Bohrungen - Auswirkungen?

Welches sind die besten ?

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Chop-Suey
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Bohrungen - Auswirkungen?

Beitrag von Chop-Suey »

Hallo!

Ich würde mir gerne eine neue Trompete kaufen. Auf was achtet man denn da am besten?

Ich glaube ML Instrumente sind vom Ton eher spitz und scharf während L Instrumente eher weicher und voller sind, oder?
Da es leider keinen Schalter gibt, um je nach Bedarf zu wechseln, würde mich folgendes interessieren:
Ist es einfacher, mittels Ansatz aus einer weichen Trompete auch scharfe Signale zu bekommen oder aus einer scharfen Trompete weiche Töne?
Mit welcher Bohrung tut man sich in der Höhe leichter?
Gibt es einen Unterschied bezüglich des benötigten Ansatzes/Kraft?
Wie sieht es bei einem 4-5 Stunden Einsatz aus?

ich spiele seit einigen jahren eine yamaha ytr6335. war nach einer ausrangierten uralt-trompete zum testen, meine erste und bisher einzige neue trompete. tut zwar manchmal wie ein blecheimer, war aber schon zufrieden. jetzt bin ich es aber nicht mehr.
preislich wird wohl unter 1.000 euro nichts gehen. hatte gehofft, dass es mit 1.500 euro getan ist. aber da so eine trompete doch einige jährchen gespielt wird, werd ich wohl auch mehr hinlegen, wenn mir die trompete dann besser liegt oder gefällt.
Einsatz: keine bigband, hauptsächlich musikkapelle. sollte jedoch genauso kirchentauglich sein.
mir wurden stomvi oder bach empfohlen, die würden oben nicht so "dicht machen" wie meine....


Danke schon mal für Eure Antworten!
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Dennis
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Re: Bohrungen - Auswirkungen?

Beitrag von Dennis »

Chop-Suey hat geschrieben: Ich würde mir gerne eine neue Trompete kaufen. Auf was achtet man denn da am besten?
Am wichtigsten ist jemanden mitzunehmen der auch Trompete spielt und der den Sound VOR der Trompete beurteilen kann, 4 Augen sehen auch mehr :-)
Probier soviele Trompeten wie möglich aus ! Ansonsten musst du mit der Trompete gut zurechtkommen !
Mit welcher Bohrung tut man sich in der Höhe leichter?
Gibt es einen Unterschied bezüglich des benötigten Ansatzes/Kraft?
Wie sieht es bei einem 4-5 Stunden Einsatz aus?
Das musst du selber beurteilen, ist ne persönliche Sache, L = Mehr Luft und allgemein gesagt "anstrengender" aber das hängt auch vom Ansatz etc. ab, meine Tute geht schon in richtung L, S oder kleinere ML sind mir zu stuffig ;-)

Einsatz: keine bigband, hauptsächlich musikkapelle. sollte jedoch genauso kirchentauglich sein.
mir wurden stomvi oder bach empfohlen, die würden oben nicht so "dicht machen" wie meine....
Jou mit Stomvi oder Bach liegst du da in der richtigen richtung aber auch B&S solltest du in`s auge fassen...

Nimm viel Zeit mit beim Kaufen, ist ne schwierige sache später unter den "Finalisten" zu wählen :-)
Gruß von Dennis

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Düne
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Beitrag von Düne »

Hi,

ich spiele hauptsächlich 1. Trompete in einem symphonischen Blasorchester und ab und an auch in einer BigBand. Ganz selten helfe ich auch mal in einem Posaunenchor aus. Ich spiele in allen Bereichen eine versilberte Bach MLV (Wiener Stufen-Bohrung, 11,51 / 11,66 mm) mit Goldmessing-Schallstück und bin immer noch/wieder begeistert. Man hat wenig Widerstand und dadurch einen guten Luftfluss. Der Ton ist voll und klar, aber auch nicht zu weich. Man kann damit auch mal richtig gut loslegen.
Ich kann dir die Bach MLV sehr empfehlen.

Viele Grüße,
Düne
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hotblack Desiato
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Beitrag von hotblack Desiato »

Large Bohrungen kann ich nur Profies (und selbst beiProfies kommt es auf die körperliche Konstitution an) oder Marrathon-Läufer empfehlen. Ich habe eine recht gute Kodition, aber auf der L Bach habe ich nach ca. 2 Stunden spielen intonationsprobleme, auf der ML nicht. Für jeden der nur Hobbymusiker ist und keine Elefantenlunge hat sollte ML das richtige sein. Probieren ist schön und gut, aber wer probiert im Musikgeschäft schon einen 2-3 stündigen Auftrit?
Chop-Suey
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Beitrag von Chop-Suey »

hotblack Desiato hat geschrieben:Large Bohrungen kann ich nur Profies (und selbst beiProfies kommt es auf die körperliche Konstitution an) oder Marrathon-Läufer empfehlen. Ich habe eine recht gute Kodition, aber auf der L Bach habe ich nach ca. 2 Stunden spielen intonationsprobleme, auf der ML nicht. Für jeden der nur Hobbymusiker ist und keine Elefantenlunge hat sollte ML das richtige sein. Probieren ist schön und gut, aber wer probiert im Musikgeschäft schon einen 2-3 stündigen Auftrit?
also L ist schön und gut, aber nicht deine empfehlung für längere auftritte. danke hotblack! ist das bei bach trompeten extrem ausgeprägt oder lässt sich das pauschal für alle sagen?

wie verhält es sich mit light / standard / heavy? gerade auch in betracht auf längere auftritte - denn kurze kann man ja "proben".
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Dennis
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Beitrag von Dennis »

Chop-Suey hat geschrieben: also L ist schön und gut, aber nicht deine empfehlung für längere auftritte. danke hotblack! ist das bei bach trompeten extrem ausgeprägt oder lässt sich das pauschal für alle sagen?
...lässt sich nicht pauschal sagen, kommt auch auf die anderen Komponenten der Trompete und des Mundstückes und des Ansatzes an ob man sich auf ner L wohlfühlt oder ne ML bevorzugt (was sicherlich die meisten tun...
wie verhält es sich mit light / standard / heavy? gerade auch in betracht auf längere auftritte - denn kurze kann man ja "proben".
light = gute Ansprache , "Harter Sound" nett für Big-Band
heavy = "schlechtere" ansprache , Töne "rasten" gut ein (stabile Intonation), mehr Orchestraler Sound
vermutlich sagt standard dir am ehesten zu ;-)

Auch hier spielen alle anderen Variablen (Bohrung,Mundstück,Spieler) wieder eine Rolle ob das als "gut" oder "schlecht" empfunden wird => Selbst Probieren !
Gruß von Dennis

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chris
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Beitrag von chris »

Nochmal bezüglich der Bohrung:

Für mich als Hobby-Musiker wäre ein 2-3 stündiger Auftritt auch nicht die Messlatte, anhand der ich die Frage der Bohrung entscheiden würde. Denn in solch eine Situation werde ich gerade als Amateur doch (wenn überhaupt dann) höchst selten kommen...

Das Ausprobieren ist sicher das allerwichtigste und ich denke man sollte sich dabei nicht zu sehr von Pauschalurteilen leiten lassen.

Ich spiele beispielsweise eine Trompete, die eher für BigBand Einsatz und harte, strahlende Bläsersätze empfohlen wird: King Legend Pro. (Allerdings mit Large (.462" / 11.73mm) Bore.)

Damit spiele ich in Bläserensembles verschiedener Größe hauptächlich klassische Literatur... Mit entsprechendem Mundstück, versteht sich (Yamaha 16C4).

Um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: Ich denke auch, dass man Stomvi und Bach Strad nicht viel verkehrt machen kann, auch B&S Challenger II (wie schon erwähnt) würde ich probieren. Aber zumindest probieren würde ich auch unbedingt eine Conn Vintage One und ggf. die King Legend Pro...
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Beitrag von kindofblue »

Ich spiele eine Tröte mit L Bohrung (Selmer Concept TT). Ich hab sie nach langem Probespielen und Vergleichen wegen dem Sound genommen. Damals hab ich dann aber festgestellt, daß ich Ausdauerprobleme hattte. Ich war eine kleine Bohrung gewohnt, da ich vorher Jahrelang eine Yamaha mit M-Bohrung gespielt hab. Von dieser Yamaha war ich immer gewohnt, beim Blasen einen gewisen Widerstand zu spüren. Um den gleichen Widerstand bei der Concept TT zu spüren war natürlich erheblich mehr Luft nötig. Bin dann also ziemlich schnell drauf gekommen, daß dieser Widerstand überhaupt nicht nötig ist. Ich kann jetzt durch das Horn durchblasen. Es ist der Luft nichts im Weg. Jetzt ist die Concept TT das ideale Instrument für mich, da ich inzwischen den Widerstand, den kleinere Bohrungen verursachen eher als unangenehm empfinde. Und in den Sound bin ich nach wie vor verliebt.
Zuletzt geändert von kindofblue am Donnerstag 15. April 2004, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von agnes »

:D Guten Morgen! Also ich hab in der Bigband mal mit einem Kollegen getauscht. Er spielt eine Concept TT, ich eine Bach Strad LR180s-43R. Und ich muß sagen, obwohl man Bach ja immer einen hohen Widerstand nachsagt, fand ich , meine bläst freier. Aber der Ton der Concept TT ist wirklich sehr schön.in der letzten Sonic-Ausgabe wird übrigens die Concept TT in einem Interview mit Ingolf Burkhardt sehr lobend erwähnt.
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Beitrag von hotblack Desiato »

chris hat geschrieben:Nochmal bezüglich der Bohrung:

Für mich als Hobby-Musiker wäre ein 2-3 stündiger Auftritt auch nicht die Messlatte, anhand der ich die Frage der Bohrung entscheiden würde. Denn in solch eine Situation werde ich gerade als Amateur doch (wenn überhaupt dann) höchst selten kommen...

...
Einem Anfänger würde ich immer eine ML Bohrung empfehlen, und wer sich eine richtige Tröte kaufen will und 1500 bis 3000 Eoro investieren will sollte sich meiner Meinung nach gut überlegen, wie er mit der Tröte auch nach längerem Spiel klarkommt. Da währe mir das bisschen Soundunterschied (bei gleichem Modell ist der Unterschied von ML zu L minnimal) ziemlich egal.

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Beitrag von kindofblue »

Ich bin mitlerweile der überzeugung, daß Ausdauerprobleme eher ein Zeichen für falsche Technik, sind, statt für das falsche Instrument. Aber hey, einfach ausführlich Probespielen beim Instrumentenkauf. Irgendwann wird sie die Liebe zu einem bestimmten Instrument schon herauskristallisieren und dieses Teil ist dann auch garantiert die richtige Wahl.
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hotblack Desiato
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Beitrag von hotblack Desiato »

kindofblue hat geschrieben:Ich bin mitlerweile der überzeugung, daß Ausdauerprobleme eher ein Zeichen für falsche Technik, sind, statt für das falsche Instrument.
nur mal ne frage, schon mal nen 4 stündigen bigbandauftritt auf der 1. trompete mit ner L tröte oder ähnliches gespielt :? , wenn ja, wie ging es deinen lippen und ansatz? solltest du kein profi sein, würde mich das mal interessieren :wink: .
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Beitrag von kindofblue »

Nö, ich glaub mein Maximum waren 3h mit 15 min Pause dazwischen. Naja, halt ermüdungserscheinungen gehabt. Konnte aber eine gleichbleibende Soundqualität bieten. Zugegebenermaßen hab ich aber zum Ende hin immer bewusster Stützen müssen. Auch die Lippenmuskulatur hab ich nach dem Gig recht deutlich gespürt. Da ich aber leider noch kein Profi bin, hätt ich das warscheinlich mit ner ML Bohrung nicht anders erlebt. Außerdem ist das keine Frage von Profi oder nicht. Vollkommen wurscht, ob du Geld damit verdienst, es kommt aufs üben an. Wenn du jetzt entgegenhällst, das du mit "Profi" nicht geldverdienen meinst, sondern einfach jemanden, der gut spielt, wiedersprichst du meiner These nicht. :wink:
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hotblack Desiato
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Beitrag von hotblack Desiato »

kindofblue hat geschrieben: Wenn du jetzt entgegenhällst, das du mit "Profi" nicht geldverdienen meinst, sondern einfach jemanden, der gut spielt, wiedersprichst du meiner These nicht. :wink:
Die meisten Profis verdienen kein geld :wink: . Ein Profi macht am Tag 4-8 Stunden Musik, und das ist mit keinem Amateur zu vergleichen.
Natürlich ist es eine Frage der Technik (auch die sollte beim Profi besser sein), trotzdem ist irgendwann die Ausdauer zuende, und das wird beim Amateur eher sein als beim Profi. Probiere beim nächsten Auftritt nach 3 Stunden eine ML (sollte aber gleiches Modell sein) und schau, auf welcher die Intonation noch besser ist.

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Beitrag von kindofblue »

Leider gibts meine geliebte Concept TT nicht mit ML Bohrung. Desweiteren halten sich meine Ermüdungserscheinungen in Grenzen, wie ich finde. 3-4h tägliches üben (natürlich mit Pausen dazwischen) tun ihr übriges dazu. Trotzdem bin ich davon überzeugt, daß, wenn du so spielen würdest, daß du das Instrument nur als Resonanzkörper für deine Lipen siehst (mehr ists nicht) und alles was du auf der Trompete spielst auch mit Lip buzzing könnest, den Ton so unter Kontrolle hast, daß du bestimmst, wieviel Luft du aufwendest und nicht die Bohrung deiner Tröte.
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