Ist Dichtigkeit der Ventile unbedingt ein Qualitätsmerkmal ?

[Hobbyspieler]

Hallo,
ich habe mir noch eine gebrauchte nur 2 Jahre alte Stradi 37 "leicht" gekauft. Die Verarbeitung dieser Trompete ist zumindest äußerlich gesehen (da hört man ja so einiges) sehr gut. Sie hat eine sehr leichte Ansprache und trotz des Widerstands einer Leichtbauart spielt sie sich sehr luftig (vielleicht durch den Goldmessingbecher?) wodurch man den Ton schön gestalten kann, der Klang gefällt mir sehr gut. Allerdings könnte sie für meinen Geschmack ein besseres Slotting haben. Beim "Dichtigkeitstest" der Maschine entweicht die Luft zwar nur sehr langsam. aber sie entweicht. Bei meiner Stradi "Standard" sowie bei der ca. 50 Jahre alten Wohlrab habe ich das Gefühl das kein Hauch Luft durchgeht. Darauf ist wohl auch das bessere Slotting dieser Hörner zurückzuführen ?
Aber ist diese Dichtigkeit unbedingt ein Qualitätsmerkmal ? Wenn ja kann es sein das eine "etwas" undichte Trompete in neuwertigem Zustand nach einer bestimmten (längeren) Zeit undichter wird ? Und hat die Dichtigkeit der Maschine auch Auswirkung auf die Schnelligkeit der Ventile ?
Alles Fragen die sich mir bei dieser "Neuerwerbung" stellen. Aber spieltechnisch ist diese Trompete super.

[buddy]

Es kommt doch eigentlich nur aufs Spielgefühl an.
Ich finde, man kann sich an bautechnischen Teils auch ziemlich verlieren und damit verunsichern. Das endet in der Jagd nach dem vermeintlich noch Besseren als Feind des Guten und ergibt verbastelte Grausamkeiten wie diese derzeit bei Ebay angebotene Bach 43, bei denen jeder Meister mal ein Original-Teil gegen third party products austauschen durfte.
Dass eine Bach 180-37 mit Standargewicht richtig gut slottet, ist allgemein bekannt. Speziell mein 3. Ventil ist nach 20 Jahren nicht mehr "superdicht", aber das hat nichts geändert. Dein Modell ist ein feines Teil mit seinem leichten Becher. viel Spaß damit.
Den Slotting-Test kennst Du schon? http://www.youtube.com/watch?v=4jNH0u_XPnQ

[Puukka]

Gute Frage
Ich hatte eine 2005er Schilke B7 mit superdichten Pumpen....kerniger Sound, sehr gutes Rasten
Ich hatte gleichzeitig eine 2006er Schilke B7 mit ziemlich undichten Pumpen.....offenerer Sound, weniger gutes Rasten.
Nun, keine war wirklich "besser", nur anders.
LG Herbert

[Booder]

Da hab ich doch auch mal ne kleine Frage zu: Ich hab neulich meine Kanne mal nem sehr sehr guten Trompeter in die Hand gedrückt. Er hat dann ein bissl gespielt, und fing dann an die unteren Ventildeckel zwei drei Umdrehungen aufzuschrauben und hat dann weitergespielt. Er meinte so gefällt sie ihm noch besser.

Ist das dann quasi beabsichtigtes "undicht machen" oder welcher Sinn verbirgt sich dahinter? Luft geht ja deswegen zwischen Ventil und Büchse trotzdem nicht mehr oder weniger durch... Hatte dann leider keine Zeit mehr ihn genau danach zu fragen, warum er das gemacht hat, drum frag ich Euch.

Grüße
Axel

[Puukka]

Mit Undichtheit hat das nichts zu tun, das Gewicht der Kappen verlagert sich so etwas nach unten bzw. wird die Masse entkoppelt.
Es gibt so Gummiringe, die den gleichen Effekt erzeugen, indem sie die Kappen distanzieren.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das geringe Gewicht viel ausmacht....Plazebo?

http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... =gummiring

LG Herbert

[Booder]

Keine Ahnung, drum frag ich ja.

[Puukka]

Dazu finde ich diesen Thread interessant:

Auf meine direkte Frage: "Was bringen die Gummiringe..."
Spada: "ich mach dir mal welche drauf, probier mal..."
Adaci: "Die bringen schon was, probier mal..."
Martens: "Ich mach sie dir gerne drauf..."

So ist es mir ergegangen, als ich den Chef von Haagston gefragt hab, was die Patenthämmerung, die einiges an Aufpreis kostet, bringt.
"Einige Trompeter haben festgestellt, dass es so besser war"

LG Herbert

[Booder]

Also gilt hier auch wieder: jedem das seine.