Lippe schwingt nicht

[saxpeter]

Hallo An alle,

war lange nicht mehr im Forum. Das lag daran, dass bei mir alles gut lief.
Auf dem Flügelhorn gute Ausdauer und eine Höhe bis c'".
Nun hattte ich in den letzten Woche viel zu arbeiten und das regelmäßige Üben kam etwas zu kurz.
dann waren wir in Schweden ein Wochenende gut gespielt, wenn auch nach dem 5. Konzert etwas platt.
14 Tage das Horn nicht angefasst und dann das Grauen.
Meine Lippen schwingen nicht. Alle Töne weg. Dann ganz in Ruhe geübt . lange Töne, Übungen aus dem Guggenberger
mit langen Pausen. Trotzdem geht auch nach einer Woche nichts. Vom c - c" , wenn ich ganz geduldig die Übung 3 hochspiele. Und jedes Mal geht es von vorne los. Erst heiße Luft und dann wie beschrieben. Das habe ich so noch nicht erlebt und ist mit sonstigem Überbelastungen nicht vergleichbar.
wer hat ähnliches erlebt ( bei sich selbst oder bei Schülern) und weiß Rat?

Gruß Peter

[buddy]

Das deckt sich etwas mit diesem Thread:
http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... =3&t=29014
Mein Tip ist deshalb der gleiche: kümmere dich vor dem Üben auf dem Instrument um das Buzzing, nur mit den Lippen und nur auf dem Mundstück.
http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... 14#p241307

[catfan]

Hallo Peter!

Ich kenne solche Zustände auch. Da ich mich hin und wieder "gerne" überlasse...
Seit einiger Zeit hilft mir da sehr das spielen auf dem Mundrohr (natürlich mit Mundstück) und das Nutzen der ersten Übungen des tiefen C Prinzips. Dabei achte ich darauf, wie die Luft die Lippenöffnung formt und versuche diese dann über den ganzen Tonumfang, der eben gerade zur Verfügung steht, bei zu behalten. Dabei auf größtmögliche Lockerheit achten. Und nichts erzwingen. Und wenn ich nur die erste Übung auf dem Mundrohr Spiel und auf c', aber dann eben so oft wie es mir gerade ist.
Dann später, wenn es wieder besser wird auf c' und g' und C". Die Intervalle verbinde ich dann mit chromatischen Läufen und Dreiklängen.
Luft durch das Mundstück blasen, auf das Mundrohr stecken, buzz entsteht.
Und bei Proben und Auftritten nur die Stimme spielen, die bequem geht. Buzzen auf Lippen und dem Mundstück bringt mir nichts. Und birgt eher die Gefahr der Verzögerung der Erholung.

VG

[buddy]

Buzzen auf Lippen und dem Mundstück bringt mir nichts. Und birgt eher die Gefahr der Verzögerung der Erholung.

Mit welchen Übungen ist dir das denn so ergangen?

Besonders das David Bilger Mundstück-Buzzing mit einem sanft gespielten eingestrichenen f klingend und der langsam gebuzzten kleinen Tonbeugung um einen Halbton abwärts und zurück zum Ausgangston würde ich als sehr "heilsam" für die natürliche Tonerzeugung einschätzen.
Und wenn die Lippen wieder schwingen wollen, würde ich auch das teilweise sehr sportliche und dann auf den Ausbau des Tonumfangs abgestellte Lip & Mouthpiese Buzzing im Reinhold Friedrich Solo-Warmup als risikolos ansehen, solange man sich dabei nicht maßlos übernimmt.

Mir fällt dagegen beim Leadpipe Buzzing auf, dass der Ton im mittleren Register aufgrund des Mundrohrs slottet und höher springt. Das lässt sich zwar durch erzwungene Töne beheben, setzt dann aber eine Flexibilität der Lippen voraus, die dem Fragestelller zur Zeit fehlt.

[catfan]

Jegliches Mundstückbuzzing.
Lippenbuzzing kann ich. Auch Liedchen und so.
Habe aber nicht den Eindruck, dass es mir beim Spiel hilft. Oder gar locker zu werden.
Wie gesagt. Luft durch Mundstück. Dann auf Mundrohr, Ton entsteht sehr locker.
Wenn ich überblasen bin, dann bleibe ich bei dem Ton der da entsteht. Etwa klingend es'. Solange, bis alle Artikulationen funktionieren.
Dann buzze ich auch in die Tiefe und Höhe und finde es sehr gut für Flexibilität. Stimmt.
Aber es geht ja hier ums locker werden.
Tiefe C Prinzip
Mundrohr Übung.
Dann mit Instrument auf c'.
Dann langsame Bindung c'-g' g'-c' und chromatisch abwärts bis 123.
Und dann den Bereich chromatisch verbinden.
Auch mehrmals am Tag. Das hilft mir.

[buddy]

Es ist klar, dass sich man mit der Zeit ein persönlich möglichst nützliches System an Übungen für sich entdecken und zusammenstellen sollte. Das passiert natürlich aufgrund der eigenen Erfahrung, was man als hilfreich erlebt und was nicht.
Insofern sind die Tips immer nur Angebote, womit man alles Erfahrungen machen kann.

Lip Buzzing kommt mir für Lieder nicht in den Sinn. Ich benutze es entsprechend dem RF Solo Warmup zum Einschwingen der Lippen und dem Aufbau der Lippenkraft sowie der Koordination natürlich der Abstimmung von Atmung und Muskeltätigkeit.

Das Einbeziehen des Mundrohrs erschwert dagegen das für den guten Atemfluss geforderte glissandoartige Buzzing auf dem Mundstück, deshalb schätze ich die Anforderung an den Ansatz als höher ein als beim reinen Mundstück Buzzing, wie ihn die RF Übungen demonstrieren.

[saxpeter]

Jetzt mache seit Tagen ein schonendes Programm, bzw. eigentlich das was geht.
Leider ist es vom c1 - g1. Das a1 bekomme ich oft schon nicht hin.
Immer lange Töne in Halbtonschritten. Dann Viertel gestoßen. Nach 10 Min auf jeden Fall eine
Pause. Das merkwürdige daran. Diese Töne klingen wie eh und jeh. Gehen sofort los, alles wie immer.
Dann der Bruch.
Jetzt überlege ich eine Weile einfach Tuba zu spielen, da das Didgeridoo auch geht wie immer. Dort könnte
ich zumindest die Tonhöhe variieren, evtl. sogar Musik machen.
Hat schon jemand solchen Weg bei Problemen probiert?

Gruß Peter

Ps. mittlerweile habe schon schlechte Laune deswegen.

[catfan]

Wenn du nicht wieder in Tritt kommst, versuche vielleicht ein anderes Ansatzsystem. Das braucht auch Zeit. Aber du kommst vielleicht wieder in Gang. Ich kenne das, was du schreibst. Ich habe mir ein System gesucht, das für mich sehr natürlich funktioniert. Geht wohl in Richtung Thomas Bucker.

[Bixel]

Sofern du dir keinen Gewebeschaden zugezogen hast, sollte sich m.E. mittels MP-Buzzing die Unpässlichkeit zeitnah beheben lassen.
Warum gibst du kein Feedback auf die Anregungen des Users buddy?

[saxpeter]

Das Mundstückbuzzen habe ich 2Tage über mehrere Zeiteinheiten gemacht.
In der Tiefe (wenn ich es so ausdrücken darf) geht es wie alles. Das es ein wenig höher geht, geht aber auch nicht.
Mit m Buzzen habe ich mich immer ein wenig warm gemacht und das c3 nach Stimmgerät könnte ich auch dort erreichen.
Wieviel Tage sollte ich Geduld haben?

Schönen Tag Gruß Peter

[buddy]

Wieviel Tage sollte ich Geduld haben?

Falls Du englischsprachige Texte lesen kannst, wären "broken emouchure" und "embouchure overuse syndrome treatment" die Stichworte.
Hast Du schon Kontakt zu einem Institut für Musiker-Medizin aufgenommen?
http://fim.mh-freiburg.de/
http://www.uniklinik-duesseldorf.de/sta ... rambulanz/

[saxpeter]

Englisch kann ich leider nicht, ich werde mich mit dem Thema mit der Googleübersetzung beschäftigen.
Kontakt habe ich noch nicht aufgenommen, werde das aber in Erwägung ziehen, bevor ich das Horn in die
Ecke schmeiße.

Gruß Peter

[catfan]

Da meine Nachlässigkeit bei weniger flexiblen Geistern zu Verwirrung führte...
Ich meinte John Thomas Pucker- Ansatz.
Bitte aufrichtigst um Verzeihung.

[Blind Wolf]

Hi Peter,
als ich das Thema las, fiel mir sofort das Didgeridoo ein, dass du später ja auch erwähnst. Fürs Lockerwerden, wenn es darum geht, ist das Yidaki jedenfalls Gold wert. Sicher hat Buddy auch recht, wenn er so heftig auf das Buzzen hinweist. Sieh aber zu, dass du dir nicht noch mehr Frust verschaffst, als du jetzt sowieso schon hast.
Grüße von Wolf

[Haudraufjupp]

Wie sieht es mit Pedaltoenen aus? Schon probiert?
Buzzen ist sicher gut, sollte aber auch nicht uebertrieben werden. Frei nach Bobby Shew: Zu viel davon setzt die Lippen unter enormen Stress.
Ich mag ja Stamp um nach'm Urlaub wieder in Form zu kommen.