Hallo!
Nach dem hier Interesse an einem Bericht bestand, ich war am Mittwoch bei Spada
Es waren wirklich 4(!) hoch interessante, aufschlussreiche und schöne Stunden dort. Vincenz Spada hat mich bedient, und auch als einfacher Amateur wie ich einer bin, hatte ich nicht das geringste Gefühl ein Gast zweiter Klasse zu sein. Nachdem ich mich mit meiner alten Bach etwas warm gespielt hatte, haben wir dann gemeinsam die ganzen verschiedenen Variationen getestet. Herr Spada hat jedes Mal genau zugehört und wir sind eigentlich immer zur gleichen Meinung gekommen. Als erstes habe ich eine Large-Maschine getestet. War gar nicht mein Fall. Ich hatte das Gefühl, dass der Ton eher dumpf und matt war. Also war schnell klar, dass ich bei einer ML-Maschine bleiben würde. Der erste Schallbecher, den er mir gab, ein vergoldeter 43er aus Goldmessing, war dann auch trotz noch vieler verschiedener Modelle (normaler 43er, 43er heavy, 37er) die Option meiner Wahl. Beim Mundrohr entschied ich mich für ein 2L. Es soll exakter konisch verlaufen als das normale 2er Mundrohr und hatte für mich genau die richtige Balance zwischen Widerstand und freiem Blasgefühl. Soweit ich weiß ist es in Neusilber ausgeführt, genau wie der handgehämmerte runde Stimmbogen. (bei ihm und auch bei allen anderen Stimmbögen kann man die Strebe verstellen oder ganz entfernen). Ein rund gebogener Stimmzug ohne Strebe verschlechterte bei mir etwas die Ansprache und hellte den Klang zu sehr auf.
Danach ging es an die Feinabstimmung. Ich hätte nie geglaubt, dass ein verschieben der Stütze zwischen erstem Stimmzug und Schallstück (ich musste erst mal schauen, ob ich sowas bei meiner alten überhaupt dran hatte) so einen klanglichen Unterschied machte. Schiebt man die Strebe mehr an den Ventilblock hellt sich der Ton auf, schiebt man ihn wieder zurück, dunkelt sich der Ton wieder ab, ohne dumpf zu klingen.
Auf Heavy Caps verzichtete ich ganz. Ich habe lediglich einen schweren Ring im dritten Ventil. Alle anderen Kombinationen brachten keine klanglichen Vorteile. Herr Spada sagte mir, dass Heavy Caps am 2. Ventil zu 99% klangliche und spielerische Nachteile bringen und bei den meisten Trompetern hat es sich bewährt, das die 3. Ventilkappe nur ganz leicht zugedreht werden sollte, die 1. normal und die 2. am festesten. Nur mal so am Rande.
Was soll ich sagen? Ich habe jetzt eine Spada-Bach für eine Woche zum Testen zu Hause, die meiner alten Bach in allen Belangen überlegen ist. Die Ansprache ist besser und der Sound ist einfach "edler". Man kann es schlecht beschreiben. Außerdem sieht sie noch gut aus (teils vergoldet, teils versilbert) und ist sehr flexibel einsetzbar. Wenn ich allerdings vorne sch... reinblase, kommt hinter leider immer noch Sch... raus.
Als wir die Bach fertig hatten, fragte ich noch, ob ich mal eine BJ anspielen dürfte. Die ganze leichte (BJ-2) und die ganze schwere BJ lagen mir nicht so, aber die mittelschwere (BJ-1)... Wow! Das Spielgefühl ist anders als auf den "normalen" Trompeten. Auf keinen Fall schlechter, anders. Aber der Sound!!! Ich hatte das Gefühl, der ganze Raum war mit meinem Ton gefüllt. Leider ist sie für meine Anwendungen nicht so gut geeignet, deshalb kommt sie für mich nicht in Frage, aber es war trotzdem ein Erlebnis mal darauf zu spielen. Ich beneide alle, die eine BJ besitzen.
Ist jetzt ziemlich lang geworden. Lange Rede, kurzer Sinn: Hinfahren und Testen! Es lohnt sich wirklich, macht sehr viel Spaß und erweitert den trompeterischen Horizont
Am Dienstag geht´s zu Thein
LG Annapurna
vor 15 Jahren auf meiner guten, alten Bach Strad ML mit 43er Becher spiele, habe ich eigentlich keine Erfahrung im Trompete testen. Deswegen wäre es sehr nett, wenn mir jemand hier ein paar Tipps und/oder Erfahrungen schreiben könnte.
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