos zu mir:

Ich habe mit 8 Jahren angefangen, Trompete zu spielen. Dorfmusikverein, dort musikalische Ausbildung. Habe irgendwann in der Pupertät nicht mehr wirklich Motivation gehabt, kaum noch geübt, zwar im Verein noch mitgespielt, aber mehr schlecht als sonst was. So mit 18 hab ich dann ganz aufgehört. Vor einigen Jahren kam die Begeisterung wieder zurück und vor 2 Jahren (mittlerweile bin ich 42) hab ich dann wieder angefangen. In einer Guggenmusikband. Am Anfang bin ich zusätzlich dazu zu einem Lehrer gegangen. Atmung, Ansatz, all das überprüft, wertvolle Tipps bekommen.

Nun spiele ich fein in der 2. Stimme. Wir proben in der Gruppe zweimal die Woche, jeweils für 2 Stunden inkl. zweimal 10 Minuten Pause. In der Zeit spielen wir in der Regel unser Repertoire herunter, Lied für Lied. Das ist keine Profitruppe und auch der musikalische Leiter ist ein Leie. Die Lieder beherrsche ich ansich gut, sie bewegen sich meist von der eingestrichenen Oktave bis maximal g2. In der Regel bin ich jedoch nach ner guten Stunde plattgespielt und je nach Lied bewegt sich bei meinen Lippen dann nicht mehr viel. Anfangs rutscht mir das Mundstück Richtung Unterlippe und dann geht ab c2 meistens nichts mehr. Da Ehrgeiz und Motivation ziemlich gut sind, übe ich an den übrigen Tagen Zuhause, fast täglich. Würde gerne ne dreiviertel bis eine Stunde üben. Ich übe dann nicht nur die Stücke, sondern auch Tonleiter, Legato mit langen Tönen, 16tel und so weiter. Je nach Tag, ist total unterschiedlich bin ich da aber auch nach ner viertel bis zu ner dreiviertel Stunde platt.

Und dazu meine Fragen:
Übertreibe ich es vielleicht? Sollte ich weniger üben? Wäre es sinnvoll, besonders an den Tagen nach den 2 Proben in der Woche, Pause zu machen? Ist das eher schädlich, wenn ich spiele, bis nichts Gescheites mehr rauskommt? Ist das Pensum in den Proben zu hoch? Ich möchte halt gerne weiterkommen und natürlich besser werden. Auch was den Tonumfang und die Ausdauer betrifft. Und ich habe echt Lust zu spielen und auch täglich zu üben. Aber ich habe Angst, dass ich mit dem Spielen-bis-platt vielleicht das Gegenteil bewirke!? Und wenn ich Zuhause nicht mehr so viel üben würde, gehts ja auch nicht voran.

Vielleicht könnt ihr mir hierzu ein paar Tipps geben, bzw. mit eurer Erfahrung das einordnen, was ich da so treibe und mir Ratschläge geben, wie ich es besser machen könnte. Da wäre ich euch sehr dankbar.

Liebe Grüße
Jens92
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Re: Übungsverhalten / Pensum

Beitrag von Jens92 »

Hallo & herzlich Willkommen hier im Forum!

Das aller Wichtigste ist nicht wie viel und was du spielst oder übst (eigentlich ist das natürlich auch wichtig ;) ), sondern WIE. Das kann dir hier leider keiner genau sagen. Deswegen solltest du auch weiterhin bei einem guten Lehrer Unterricht nehmen.

Zu deinen Fragen:

Übertreibe ich es vielleicht? - Vielleicht. Die Proben scheinen ja für dich total anstrengend zu sein. Da bietet sich schon ein Tag Pause nach den 2 Probentagen an. Muss das unbedingt sein? - Meiner Erfahrung nach eigentlich nicht. Wichtig ist, dass du für eine Balance sorgst. Wenn du in der Probe zum Beispiel viel laut spielst, solltest du beim Üben am Tag danach eher leise spielen. Aber ich würde an deiner Stelle trotzdem mal mit einem Pausentag experimentieren. Dabei kannst du ja gerade nur gewinnen.

Wenn du immer oder oft im "platten" Zustand spielst und übst, ist das natürlich nicht gut. Die Gefahr besteht, dass sich dieser Zustand einprägt. Hier würde ich die Übeeinheiten nach Möglichkeit verkürzen und über den Tag verteilen (bspw. 3x10 Min) und mittelfristig vllt. das Pensum erhöhen.

Ich musste auch schon immer an vielen Problemen arbeiten und habe die Erfahrung gemacht, dass es bei vielen Proben und Auftritten in der Woche um so wichtiger ist, dass man dann zuhause versucht sein Spielsystem zu optimieren. Hier müssen oft jahrelang festgefahrene Gewohnheiten umprogrammiert werden. Das kann aber auch schnell gelingen, wenn man an den richtigen Schrauben dreht. Hier noch ein paar Tipps, die hoffentlich helfen:

- Atmung: Stütze checken: https://www.youtube.com/watch?v=wWUbcu3EfZ0 / https://www.youtube.com/watch?v=LA91T5EJJSw

- Mundstück platzieren und die Lippen nicht zu sehr anspannen: https://www.youtube.com/watch?v=LA2QAw-GCP4 -> Die dort angesprochenen Gefühle gilt es zu finden und beim üben wiederzufinden und zur Gewohnheit zu machen und deswegen ist das WIE so wichtig und dass du zuhause daran arbeitest. Dann wirst du auch eine Probe viel besser überstehen können. Und denk dran: Es ist immer weniger Arbeit als man denkt.

Viel Erfolg dabei! Der ein oder andere hat vielleicht noch weitere hilfreiche Tipps! Lass uns wissen, wie es läuft!

Beste Grüße

Jens
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Re: Übungsverhalten / Pensum

Beitrag von orlando_furioso »

Mehr als das brauchst du nicht:

viewtopic.php?f=29&t=24553

Grundgedanken:
- Vier Übungseinheiten = vier Übungstage pro Woche
- Spiele langsam und kontrolliert (eine Einheit dauert dann ca. 10 Minuten)
- Taktstrich bedeutet: mache solange Pause wie der letzte Takt gedauert hat (Anspannung/Entspannung)
- Jeder Tonwechsel ist eine Bindung (selbst wenn gestoßen) - Binden ist alles!
- Lerne die tiefen Töne perfekt zu produzieren und verlagere die dort erarbeitete Technik schrittweise in die höheren Lagen
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Re: Übungsverhalten / Pensum

Beitrag von neonerl »

Servus,
ich wollte gerade einen fast gleichen Thread erstellen. Als Jugendlicher 7 Jahre Trompete gespielt, dann 30 Jahre Pause, vor 2 Jahren wieder angefangen und mit viel Ehrgeiz dabei. Täglich min. 30 Minuten. Länger geht nur, wenn ich leichte Stücke spiele. Ich arbeite mich gerade durch den guten Arban (Kaprice, Deutsches Thema, glänzender Schnee). Und wenn ich da 20 Minuten tütüt und tükütü gemacht habe fransen die Töne aus. Ich schaff zwar noch grundsätzlich die Höhe (ist ja nicht sooo hoch), aber die Töne klingen schlecht und die Übergänge von hoch zu tief und umgekehrt klappen nicht. Nach 2 Wochen bin ich dann so platt, daß ich 3-4 Tage Pause mach um die Lippen sich erholen zu lassen. Ich würde auch gerne mehr üben, es geht aber nicht. Selbst wenn ich es aufteile, morgens 20 Minuten, abends nochmal 20 Minuten, nach insgesamt 30 Minuten klingt es schlimm.
Ich glaube, wir müssen einfach Geduld haben :huepf: auch wenn es frustrierend ist.
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orlando_furioso
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Re: Übungsverhalten / Pensum

Beitrag von orlando_furioso »

Wenig üben - aber das Richtige! Das bringts.
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Re: Übungsverhalten / Pensum

Beitrag von ceigerman »

Viele Pausen beim Üben.
Singvögelchen
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Re: Übungsverhalten / Pensum

Beitrag von Singvögelchen »

Weniger (allein) üben, mehr gemeinschaftlich musizieren.
Da kommen die Pausen ganz genau an den richtigen Stellen.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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