Wenn ich deine Beschreibung lese und das in Zusammenhang mit dem bringe, was ich von der Challenger 3137 weiß, dann wäre meine erste Idee, das Instrument anständig reinigen und aufarbeiten zu lassen. Ich vermute, dass das Ding einfach eine Überarbeitung braucht.
Eine Challenger I spricht üblicherweise sehr gut an und hat keine "Problemtöne". Wenn doch, kanns unter Umständen auch vom Spieler selbst kommen.
Bitte nicht falsch verstehen, aber die Challenger I ist eine der solidesten, problemlosesten Trompeten, die ich kenne.
Ich kenne auch die Salzburg und halte sie für eine solide Drehventiltrompete, die im Amaterubereich ein großes Spektrum an Einsatzzwecken abbilden kann. Es ist eine Asien-Trompete, die vor Ort mit überschaubarer "Handwerkskunst" verkaufsfertig gemacht wird.
Ich kenne einige Salzburg´s aus unterschiedlichen Herstellungsjahren. Etliche waren gut, einige nicht, also darf man auch hier getrost von Serienstreuung ausgehen. Wenn möglich, schau, dass du zumindest 3 Trompeten zum Vergleichen bekommst, die Bessere nimmst du dir.
Kann dir aber bei Meister-Instrumenten unterschiedlicher Anbieter genauso passieren.
Ohne jetzt spezifisch die "Meister"-Instrumente von Schagerl geringschätzen zu wollen, aber eine gute Salzburg braucht den Vergleich mit doppelt- oder 3fach so teuren Instrumenten nicht zu scheuen. Nur weil Trompeten doppelt so teuer sind, sind sie nicht automatisch doppelt so gut
Dass dir die Salzburg "leichter zu spielen" vorkommt, mag damit zusammenhängen, dass die 3137 kein Wunder an "freiem Spielgefühl" ist. Ich empfinde sie sogar eher als eng. Evtl. hast du die Salzburg auch noch mit einem Perinet-Mundstück (welches spielst du?) angetestet?
Die Salzburg ist, abgesehen davon, dass Drehventiler sowieso eigene Konzepte sind, die Kehrtwende von dem, was du gewohnt bist. Sie hat eine andere Bohrung, die Luft fließt insgesamt anders. Klar, dass sich das im ersten Moment sehr frei und ungezwungen anfühlt. Dabei ist die Salzburg jetzt auch kein Riesen Kocher sondern eine schlanke Trompete.
Die Wahrheit offenbart sich meist dann, wenn man so ein Instrument hat und länger darauf spielt. Du hast einen klassischen "Honeymoon"-Moment auf der Trompeter erlebt, der sich im Realbetrieb dann zwar fortsetzen lässt, aber auch Arbeit und Einsatz erfordert
Drehventiltrompeten brauchen bauartbedingt (kurzes Mundrohr) etwas andere Mundstücke (vA Backbore). Man muss, stark vereinfacht gesagt, die Luft schneller "auf Richtung" bringen, als bei der Perinet-Trompete, wo der Weg bis zum Ventileingang = erstes signifikantes Strömungshindernis, deutlich länger zylindrisch ist. Perinet-Mundstücke funktionieren auf den meisten Drehventilern gut, aber es gibt spezialisierte Modelle von den namhaften Herstellern, die Drehventil-Schnitte haben.
Ich bin Österreicher, spiele Drehventil (auch Schagerl, aber ältere Modelle) und habe seit ich denken kann, Breslmair Mundstücke dafür. Für die Pumpen verwende ich dagegen klassische Bach Schnitte, wo ich nur den Breslmair-Rand raufschraube. Ein Bach 1 1/2C oder 3C funktioniert auf der Drehventil-Trompete auch gut, aber die "Feinheit" kommt eben mit dem richtigen Werkzeug erst zur Geltung.
Ähnliche Effekte kannst du um ein paar 100€ erleben, wenn du z.B. eine gebrauchte K&H Sella-G probierst, eine Yamaha YTR3335 oder eine ältere 6er Yamaha um unter 1000€.
Es kommt drauf an, was du willst und ob´s dir das Geld wert ist. Du hast jetzt ein paar Überlegungen an der Hand, was du daraus machst, ist dann wieder deine Geschichte
