Ansprache verbessern

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Moderator: Die Instrumentenbauer

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Loisfz
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Ansprache verbessern

Beitrag von Loisfz »

Hallöchen,

hätt da mal ne Frage:

Ich hab mir eine gebrauchte Challenger 2 3137/2 zugelegt, die vom Vorbesitzer entlackt wurde und teilweise mit Harz beschichtet wurde, damit man keine dreckigen Hände bekommt. Prinzipiell ist die Trompete in einem guten gebrauchten Zustand (Alter ca. 15 Jahre). Die Ventile sind einigermaßen dicht, also die Ventile ploppen wenn man die Ventilzüge abzieht, jedoch hört man bei genauerem hinhören die Luft in die Venbtilbögen ziehen, wenn man, ohne das Ventil zu betätigen, den Zug bewegt.
Leider geht mir schon nach kurzer Spielzeit mit diesem Instrument die Luft aus, da es relativ anstrengend zu spielen ist (ich hab leider keinen Vergleichswert bei den B&S Trompeten bezüglich Leichtigkeit der Ansprache und so). Vorher hab ich eine Yamaha 6330b (Till Brönner) gespielt, mit der ich einigermaßen ausdauern auch über einen längeren Zeitraum spielen konnte, also kein Vergleich zur Challenger. Der Grund für den Instrumentenwechsel liegt darin, dass ich mir eine Trompete mit etwas mehr "dunklem Kern" und besserem Slotting wünsche, im Vergleich zur Brönner.

Bezüglich der Ansprache: kann das daran liegen, dass die Challenger eine Harzschicht hat, die der Eigenschwingung (oder was weiß ich) nicht gut tut? Hab auch die Beobachtung gemacht, dass die Challenger ohne Handschutz (hab vorher bei der Brönner einen relativ dicken Lederhandschutz verwendet) etwas besser anspricht und leichter zu spielen ist. Die Ventilfedern und und die Filze sind glaube ich auch einigermaßen durch.

Was kann ich (!) machen, bzw. was kann ein Instrumentenbauer machen, damit die Ansprache besser bzw. leichter wird.

Bin für jeden Tipp / Hinweis / Rat dankbar.

Beste Grüße
loisfz
TrompetenKäfer
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Re: Ansprache verbessern

Beitrag von TrompetenKäfer »

WIe schuat diese "Harzschicht" aus? Wenn sie großflächig aufgebracht ist und eine hohe Schichtstärke hat, dann ist das ein Schwingungskiller, der zu deinen erkannten Phänomänen führen kann.

Das Slotting wird dadurch nat. etwas verbessert (ähnlich wie Heavycaps, Booster,....) aber die Spieleigenschaften, Projektion,... höchst negativ beeinflusst.

Soweit ich die Challenger´s kenne, sind das nämlich alles andere als Ansatzfresser, sondern eigentlich gut zu spielende, unproblematische Trompeten.

Vermutlich wirst du die besten Erfolge erzielen, wenn du die Trompete aufarbeiten und neu lackieren lässt. Kostet zwar ein paar 100€, aber dann wäre die Sache gegessen.

Ob die Trompete hintennach noch so zu spielen ist, wie du das gerne haben möchtest, ist aber nicht absehbar, weshalb du ein paar Zwischenschritte einlegen solltest.

Lass erstmal dieses komische Harz-Zeugs abmachen und schau, was dabei oberflächenmäßig raus kommt. Kann sein, dass es da drunter schon gammelt!!!

Wenn das Blech ok ist, spiel die Trompete mal an, und unterhalte dich mit deinem Instrumentenbauer, was du haben möchtest, und ob es mit Adaptierungen an der Trompete zu machen ist. Andernfalls kannst du die Trompete noch immer weiterverkaufen.
buddy
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Re: Ansprache verbessern

Beitrag von buddy »

Wie kriegt man das Harz denn wieder runter?
Lötlampe geht nicht, weil dabei das Instrument auseinanderfällt. Abschleifen ist unzumutbarer Arbeitsaufwand und der Schleifstaub gesundheitsgefährdend.

Möglicherweise liegt die Anstrengung in der erwähnten Undichtigkeit, das könnte eine Werkstatt sofort beantworten. Dort kann man auch etwas dazu sagen, ob und ggf. wie man den DIY-Pfusch wieder los wird.
Zuletzt geändert von buddy am Donnerstag 15. Januar 2015, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.
Hochwälder
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Re: Ansprache verbessern

Beitrag von Hochwälder »

Loisfz hat geschrieben:......die vom Vorbesitzer entlackt wurde und teilweise mit Harz beschichtet wurde, damit man keine dreckigen Hände bekommt.
Wenn ich Harz höre, denke ich direkt an dreckige Hände.... :D
Wie muss man sich das vorstellen? Wie dick ist diese Schicht? War der Vorbesitzer Waldarbeiter... :?
Ne, im Ernst....kannst du mal ein Bild von der Verharzung einstellen - interessehalber?
Ich kenne noch Gießharz.....ist das sowas?
Gruß
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burt
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Re: Ansprache verbessern

Beitrag von burt »

Ich hoffe, Du hast nicht allzu viel bezahlt. :roll:
Schönen Gruß vom Burt
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Flügelhorny
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Re: Ansprache verbessern

Beitrag von Flügelhorny »

Loisfz hat geschrieben: Bezüglich der Ansprache: kann das daran liegen, dass die Challenger eine Harzschicht hat, die der Eigenschwingung (oder was weiß ich) nicht gut tut? Hab auch die Beobachtung gemacht, dass die Challenger ohne Handschutz (hab vorher bei der Brönner einen relativ dicken Lederhandschutz verwendet) etwas besser anspricht und leichter zu spielen ist. Die Ventilfedern und und die Filze sind glaube ich auch einigermaßen durch.

Was kann ich (!) machen, bzw. was kann ein Instrumentenbauer machen, damit die Ansprache besser bzw. leichter wird.

Bin für jeden Tipp / Hinweis / Rat dankbar.

Beste Grüße
loisfz
Man,was sind das für Geschichten,mit Harz beschichtet!?? Das hört sich ja ekelhaft an.Vermutlich mußt du die Kanne auch noch mit Leder-Arbeitshandschuhe aus dem Baumarkt anfassen?

Nachdem ich in den letzten 15 Jahren so schon einige Instrumente hab restaurieren lassen,kann ich Dir sagen,das die Ansprache ganz erheblich vom Mundrohr,und von der Postion der Querstreben abhängt.Wenn du ein gutes ,unlackiertes Instrument,technisch und intonationsmäßig ok hast,lohnt sich dann immer eine Versilberung.Versilbern optimiert zusätzlich die Ansprache.Es sieht gut aus,und ist pflegeleicht.

lg
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Re: Ansprache verbessern

Beitrag von Loisfz »

hallo forum, danke für die antworten und tipps,

welches harz für die beschichtung verwendet wurde kann ich leider nicht sagen. vielleicht kann man ja auf den bildern, die leider nicht sehr gut sind, etwas erkennen. die harzschicht ist nicht wirklich dick und man kann sie mit dem fingernagel wegkratzen. vielleicht bekommt man sie ja mit etwas elbogenfett und einem küchenschwamm weg ...

@ burt: sie war nicht wirklich teuer, drum hab ich sie mir auch gekauft. eigentlich soll sie ein übergangsinstrument sein, bis ich mir ne schöne drehventil gönnen kann

@ flügelhorny: ich wär eigentlich schon zufrieden wenn die challenger sich entsprechend spielen lässt, mal sehn was der instrumentenbauer meines vertrauens dazu sagt

Bild[/url]

Bild[/url]

grüße
loislfz
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Re: Ansprache verbessern

Beitrag von Trumpetjörgi »

versuch es mal damit:
http://www.molto.de/files/2014/02/Power ... r_2010.pdf
gibt´s im Baumarkt.
Ich hab damit bereits Mehrfach Instrumente und Instrumententeile behandelt, geht nicht immer, Messing wird aber nicht angegriffen!
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Re: Ansprache verbessern

Beitrag von gozilla »

burt hat geschrieben:Ich hoffe, Du hast nicht allzu viel bezahlt. :roll:
Viel ist relativ ...ich hatte auch Kontakt mit dem Verkäufer und bin jetzt froh dass ich sie nicht gekauft habe.

back to topic...eine 3137 II die schlechter anspricht als eine Yamaha Brönner kann ich mir im Leben nicht vorstellen. Die engen B&S Dinger gehen normal wie Schmitz Katze

Denke mal ab ins Reinigungsbad und da sie dann schon mal beim Instrumentenbauer ist kann er gleich mal schauen ob die Durchgänge und die Ventile dicht sind.

Gruß G
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schattie280
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Re: Ansprache verbessern

Beitrag von schattie280 »

Moin,

wer macht denn so was? :evil:

Ich empfehle Ultraschallbad (mit Heizung!) und anschließend Politur z.B. mit Unipol.

Gruß,
Schattie
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Loisfz
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Re: Ansprache verbessern

Beitrag von Loisfz »

Liebste Gemeinde,

hab jetzt selbst hand an die trompete gelegt (schmirgel schmirgel), ist nicht schön geworden, aber die ansprache hat sich enorm verbessert.
jetzt wird noch der maschinenstock geserviced und dann sollte sie wieder einigermaßen zu spielen sein. bin schon sehr gespannt, wie sie sich nach der kur spielen lässt.
danke noch einmal für die tipps

so long,

loisfz
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