Yamaha und Schagerl Flügelhörner

[Musiker20111]

Was haltet ihr von Yamaha Flügelhörnern im Gegensatz zu Schagerl da sie doch um die Hälfte billiger sind ??

Über eure Erfahrungen und Meinungen würde ich mich sehr freuen.

[TrompetenKäfer]

Drehventil oder Perinett?

[leonfair]

Ich habe beides.

Neben dem "Yamaha 631" besitze ich die Schagerl Killerqueen.

Für mich ist die Killerqueen ein Universal-Einsetzbares Instrument. Sowohl in der traditionellen Blasmusik als auch im BigBand/Jazz Bereich kann man damit gut bestehen. Natürlich gibt es Perinetventiler welche "dünkler und rauchiger" klingen und natürlich gibt es Drehventiler die heller, schneidiger und knackiger klingen (Marschmusik, Egerländer usw.).

Wichtig ist die Wahl des Mundstücks. Der Ton ist sehr formbar. Stilistisch gibts für dieses Instrument MMn keine Grenzen.

Ganz anders das Yamaha Flügelhorn. Ich bin ein Gegner von Perinetflügelhörnen bei Marschmusik oder dergleichen, einfach weil es nicht passt. Wenn dann diese Perinetflügelhörner auch noch mit Trompetenmundstücke missbraucht werden, ist das eine mittlere Katastrophe mMn.

Mir gefallen Perinetflügelhörner bei Big bands, Brass Bands, Fanfareorchestern, im Jazz oder bei Brass-Quintetten und dergleichen und als exponiertes Soloinstrument sehr gut. Aber in der klassischen Blasmusik im Satz haben diese Teile mMn nichts verloren, weil die viel zu dunkel und sonor sind um die Klangvorstellung des Flügelhorns bei Märschen oder Polkas in der Blasmusik zu erfüllen.

Beides sind aber tolle Instrumente.

[Musiker20111]

Beide Drehventile !!

Danke für deine gute Antwort und Meinung.

[Bach Stradivarius]

Hallo Musiker 2011,

auf einem Schagerl Flügelhorn habe ich leider bisher noch nicht gespielt.
Zu Yamaha kann ich dir folgende Erfahrungen schildern:

Die Yamaha sind von der Verarbeitung her von Grund auf solide Instrumente.
Das von mir getestete hat mir jedoch klanglich nicht so gut gefallen wie ein Miraphone oder Melton,
die natürlich auch preislich in einer etwas höheren Liga spielen.
Es fehlt etwas der warme, "böhmisch-mährische" Klang.

Dies liegt m. E. vor allem an der Wandstärke des jeweiligen Instruments, die beim Yamaha dicker ist,
was das Schwingungverhalten beeinflusst und das Instrument auch etwas schwerer macht.

Die Drehventilflügelhörner von Yamaha sind (laut Auskunft von einem Instrumentenbauer) keine japanischen Werke,
sondern werden von B&S gefertigt (bitte korrigiert mich, falls dies nicht stimmen sollte).

Viele Grüße

[inspired]

Miraphon ist aber auch fast schon "Alufolie", statt "Blech"
...wenn ich mir da mein, schon etwas älteres, Miraphon Premium anschau.
Da kann ich schon fast nur durch "scharfes angucken" das Belch am Schallbecher einbeulen
Trotzdem spielt sichs sehr schön, aber ist halt empfindlich.

[Bach Stradivarius]

Natürlich kommt es immer auf den Spieler, das Mundstück und an dritter Stelle auf das Instrument an.
Das Instrument kann aber nochmal einen kleinen Tick von einem sehr schönen zu einem exzellenten Ton bewirken.

Je dünnwandiger das Blech ist, umso empfidlicher ist es natürlich auch für Beschädigungen.
Umso leichter kann es aber auch schwingen.

Auch bei einem "massiven" Instrument lassen sich - wenn man es nicht nur als Anschauungsobjekt haben will - kleinere Blessuren
nicht vermeiden. Du must ja einen Blick haben!

[inspired]

War nun auch etwas polemisch geschrieben
Aber Miraphon empfinde ich schon als extrem dünnwandig, zumindest die Premiums (davon kenne ich 5 Instrumente, von 25 Jahre bis ca 3. oder 4 Jahre an Alter)
Dagegen ist mein Beck richtiges Panzerblech

Zur Klanglichen Frage stimm ich dir auch gerne zu. Finde ebenfalls, dass sich das Miraphon im böhmisch-mährischen sehr gut macht.
Wie es allerdings gegenüber Yamaha oder Schagerl da steht, kann ich nicht beurteilen.
Bzw kenne ich nur 1 Yamaha Flügelhorn und der Musiker spielt es mit einem Trompeten Mundstück.
Und das passt m.E, für böhmisch-mährisch einfach nicht, klingt eigentlich fast wie eine Trompete und kaum bzw. fast nicht "hornig".
Es ist dadurch auch Intonationstechnisch etwas problematisch. Also leider kein guter Standpunkt zum's vergleichen.

[TrompetenKäfer]

Ich wohne gleich beim Schagerl ums Eck und versuche seit ein paar Jahren immer wieder etwas an seinen Drehventilflügelhörnern zu finden. Ebenso an der Killerqueen.
Was mir am allermeisten sauer aufstößt, ist, dass auch bei Drehventilern immer wieder mal enge Mundrohre (amerikanischer Schaft) verbaut werden, und herkömmliche Drehventiler nur äußerst sporadisch verfügbar sind.

Die von mir getesteten Hörner haben mir überhaupt nicht getaugt. Sind dickwandig, die Bohrung ist nicht allzu groß, von da her erst bockig, dann blechern. Für meinen Geschmack weder das eine noch das andere.

Was sehr gut ist, sind die aktuellen Lechner Drehventiler. In einer ähnlichen Preisklasse wirklich sehr gute Flügelhörner. Auch von Förg in Tirol hab ich während meiner Militärmusikzeit gute Drehventiler gespielt. Würd ich mal anschauen. Baumann ist auf jeden Fall für vernünftiges Geld eine gute Anlaufstelle!

Von den Yamaha´s kenne ich nur das YFL-436G, das wir für den Verein gekauft, und von Haagston haben tunen lassen. Um unter 2.000€ fixfertig ein sehr gutes Instrument, das man in der Hobby-/Amateurliga (mit dem richtigen Mundstück) jederzeit und überall verwenden kann.

[Musiker20111]

Danke für eure guten Antworten und Erfahrungen die helfen mir wirklich weiter.

Hat auch schon jemand Erfahrung mit gerd dowids Flügelhörnern ??

[trumpet tune]

Hallo zusammen,

Mich würde auch interessieren, ob jemand mit den dowids Flügelhörner Erfahrung gemacht hat?

Lg

[Sandu]

Ein guter Bekannter von mir spielt beinahe nur noch ein Dowids Drehventilflügelhorn und ist seit Längerem (fast 10 Jahre) sehr glücklich damit. Er hat wegen des Dowids alle seinen bisherigen Modelle (Böpple, Melton, ....) in die Ecke verbannt.
Hab auch schon drauf gespielt: ein tolles Horn!!!