Zahnprobleme ohne Ende

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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TimmyRE
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Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von TimmyRE »

Hallo zusammen,

nach langer Abstinenz melde ich mich nun mal wieder zurück und das passiert nun leider unter sehr schlechten Umständen.

Lange hatte ich Probleme mit dem Zahn 12 (zweiter Zahn rechts oben). Wurzelbehandlung, Wurzelfüllung, Revision, Revision der Revision, Wurzelspitzenresektion. Dann wurde der Zahn gezogen und ein Implantat gesetzt, während der alte Zahn (mit der guten Absicht schnell wieder spielen zu können) eingeklebt wurde. Leider hat das auch nicht funktioniert. Nach wochenlangen Problemen und Schmerzen wurde das Implantat(also die Schraube im Kiefer) dann explantiert, weil es nicht richtig im Kiefer saß. Seit geraumer Zeit laufe ich nun mit Zahnlücke herum. Durch das ganze Theater hatte sich dann 11(erster Zahn oben rechts) auch entzündet. In zwei Wochen wird dort hoffentlich die Wurzelfüllung gemacht. Danach gilt es die Lücke zu schließen.
Jetzt will ich natürlich alles so schnell wie möglich regeln und endlich wieder spielen. Ein neues Implantat wäre a) sehr teuer und b) zeitintensiv, da erst noch Knochenaufbau stattfinden müsste.

Nun wäre meine Frage an euch: Welche Erfahrung habt ihr mit Brücken im Frontzahnbereich? Funktioniert das?
Ich habe Musik auf Lehramt mit Hauptfach Trompete studiert und arbeite als Musikschullehrer. Dementsprechend bin ich doch sehr darauf angewiesen, dass es wieder gut wird.

Wäre für jeden Tipp, jede Erfahrung und jeden Denkanstoß dankbar!

Viele Grüße
Tim
Deakt_20190109
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Re: Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von Deakt_20190109 »

TimmyRE hat geschrieben: Dienstag 31. Juli 2018, 13:03 Leider hat das auch nicht funktioniert. Nach wochenlangen Problemen und Schmerzen wurde das Implantat(also die Schraube im Kiefer) dann explantiert, weil es nicht richtig im Kiefer saß.
Ich würde an deiner Stelle den Zahnarzt wechseln und für die Motivation mal den Film "Born to be Blue" anschauen.
TimmyRE
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Re: Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von TimmyRE »

Den Zahnarzt habe ich in der Zeit drei mal gewechselt. Darunter ein "Fachmann" für Bläser. Dieser war es, der das Implantat verbockt hat.
Singvögelchen
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Re: Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von Singvögelchen »

Mit der Problematik Brücke im Frontzahnbereich habe ich bislang keine Erfahrungen gemacht. Kann aber noch kommen.
Meine Frage, wie ist es momentan mit der Lücke? Normalerweise kann sich eine Muskulatur an neue Gegebenheiten ja recht schnell anpassen. Bei meinem eigenen Ansatz würde an dieser Stelle allerdings genau der Mundstückrand auf der Lippe aufliegen...daher meine Frage: kannst du mit Lücke spielen, vielleicht ein bisschen oder überhaupt nicht oder könnte man das ausbauen?
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von TimmyRE »

Leider kann ich es kaum ausprobieren, da ich die letzten Monate durchgängig Zahnschmerzen hatte, welche jedes Probieren unmöglich machten. Seit der neusten Wurzelbehandlung wird es besser, aber der Zahn braucht momentan vor allem Ruhe. Die muss ich ihm jetzt noch einige Wochen gönnen.
Ich konnte zwischendurch mal 1-2 Tage testen, was direkt in starken Schmerzen endete. Da war meine Einschätzung allerdings, dass man damit spielen kann und das evtl sogar ganz gut ausbauen kann. Vorher hatte ich allerdings auch schon 2-3 Monate nicht gespielt. Von daher wird die Einschätzung nicht sehr genau sein. Was damals auf jeden Fall störte, waren Luftpolster in der Oberlippe. Ich denke, dass diese auf die Zahnlücke UND die ohnehin geschwächte Muskulatur zurückzuführen waren. Ich weiß nur nicht, was davon ausschlaggebend war...
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Re: Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von Singvögelchen »

Klingt leider nicht sehr verheißungsvoll. Mein Gedanke wäre gewesen, zu testen, ob die Kanten an der Zahnlücke so rund geschliffen sind, dass du dir zumindest beim Spielen mit Lücke keine Schnittverletzungen an der Lippe zuziehst. Aber soweit bist du mit deiner Baustelle noch nicht. Luftpolster in der Oberlippe bzw darunter sind hier schon mehrfach behandelt worden, also rein textlich. Da findest du bestimmt was mit der Suchfunktion.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von Deakt_20190109 »

Versuch doch mal ohne Druck zu spielen, zu mindestens auf die obere Zahnreihe. Damit zwingst die Muskulatur zu arbeiten und es kommt kein Gegendruck auf die Zähne. Evtl. musst du wegen der Zahnlücke noch deine Ansatzpostion leicht verschieben damit der Luftpolster komplett weggeht. Wenn das klappen sollte, was erstens Training braucht, dann kannst du wenigstens wieder spielen.
TimmyRE
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Re: Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von TimmyRE »

@X1_KNOXVILLE
Das wäre ein Weg, den ich wohl ginge, falls mir von Brücken komplett abgeraten wird. Allerdings wäre eine komplette Reihe Beißer und das Gefühl von "alles wieder wie vorher" immernoch erstrebenswert! Falls es das gibt jedenfalls...
Momentan geht leider nichts mit Spielen. Der Druck ist viel weniger das Problem als die Vibrationen. Schon meine elektrische Zahnbürste geht gar nicht. :(
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Re: Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von Deakt_20190109 »

Bleib aber trotzdem am Ball und versuch dein musikalisches Intellekt zu trainieren. Mit Gehörtraining, Klavier spielen und von Blattlesen mit Noten greifen und singen. Die reine Blastechnik wird schon wieder auf den alten Stand kommen wenn du vollständig genesen bist. :gut:
Georg12
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Re: Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von Georg12 »

Hallo.
Ich spiele seit ca. 40 Jahren mit Brücken im Frontzahnbereich -und auch sonst überall- professionell Trompete.
Das funktioniert -zumindest bei mir- problemlos.
Es gab damals ca. 1-2 Wochen eine Eingewöhnungszeit, die aber in erster Linie daran lag, dass ich die Kronenstellung der Schneiderzähne hab verändern bzw. begradigen lassen.
Es gab vorher eine scharfe Kante die mich beim Spielen störte und das wurde durch entsprechendes Abschleifen der Frontzähne
Beseitigt.
Wurzelbehandlung wurde mittlerweile bei allen Zähnen durchgeführt , die von dir beschriebenen Vibrationen gingen nach ca. 2 Tagen weg.
Wegen einer Wurzelbehandlung habe ich keinen Tag Pausieren müssen , fange nach jedem Zahnartztbesuch sofort an zu üben:)
Allerdings lasse ich alles - mit Ausnahme des Zahn Ziehens- grundsätzlich ohne Betäubung durchführen, weil mich die Wartezeit
bis zum Abklingen nervt .
Der von die beschriebene entfernter Zahn fehlt mir auch.
Habe auch probiert mit der Zahnlücke zu spielen, auch das ging ohne Probleme.
Es gibt auch einige Weltklasse Trompeter die mit so einer Zahnlücke hervorragend spielen ( z.B.John Faddis).
Auch Maynard Ferguson hatte einige Wochen ohne Frontzahn auf der Japan Tournee gespielt, nach dem er diesen bei einer Kneipenschlägerei verloren hatte.
Was nicht funktioniert hat, ist die Ansatzstelle inniges eine Richtung anzupassen, das kannst du vergessen.
Du brauchst also von einer Lösung mit Brücken keine Bedenken haben.
Es ist in den letzen 30 Jahren noch kein Trompeter auf einer Bühne neben mir gestanden, der mit optimalen und völlig gesundem ( beneidenswerten ) Gebiss irgend etwas im Bereich Lead ( Tonumfang, Ausdauer, Sound) im entferntesten besser hinbekommen hätte ;)
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Re: Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von TimmyRE »

Danke für deine Antwort, Georg! Schön solche beruhigenden Worte zu hören. Das macht Mut.
Nun müssen nur noch die Schmerzen mal langsam aufhören. Ist momentan nicht auszuhalten.
uhexer
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Re: Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von uhexer »

Hallo Tim,
eine Brücke im Oberkieferfrontzahnbereich ist ein vollwertiger Zahnersatz, die so gestaltet werden kannst, dass sie sich anfühlt wie eigene Zähne und Du keinerlei Probleme beim Blasen haben solltest. Man sollte vor dem Beschleifen der Pfeilerzähne ein Situationsmodell anfertigen, damit der Zahntechniker die Form der Kronen der ursprünglichen Zahnform möglichst genau nachempfinden kann. Dennoch ist die Brücke keine Kopie Deiner alten Zähne, kleinere Formabweichungen im zehntel-mm Bereich sind möglich, aber daran solltest Du Dich sehr schnell gewöhnen können.
Wichtig ist, dass das Brückenglied, das den fehlenden Zahn - bei Dir also 12 - ersetzt, dem Kieferkamm straff aufsitzt, damit da kein Spalt drunter entsteht, in dem sich Speisereste festsetzen können, oder - für's Trompetespielen besonders ungünstig - Luft drunter durch pfeifen kann...
Ein größeres Problem sind Deine nicht nachlassenden Zahnschmerzen, die wohl von dem wurzelbehandelten Zahn 11 ausgehen nehme ich an?
Da dieser einer der Pfeilerzähne sein wird, ist er wichtig und muss vor Anfertigung der Brücke völlig in Ordnung sein.
Sonst investieren Du und Dein Zahnarzt Zeit und Nerven und Geld und hinterher fangt ihr wieder von vorne an, weil er vielleicht doch auch noch extrahiert werden muss.
Vielleicht sollte man bei entsprechend ungünstiger Prognose diesen Zahnes darüber nachdenken, ihn zu ziehen dann an seiner Stelle ein Implantat zu machen (was ohne Knochenaufbau möglich sein müsste) und eine Brücke vom Implantat auf den Zahn 13 zu machen.
Aber das sind alles Dinge, die ich aus der Ferne und ohne diagnostische Unterlagen (Röntgenbilder etc.) nicht beurteilen kann und die Du mir Deinem Zahnarzt besprechen solltest.

Viel Erfolg und gute Besserung
Uli
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Re: Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von Blechnase »

Hast Du Dir mal überlegt, als Zwischenlösung Posaune/Basstrompete zu spielen? Da verteilt sich der Druck anders. Das war in meiner Jugend bei einigen Kollegen die Lösung, wenn die Zahnspange ga z vorne an den Schneidezähnen Probleme gemacht hat.
Amateur an Trompete, Kornett, Flügelhorn und manchmal Basstrompete :D
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Re: Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von blechfan »

Die Wurzelkanalbehandlung eines (einwurzeligen!) Oberkieferfrontzahnes ist ungefähr so schwierig, wie beim Fußball ein Elfmeter ohne Torwart.
Einem Zahnarzt, der das nicht kann, würde ich mich ungern für schwierigere Sachen (wie Brücke oder Implantat) anvertrauen wollen. Da würde ich ggfs. auch mal ein paar Kilometer Auto fahren, z.B. in die nächste Uni-Zahnklinik, um mich beraten zu lassen. Datteln ist ja nicht ganz aus der Welt.
Ansonsten: eine Brücke ist, wenn Implantat nicht möglich, eine gute dauerhafte Lösung (so sie denn gut gemacht ist ...).
Gruß blechfan
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Re: Zahnprobleme ohne Ende

Beitrag von gozilla »

Moin,
wollte mich ja eigentlich nicht zum Thema äußern , da hier der einzige Zahnarzt schon viel Richtiges gesagt hat, besonders der Abschnitt mit der genauen Diagnose mit Röntgenbilder usw.
Auch möchte ich meinen trompeterischen Stand lieber andere beurteilen lassen als hier so Pflöcke einzuschlagen wie einige meiner Vorposter.
Aber...
Als langjähriger Trompeter und Angstpatient beim Zahnarzt der in seiner Jugend und bis nach dem Wehrdienst einen Pfuscher als Zahnarzt hatte, welcher mir fast das Musikabi versaut hat, Stichwort Amalgam und Weisheitszähne. Dessen Taten wurden dann von einem weiteren Pfuscher saniert. Ich war dann etwa 6 Jahre gar nicht mehr beim Zahnarzt habe statt dessen Leistungssport betrieben und bin durch eine Notfallversorgung zu meinem heutigen Zahnarzt gekommen.
Der hat dann meinen Kiefer nunmehr 6 Jahre lang saniert , hat 2 Paradontose Behandlungen gemacht und ich bin mittlerweile schmerzfrei und habe gesunde Zähne und Zahnfleisch.
Ja ich gehe 4 x im Jahr zur Zahnreinigung und 2x zur Durchsicht. Und mein Arzt ist zufrieden und ich auch.

So jetzt kommen wir zum Teil des Themas...mein Arzt macht keine Brücken er macht Implantate nur wenn er es für richtig hält und nicht weil es Geld bringt. Ja ich habe deshalb eine Lücke im Unterkiefer aber da ich sowohl Knirscher als auch Hochtonbläser bin war das meinem Arzt zu kritisch.

Aber
Er behandelt keine Raucher oder Rauschpatienten und wenn es um Zahnsanierung oder Kronen geht muss zuerst das Zahnfleisch gesund sein und keine Bakterien im Mundraum.
Zurück zum leidgeprüften Themenersteller .
Wechsel den Arzt und schließe eine Versicherung ab und lass nur das Beste in Deinen Mund und an Deinen Zähnen machen. Versuche schmerzfrei zu werden dann kannst Du auch bald wieder Spielen.
Viel Glück
G
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